S-Dialogue - Gruppenbild
Milton Arias
27.02.2024 Veranstaltungsrückblick

Deutsche und Südkoreanische Normungsorganisationen im Dialog

SMART Standards, Klimawandel, E-Mobilität, Smart Manufacturing und Batterietechnologien – die nationalen Normungsorganisationen von Deutschland und Südkorea tauschten sich zu wichtigen Zukunftsthemen aus

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Christian Marian
puzzle with the national flag of germany and south korea on a world map background
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Der Deutsch-Koreanische Standardisierungs-Dialogue (S-Dialog) fand am 7. Dezember 2023 in Frankfurt am Main statt. Der S-Dialog wird von den deutschen Normungsorganisationen DKE und DIN und ihren südkoreanischen Pendants KATS und KSA organisiert. Ziel des Dialogs ist es, die Zusammenarbeit in der Normung zwischen Südkorea und Deutschland zu stärken und Wissen zu aktuellen Normungsprojekten beider Nationen auszutauschen. In mehreren Sitzungen wurden sowohl strategische als auch technische Fragen von den Leitern aller vier Normungsorganisationen sowie von technischen Expert*innen aus der Industrie erörtert.

Der S-Dialog wurde von der DKE und DIN im Maritim Hotel in Frankfurt am Main ausgerichtet und von Christian Marian (DKE) moderiert. Florian Spiteller, Mitglied der Geschäftsleitung der DKE sprach die einleitenden Worte, gefolgt von Herrn Chongwook Chin, Leiter von KATS. Für das DIN sprach Dr. Michael Stephan, Mitglied der DIN-Geschäftsleitung, Chief Operations Officer (COO) und Leiter des Bereichs Normung und Standardisierung, ein Grußwort. Es folgte Herr Myungsoo Kang, CEO und Vorsitzender von KSA.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen fünf Themen, die in beiden Ländern eine wichtige Rolle spielen. Sie begann am Vormittag mit dem Thema SMART Standards, gefolgt von Klimawandel und E-Mobilität. Am Nachmittag wurden zwei Breakout-Sessions organisiert, eine zum Thema Smart Manufacturing und die andere zum Thema Batterie. 


Lithium-Batterie-Pack für Elektroautos und Stromanschlüsse
xiaoliangge / stock.adobe.com

Batteriepass für Industrie- und Pkw-Akkus wird erster digitaler Produktpass in der EU

Die Batterieverordnung ist die erste EU-Verordnung, die einen digitalen Produktpass fordert. Der Batteriepass soll dazu beitragen, die Umweltbelastungen zu reduzieren. Dafür werden Hersteller verpflichtet, sämtliche Emissionen zu dokumentieren, die bei der Herstellung, Nutzung sowie der Entsorgung ihrer Produkte entstehen. Ziel ist die Zweitverwertung und Nachnutzung von großen Batterien.

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SMART Standards mit Stakeholdern aus Industrie und Normung auf nationaler Ebene realisieren und den Austausch auf globaler Ebene fördern

1 Smart Stadards_Panel Discussion on Smart Standards

Panel Discussion zu Smart Standards

| Milton Arias

Das Thema SMART Standards wurde von Florian Spiteller von der DKE moderiert. Die Sitzung begann mit drei Keynotes. Die erste Keynote wurde von Damian Czarny, Leiter Digitalisierung bei DKE und Mitglied von IDiS – der Deutschen Initiative für Digitale Standards – gehalten. Er beleuchtete zunächst die Bedeutung und die wichtigsten Aspekte von SMART-Standards und deren Potential für die Industrie, durch maschinenlesbare Normeninhalte. Es folgte ein Überblick über die erreichten Meilensteine bei ISO und IEC, die erste wichtige Pilotphasen abgeschlossen haben und der weitere Fahrplan Anfang 2024 beschlossen wird. Eine gute Prioritätensetzung wird der Schlüssel zum Erfolg sein, und alle Nationalen Komitees (NCs) sollten in die Auswahl des richtigen Schwerpunkts einbezogen werden. Anschließend erläuterte er die Ziele und Ergebnisse der deutschen Initiative für digitale Standards (IDiS). Abschließend hob er die Bedeutung der Industrie und der realen Anwendungsfälle hervor, die für den Fortschritt notwendig sind.

