DIN (Deutsches Institut für Normung) ist ein im Jahre 1917 gegründeter, privatwirtschaftlich eingetragener Verein, der in Deutschand sowie weltweit für die allgemeine Normung und Standardisierung zuständig ist. DIN behandelt somit sämtliche Themenbereiche, die für Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft eine Rolle spielen. Mehr als 30.000 Experten erarbeiten bei DIN sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Normen und Standards, mit dem Ziel, Sicherheit, Verständnis und Fortschritt zu gewährleisten und zu fördern.
Normen
DIN-Normen
Die wichtigsten Bezeichnungen für Normen und Standards
Arten von Normen
Normen können nach verschiedenen Kriterien unterschieden werden, beispielsweise nach ihren Anwendungsmöglichkeiten oder Inhalten:
- Anwendungsmöglichkeiten:
Grundnormen: Normen mit allgemeiner grundlegender Bedeutung;
Fachgrundnormen: Normen mit allgemeinen Festlegungen für ein bestimmtes Fachgebiet;
Fachnormen: Normen mit detaillierten Festlegungen für ein bestimmtes Fachgebiet. - Inhalte: Inhaltliche Unterschiede gibt es z. B. zwischen einer Sicherheitsnorm, Qualitätsnorm, Dienstleistungsnorm, Verfahrensnorm, Maßnorm, Verständigungsnorm, Gebrauchstauglichkeitsnorm, Liefernorm, Planungsnorm oder Stoffnorm.
Normen Typen
Neben den Normenarten „Sicherheitsgrundnorm", „Sicherheitsfachgrundnorm" und „Fachnormen" lassen sich Europäische Normen (EN), die von allen Mitgliedsländern der EU übernommen werden müssen, außerdem in verschiedene Normentypen unterteilen. Es gibt die Kategorien Typ A, Typ B (Typ B1/Typ B2) und Typ C. Alle Normen dieser Kategorien dienen der Einhaltung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.
Gruppierung von DIN-Normen mit VDE Klassifikation
Es existieren derzeit mehr als 3.500 DIN-Normen mit VDE Klassifikation (Stand: 31.12.2019). Für eine nachhaltige Ordnungsstruktur wurden insgesamt acht Gruppen festgelegt, denen alle vorhandenen und neuen elektrotechnischen Normen zugeordnet werden können.
Zuständigkeiten für Normen
Internationale Normen werden durch ISO, IEC und ITU verabschiedet und europäische Normen durch CEN, CENELEC und ETSI erarbeitet. Damit diese auch national europaweit ihre Gültigkeit erlangen, sind in den Mitgliedsländern der EU nationale Normungsorganisationen für die Übernahme und Herausgabe europäischer Normen zuständig. Sie setzen europäische Normen in nationale Normen um und ziehen bereits bestehende, widersprüchliche Normen zurück. Hierbei wird auch von Harmonisierung gesprochen. In Deutschland gibt beispielsweise DIN die nationalen Normen heraus.
Die einzelnen Zuständigkeiten der Normungsorganisationen sind ebenfalls branchenabhängig. IEC, CENELEC und DKE erarbeiten Normen für den elektrotechnischen Bereich. Die DKE ist gemeinsam mit ITU, ETSI ebenfalls an der Normung im Bereich der Telekommunikation beteiligt. Die allgemeine Normung für alle anderen Normungsbereiche außerhalb der Elektrotechnik und der Telekommunikation übernehmen ISO, CEN und DIN.
Herausgeber von Normen
Wer gibt nun eigentlich Normen heraus? Je nach Erarbeitungs- und Geltungsbereich einer Norm – ob national, europäisch oder international – sind spezielle Normungsorganisationen schlussendlich die Herausgeber der Normen und entsprechende Verlage für deren Verkauf zuständig.
Herausgeber und Verlage von internationalen, europäischen und nationalen Normen.
| DKENormen im Vollabonnement oder anwenderorientiert nach Branche, Thema oder Sachgebiet.
Je nach Bedarf stellen wir Ihnen Ihr persönliches Normenwerk zusammen. Im Bereich Elektrotechnik benötigen Sie immer den aktuellen Stand elektrotechnischer Regeln inklusive der jeweils gültigen Sicherheitsnorm. Ein Abonnement des VDE Vorschriftenwerkes sorgt dafür, dass Sie in Bezug auf die derzeit gültige Norm immer up to date sind. Darüber hinaus bietet das Abonnement einen erheblichen Preisvorteil gegenüber dem Einzelbezug der Dokumente.
Benummerung internationaler, europäischer (regionaler) und nationaler Normen
Die Elektrotechnische Normung auf internationaler Ebene ist von hoher Bedeutung. Sie ermöglicht die Gestaltung eines global einheitlichen Normenwerks. Durch dieses wird ein Stand der Technik festgelegt, der weltweite Anerkennung findet.
Aufgabe der europäischen Normung ist es, Handelshemmnisse abzubauen und gleiche Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen für den europäischen Binnenmarkt zu schaffen. Ziel ist also die Harmonisierung der nationalen Normen in den einzelnen Mitgliedsländern durch einheitliche Einführung von Europäischen Normen.
Welchen Ursprungs eine Norm ist – international, europäisch (regional) oder national – kann an ihrer Benennung erkannt werden.
Ursprung | International | Europäisch | National |
International | IEC 6xxxx | -- | DIN IEC 6xxxx |
IEC 6xxxx | EN IEC 6xxxx*) | DIN EN IEC 6xxxx | |
IEC 6xxxx | EN 6xxxx**) | DIN EN 6xxxx | |
Europäisch | EN 5xxxx | DIN EN 5xxxx | |
National | DIN xxxxx |
*) Die Benennung EN IEC 6xxxx für eine Europäische Norm der Elektrotechnik, die eine IEC Norm übernimmt, gilt erst seit 2018. Wird die IEC nicht 1:1 übernommen, d. h. es sind "gemeinsame Abänderungen" zu beachten, so werden diese jetzt per Änderung Axx (2-stellige Zahl) verteilt, also EN IEC 6xxxx/Axx.
**) Bis 2018 wurde der IEC-Ursprung in der Benummerung der europäischen Übernahme nicht ausgewiesen.
Anmerkung: In der Regel werden IEC-Normen mit einer 60000er Nummer und CENELEC-Normen mit einer 50000er Nummer bezeichnet.