Interview mit Dr. Pierre Kobes
DKE: Wie haben sich Ihre Verbindung zu Industrial Security und der IEC 62443 sowie Ihr Normungsumfeld entwickelt?
Kobes: In meiner langjährigen Karriere bei Siemens war ich den letzten zehn Jahren für Standards, Regulierungen und Zertifizierungen der Automatisierungsbranche zuständig. In dieser Funktion habe ich als Mitglied der ISA99 (International Society for Automation) die heute wohl wesentlichen Teile der Normenreihe IEC 62443 mit entwickelt. Nach wie vor bin ich an der Weiterentwicklung dieses Standards involviert. Ich leite beispielsweise die ISA99 Arbeitsgruppe, die für den Teil 2-2 „IACS Security Protection“ zuständig ist und bin in vielen anderen Gremien Mitglied.
Da wir uns bei Siemens früh auf die IEC 62443 als führender Standard für die Security im industriellen Umfeld festgelegt haben, gestaltete ich auch mehrere Projekte zur Umsetzung dieses Standards und der Integration von Security in der Firma mit.
DKE: Sie haben die ISA99 als das treibende Gremium der Normenreihe genannt. Gilt das auch für die nationale Seite bei DKE?
Kobes: Ja, denn zwischen der IEC – in dem Fall dem IEC/TC 65 – und der ISA99 wurde zum Thema Security vereinbart, dass die Dokumente in den ISA99-Standardisierungsgremien erarbeitet und international abgestimmt werden. In der ISA99 besteht somit eine internationale Teilnahme.
In diesem Sinne ist die ISA99 nicht nur ein amerikanisches Nationalkomitee, sondern auch international für IEC/TC 65 tätig. Die Teile der IEC 62443 werden parallel in der ISA und der IEC zur Abstimmung gegeben. Und hier kommt die DKE ins Spiel, denn DKE/UK 931.1 ist bekanntlich das Spiegelkomitee von IEC/TC 65 in diesem Umfeld.