Die zweite Keynote wurde von Herrn Jaeho Lee, Professor an der Universität Seoul, gehalten. Zu Beginn hob er den Unterschied zwischen Digitization, Digitalization und digitaler Transformation hervor. Während bei der Digitization die Datenumwandlung im Vordergrund steht, geht es bei der Digitalization um die Verbesserung von Prozessen und bei der digitalen Transformation um die Nutzung von Technologie für eine komplette organisatorische Umgestaltung. Ein Schlüsselaspekt für die Digitalisierung von Normen ist die Online-Umgebung für deren Entwicklung, die von der ISO IEC Online-Standardisierungsplattform (OSD) ausgeführt wird. Darüber hinaus legt Professor Lee den Schwerpunkt auf Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Erstellung, Kuratierung und Optimierung digitaler Inhalte.  

Die dritte Hauptrednerin war Frau Kyunghee Han von KSA. Sie erläuterte die verschiedenen Stufen der SMART-Normen und erwähnte auch, dass KS-Dokumente (koreanische Normen) in Kürze "intelligent" werden. Derzeit sind KS-Dokumente digitale Dokumente (Stufe 1); der nächste Schritt besteht darin, sie zu maschinenlesbaren Dokumenten zu machen (Stufe 2). Sie erläuterte die geplanten Schritte, wie KI-Technologien dabei helfen können und welche Herausforderungen Südkorea bei der Verwirklichung von SMART-Standards zu bewältigen hat. Die ersten Anwendungsfälle für SMART-Standards in Südkorea sind die Ermöglichung einer detaillierten Suche und der Einsatz von Chatbots für Dienstleistungen für die Öffentlichkeit.

Auf diese drei Keynotes folgte eine offene Diskussion. Das Publikum fügte wertvolle Informationen zu diesem Zukunftsthema hinzu und kam zu dem Schluss, dass Anwendungsfälle in der Industrie entscheidend sind, um SMART-Standards für die Zukunft nutzbar zu machen. Eine weitere Schlussfolgerung ist, dass die Technologie hinter den SMART-Standards eher auf internationaler Ebene gemeinsam entwickelt werden sollte, als dass jeder nationale Ausschuss seine eigene Lösung entwickelt. Darüber hinaus möchte Südkorea auch prüfen, ob es von Vorteil wäre, eine eigene nationale Interessengruppe wie IDiS in Deutschland zu gründen, um Anwender*innen und Industrievertreter*innen in diesem Prozess auf nationaler Ebene zu begleiten.


Darstellung von Standardisierungsicons, welche von einem Finger angetippt werden
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SMART Standards digitalisieren die Normanwendung

Mit der Sektorenkopplung für die Energiewirtschaft sollen sich künftig Millionen Gebäude, Fahrzeuge, die Industrie sowie Energieerzeugung und Infrastruktur zu einem Megaenergienetz vereinen. Das hat Folgen für die Normanwendung. DKE und DIN erarbeiten deswegen in der „Initiative Digitale Standards“ (IDiS), was Normen in Zukunft leisten müssen, damit sie künftig digitale Akteure (SMART Standards) werden.

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Klimawandel bekämpfen und Klimaneutralität erreichen – hier stellt die Normung eine Schlüsselfunktion dar

German Korean Standardization Dialogue 2023

Themenblock Klimawandel

| Milton Arias

Diese Sitzung wurde von Herrn Jeongjoon Lee (LS Electric) moderiert. Zu diesem Thema hielten Daniel Weiss (phiyond by adelphi) und Herr Chunyoul Baek (KATS) zwei Keynotes.

Daniel Weiss wies in seinem Vortrag darauf hin, dass das Thema Klimaneutralität derzeit omnipräsent ist. Er verwies auf die zeitgleich in Dubai stattfindende Klimakonferenz COP28 und auf die vielen Aspekte und Herausforderungen, die mit diesem Thema verbunden sind. Um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, ist eine rasche Dekarbonisierung notwendig. Der Anteil der industriebedingten Emissionen in Deutschland beträgt im Jahr 2021 ca. 24 %.  Das bedeutet, dass die Klimaziele nur mit der Industrie erreicht werden können.

Er erläuterte weiter, dass "Klima- oder CO2-Neutralität" ein weit verbreiteter Claim in der Markenkommunikation ist. Es gibt jedoch viele Rechtsunsicherheiten, wie dieser Begriff zu verwenden ist.

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine Richtlinie über umweltfreundliche Angaben vorgelegt. Diese Richtlinie soll ein Instrument gegen Greenwashing sein.

In der Tat herrscht in vielen Unternehmen große Unklarheit darüber, wie Klimaneutralität erreicht werden kann und welche Schritte dazu notwendig sind. Zweifelsohne ist ein stärkeres Engagement erforderlich. Und welche Rolle und welchen Wert haben Normen in diesem Zusammenhang? In der Tat können Normen einen wichtigen Beitrag zur Reaktion auf die Auswirkungen des Klimawandels leisten. ISO 14068-1:2023 Management des Klimawandels - Übergang zu Netto-Null, Teil 1: Treibhausgasneutralität wurde kürzlich veröffentlicht. Dieses Dokument legt Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien für das Erreichen und den Nachweis der Treibhausgasneutralität durch die Quantifizierung, Reduzierung und den Ausgleich des CO2-Fußabdrucks fest. Es definiert Begriffe, die im Zusammenhang mit der Treibhausgasneutralität verwendet werden, und gibt Hinweise zu den Maßnahmen, die erforderlich sind, um diese zu erreichen und nachzuweisen.

Es steht außer Frage, dass die Industrie erhebliche Investitionen tätigen muss, um Fortschritte zu erzielen. 

In der zweiten Keynote erläuterte Herr Chunyoul Baek (KATS), dass die südkoreanische Strategie zur Normung der Klimaneutralität derzeit überarbeitet wird. Ziel ist es, die Klimaneutralität im Jahr 2050 durch eine aktive Normung zu erreichen.

In diesem Zusammenhang ist es von wesentlicher Bedeutung, wichtige nationale Normen zu entwickeln, die mit den wichtigsten globalen Normen übereinstimmen, und wichtige Zertifizierungspunkte zu entwickeln.  Da der Energiesektor einen zentralen Beitrag zur Klimaneutralität leistet, ist die Frage der Umstellung der Energieversorgung von entscheidender Bedeutung. Jeder Industriesektor in Südkorea sucht nach neuen Technologien zur Dekarbonisierung von Materialien, Energie und zur Reduzierung von Prozessemissionen. Ein weiterer zentraler Aspekt in diesem Zusammenhang ist der Aufbau eines Kreislaufsystems für das Ressourcenrecycling, das einen maßgeblichen Beitrag zur Klimaneutralität leisten wird.

Chunyoul wies insbesondere auf die Bedeutung von Normen im Bereich der Klimaneutralität hin. In globalen Fragen hierzu spielen Normen eine wichtige Rolle als Umsetzungsmaßnahmen für detaillierte Instrumente wie die Zertifizierung des Kohlenstoff-Fußabdrucks, ESPR und Batterievorschriften. In Zukunft werden die Standards, zum Beispiel für die Produktkategorie-Regel für den CO2-Fußabdruck oder die Digitalisierung des CO2-Fußabdrucks für den DPP (Digital Product Pass) weiterentwickelt werden. Dementsprechend betonte er, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Südkorea bei der Entwicklung entsprechender Normen und Standards notwendig und wichtig sei.

In der anschließenden Diskussion wurden zwei große Themen angesprochen, die in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen werden: Der Digitale Produktpass (DPP), der in Europa höchste Priorität hat und durch den Austausch von Produktinformationen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg für mehr Transparenz sorgen wird. Das andere große Thema ist die Vision der "All Electric Society", die darauf abzielt, Industrie und Gesellschaft umfassend zu elektrifizieren und zu dekarbonisieren und so nachhaltige und widerstandsfähige Bedingungen für alle zu schaffen.

Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Glaubwürdigkeit von Datenbanken ein entscheidendes Thema ist, wenn es darum geht, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Normen können dabei helfen, präzise Daten zu erhalten und Aktionspläne zu entwickeln.


All Electric Society - Logo
DKE

All Electric Society – mit positiver Energie vernetzen wir Menschen und Technologien

Die All Electric Society ist die Vision einer CO2-neutralen und sich nachhaltig entwickelnden Welt, deren Energiebedarf komplett auf Basis von regenerativ erzeugter Elektrizität gedeckt wird. 

Die DKE hat sich dieser Vision verschrieben und bereitet durch in ihren Normungsgremien erstellte Normen und Standards die Grundlage für sichere, international homogene und vernetzte Technologien. 

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Die Transformation der Automobilindustrie durch E-Mobilität und die Einbindung von Normungsvorhaben in Gremien, Verbänden und Politik

German Korean Standardization Dialogue 2023

Themenblock E-Mobilität

| Milton Arias

Die Sitzung zum Thema E-Mobilität wurde von Christian Marian, DKE, moderiert. Der erste Impulsvortrag wurde von Mario Beier, DIN (Head of Group Research & Transfer) gehalten. Herr Beier gab einen Überblick über die aktuell in Deutschland diskutierten Themen im Kontext der Elektromobilität sowie über den organisatorischen Normungsrahmen zur Bearbeitung dieser Themen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Darüber hinaus stellte er das öffentlich geförderte Projekt "ELSTA" vor, das zum Ziel hat, die nationale Position im Bereich der Elektromobilität durch Normung zu stärken; gefördert wird es durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Dies geschieht u. a. durch die Förderung bilateraler Kooperationen oder durch die gezielte Unterstützung bestimmter Themen zur Weiterentwicklung der anerkannten Normen.

Themen wie Dekarbonisierung, Smart Car oder Normung stehen derzeit im Fokus des vom BMWK geleiteten Expertengremiums "Transformation der Automobilindustrie", das neben anderen Expert*innen unter Beteiligung von DIN, DKE und dem Normenausschuss Automobil unter Leitung des VDA arbeitet. Im Rahmen der Ad-hoc-Gruppe Normung erarbeiten die Expert*innen beispielsweise Papiere zum bidirektionalen Laden und zum digitalen Produktpass.

Mario Beier schloss seinen Vortrag mit einer Würdigung der guten Zusammenarbeit zwischen südkoreanischen und deutschen Experten im IEC TC23 SC23H bezüglich des Megawatt-Ladesystems.

In der zweiten Grundsatzrede gab Herr Changsu Hahn (KATECH - Südkorea Automotive Technology Institute) einen Überblick über die Struktur der technischen Komitees für Elektrofahrzeuge auf internationaler Normungsebene und die von ISO und IEC entwickelten relevanten Normen. In diesem Zusammenhang veranschaulichte er die Art und Weise, wie Südkorea die Expertendialoge auf nationaler Ebene organisiert. Ein Ergebnis dieser Dialoge war die Entwicklung der südkoreanischen Normungs-Roadmap für Elektrofahrzeuge, die im November 2023 veröffentlicht wurde und jährlich aktualisiert werden soll.

Herr Hahn betonte auch die Existenz verschiedener EV-Technologieplattformen, den Einsatz und die Entwicklung verschiedener Ladetechnologien, z. B. Hochleistungs- und Megawatt-Laden, kabelloses Laden, Roboterladen oder die Verwendung von Stromabnehmern. Darüber hinaus verwies er auf die jeweiligen Kommunikationstechnologien, die erforderlich sind, um die Verbindung des Fahrzeugs mit dem Netz zu ermöglichen.

Der letzte Teil des Vortrags konzentrierte sich auf das Herzstück des Elektroautos, die Batterie. Der Überblick umfasste die Prüfung von Batterien, den aktuellen Stand der Entwicklung von All-Solid-State-Batterien, die Wiederverwendung von Batterien und welche Normen und Standards u. a. innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette gelten, um die Wiederverwendung und schließlich austauschbare Batterien für Elektroleichtfahrzeuge zu ermöglichen.

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Smart Manufacturing in der Industrie 4.0 und die Relevanz einer genormten Asset Administration Shell

German Korean Standardization Dialogue 2023

Themenblock Smart Manufacturing

| Milton Arias

Die Break-Out-Session für Smart Manufacturing wurde von Herrn Donghag Choi vom Kumoh National Institute of Technology und Jens Gayko, Geschäftsführer des Standardization Council I4.0, moderiert. Die erste Keynote wurde von Prof. Dr. Ulrich Loewen von der Siemens AG gehalten. Der Vortrag von Prof. Loewen drehte sich um die entscheidende Rolle der Asset Administration Shell (AAS) für Smart Manufacturing. Er ging ausführlich auf die frühere und laufende Arbeit der IEC TC65 WG24 an der AAS für industrielle Anwendungen ein und richtete sie an der Plattform Industrie 4.0 aus. Er erörterte die Entwicklung der intelligenten Fertigung und hob die aktuellen Trends in der Normung hervor, während er gleichzeitig die zusätzlichen Vorteile für die Hersteller bei der Implementierung des AAS betonte. Er hob die Notwendigkeit hervor, Mehrwertangebote zu entwickeln, um den Herstellern Anreize zu geben, die betrieblichen Herausforderungen zu überwinden und die notwendigen Investitionen von Teilelieferanten und Softwareanbietern zu tätigen, um eine effektive Einführung von AAS zu gewährleisten. Darüber hinaus betonte er die Bedeutung weiterer Aspekte wie die Verfeinerung semantischer Strukturen und die Klärung des Dateneigentums für eine erfolgreiche zukünftige Nutzung der Asset Administration Shell.

In der zweiten Keynote gab Herr Donghak Choi Einblicke in die südkoreanischen Smart Manufacturing Standards. In seinem Vortrag stellte er verschiedene Referenzmodelle aus Deutschland und den Vereinigten Staaten vor und zog Parallelen zum südkoreanischen Kontext, insbesondere in Bezug auf die Plattform Industrie 4.0. Er ging auf südkoreanische Initiativen wie das Smart Factory-Projekte KS X 9001-1 ein. Er beleuchtete die Hindernisse, die der Anerkennung und Anwendung von Normen in südkoreanischen Fertigungsunternehmen entgegenstehen. Darüber hinaus gab Prof. Choi einen Überblick über strategische Normen, die von südkoreanischen Regierungsstellen entwickelt wurden, und erläuterte die Bemühungen des KRISS im Rahmen der Smart Manufacturing Standard Research Group, wobei er die Präsentation der wichtigsten Normen hervorhob. Abschließend schlug er Strategien zur Verbesserung der Anwendung und Nutzung von Normen in der südkoreanischen Fertigungslandschaft vor.

Beide Präsentationen betonten die dynamische Natur von Smart Manufacturing Standards und die laufenden Bemühungen in Deutschland und Südkorea, diese Standards in ihren jeweiligen industriellen Ökosystemen voranzutreiben und zu integrieren.

Die Diskussionen im Anschluss an die Vorträge konzentrierten sich auf die historischen und aktuellen Trends bei Smart Manufacturing Standards. Das Hauptziel bestand darin, Strategien zu entwickeln, die eine breitere Einführung dieser Normen in kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern könnten. Die Teilnehmer*innen konzentrierten sich insbesondere auf die Suche nach gemeinsamen Anwendungsfällen und die Förderung von Kooperationsinitiativen zur Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Fertigungsprojekte zwischen den beiden Ländern.


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Batterien müssen genormte Weiter- und Wiederverwendungsprozesse erhalten

German Korean Standardization Dialogue 2023

Themenblock Batterien

| Milton Arias

Die Break-Out-Session für Batterien wurde von Herrn Jaekeun Kim von KTC moderiert. Sie begann mit zwei Hauptvorträgen, die Diskussionen zwischen Expert*innen aus Südkorea und Deutschland anregten. Der erste Hauptvortrag wurde von Thomas Timke, Vertreter von SolarWatt, gehalten und befasste sich mit dem Thema: "EU-Batterieverordnung und stationäre Speicher". Sein Vortrag beleuchtete die Zeit- und Testpläne der EU-Batterieverordnung (ESS), die für alle in der EU verbreiteten Batterien gelten: industrielle, tragbare (z. B. Smartphones), Elektrofahrzeuge und leichte Transportmittel (LMT). Der besprochene Zeitrahmen erstreckt sich von 2024 bis 2036, wobei der Schwerpunkt auf den detaillierten Prüfpunkten für Artikel 12 der Batterieverordnung liegt, der Zünd- und Explosionsrisiken durch Prüfungen wie interne Kurzschlüsse, Hochtemperatur, thermisches Durchgehen, Verbrennung und Schadgasemissionen behandelt. Timkes Einblicke beleuchteten die sich entwickelnden Batterienormen und Herausforderungen innerhalb der EU.

Der zweite Hauptvortrag wurde von Herrn Jung Jaebeom von KTL gehalten und konzentrierte sich auf die "Softwareprüfungsmethode in der koreanischen Zertifizierung für wiederverwendete Batterien". Zu den wichtigsten Punkten gehörte die Verabschiedung von KC 10031 als obligatorische Norm für Recycling-Batterien in Südkorea, die alle Batterien für die Wiederverwendung abdeckt, einschließlich der Software-Prüfmethoden. Die Softwaretestmethode stützt sich auf Batteriedaten, die Kanäle wie OBD (On-Board-Diagnose) umfassen. Die Datenintegrität wird durch Produkttests bestätigt, die der Software-Methode vorausgehen. Die periodische Überprüfung erfolgt in festgelegten Abständen. Während herkömmliche Tests länger dauern, zielt die Software-Methode auf eine schnellere, zerstörungsfreie Prüfung ab, um eine sichere Wiederverwendung zu ermöglichen.

Die Diskussionen konzentrierten sich vor allem auf die gegenseitige Überprüfung im Bereich der wiederverwendeten Batterien, die Einrichtung kooperativer Systeme für den Datenaustausch, die Planung gemeinsamer technischer Seminare und die Koordinierung der internationalen Normungsbemühungen für Softwareprüfverfahren.


Interview mit Thomas Timke zur Batterieverordnung

Interview zur Batterieverordnung

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Experteninterview zur Batterieverordnung 

Thomas Timke ist Normungsexperte und spricht in einem Interview mit uns über die Besonderheiten der Batterieverordnung, den Batteriepass und die Herausforderungen für Hersteller.

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Zukunftsthemen gemeinsam angehen und Wissen aus Normungsprojekten teilen – ein beidseitiger Zuspruch zum weiteren Austausch

Entwicklungen zum Erreichen der Klimaneutralität werden in vielen Industrienationen der Welt vorangetrieben. Die Normung kann hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Umso wichtiger ist ein enger Austausch zwischen nationalen Normungsorganisationen.

Die entsprechenden Kernthemen des Deutsch-Koreanischen Standardisierungs-Dialogue 2023 in Frankfurt waren die Bekämpfung des Klimawandels, E-Mobilität, Batterien, Smart Manufacturing und SMART Standards.

Durch den Erfolg in Frankfurt ist ein regelmäßiger Austausch in dem Format des S-Dialogue von den beteiligten nationalen Normungsorganisationen DKE, DIN, KATS und KSA sehr erwünscht. In der Tradition vorangegangener Treffen, wird Südkorea beim nächsten S-Dialogue Gastgeber sein. Alle Beteiligten und Anwesenden schauen mit Vorfreude auf das nächste Treffen.


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