CLC SDPP - Projekttitel
EISMEA
22.05.2025 Projekt

CLC SDPP – Support to CLC Standardization of Digital Product Passport

Das EU-Förderprojekt dient der Unterstützung der Normungsarbeit im Zusammenhang mit der Identifizierung/Entwicklung/Anpassung von IT-Standards für den Digitalen Produktpass, zur Umsetzung der neuen EU Ökodesignverordnung nachhaltiger Produkte (ESPR):

Kontakt
Dr. Marvin Böll
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Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2025

Digitaler Produktpass
Funding organisations

Projektförderung:    Das Projekt wird von der Europäischen Union  gefördert.

Projektträger:    CEN/CENELEC

Projektdurchführung: VDE e.V. DKE, CEI, AFNOR-CEF

Projektkoordination: VDE e.V. DKE

Projektmotivation

Am 18.07.2024 wurde die EU-Ökodesignrichtline durch die neue EU-Verordnung für das Ökodesign nachhaltiger Produkte (ESPR) ersetzt. Der Digitale Produktpass (DPP) dient dabei der Umsetzung der ESPR und ist ab 2027 für ausgewählte Produktgruppen verpflichtend. Der Normungsauftrag zur Entwicklung des DPPs wurde von CEN/CENELEC angenommen und wird im hierfür gegründeten Gemeinschaftsgremium CEN/CLC JTC24 bearbeitet.

Dieser straffe Zeitplan stellt das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) vor die Herausforderung, harmonisierte EU Normen rechtzeitig bereitzustellen. Diese Herausforderung wird durch das breite Spektrum der Normungsbereiche, die CEN und CENELEC abdecken müssen, noch verstärkt. Eine der Kernherausforderungen sind dabei die Interoperabilität verschiedener IT-Architekturen sowie die im DPP enthaltenen Informationen (z. B. verwendete Rohstoffe, CO2-Bilanz des Produkts, Einhaltung geltender Rechtsvorschriften usw.), die nach verschiedenen Produktgruppen klassifiziert sind.

Um die Umsetzung der bevorstehenden Normungsanforderung für den DPP (SReq-DPP) zu unterstützen, sollen die Arbeiten zur Harmonisierung der für die DPP relevanten Normen nach Festlegung des ESPR fortgesetzt werden.

Projektbeschreibung

Ein wesentlicher Schwerpunkt des CLC SDPP ist die Unterstützung des CEN/CLC JTC24 und die Unterstützung der verschiedenen Normungsgremien die sich mit der Normung des DPP Systems und den produktspezifischen DPP Daten beschäftigen.

Dies beinhaltet die Analyse bestehender CENELEC-Normen, mit Relevanz für den EU-DPP, wobei der Schwerpunkt auf der Umsetzung auf der ESPR und den produktspezifischen Rechtsakten liegt. Dieser sollte die Interoperabilität von sektor- und systemspezifischen Ansätzen beinhalten und die verschiedenen Aspekte und Verwendungszwecke einer DPP berücksichtigen.

Projektziel

Das Ziel dieses Projekts ist es, sich als Anlaufstelle für die Normungsgremien zu etablieren. Sie sollen Schlüsselaspekte aus den Standardisierungsbereichen zusammentragen und unter Einbeziehung der CLC-TCs Antworten erarbeitet werden. Diese sollen dann die Standardisierungsarbeiten im Zusammenhang mit der Identifizierung, Entwicklung und Anpassung von IT-Standards vereinheitlichen, damit der Digitale Produktpass unter Berücksichtigung von EU-Ökodesign-Verordnung (ESPR) und Batterieverordnung eingeführt werden kann.

In den einzelnen Bereichen sind insbesondere folgende Aspekte relevant:

Interoperabilitätsrahmen, Grundsätze, Terminologie: Die Interoperabilität des DPP wirkt sich auf die verschiedenen Lieferketten auf vertikaler, horizontaler und sogar bereichsübergreifender Ebene aus. Dies erfordert die Validierung der Normen, die sich mit den generischen Regeln für sektorspezifische Produktkategorien (z. B. Elektronik und Batterien) befassen, sowie die Koordinierung und Angleichung der technischen Anforderungen an die Systemarchitektur (z. B. föderierter oder verteilter Rahmen).

Prozesse, Verantwortlichkeiten und Richtlinien: Definition der Verantwortlichkeiten und Regeln für Prozesse und Prozesstypen (z. B. Wertstrom und Informationsfluss), insbesondere in Bezug auf Daten und IT-Governance (d. h. IT-Servicemanagement, einschließlich Überprüfbarkeit).

IT-Architektur (Dienste und Infrastruktur): Die Gewährleistung des Zugangs zu Informationen sollte im Einklang mit dem Grundsatz der Gewährung von Zugangsrechten auf der Grundlage der Rolle der Akteure in der Produktwertschöpfungskette (Need-to-know-Prinzip) erfolgen, was Standards für die Verwaltung von Identitäten, Zugängen und den Umgang mit Daten (d. h. Datenverteilung, -austausch, -integration, -verarbeitung und -speicherung) erfordert.

Daten: Der DPP muss auf einer dezentralen Architektur basieren. Dies bedeutet, dass der Wirtschaftsakteur, der das Produkt in Verkehr bringt (oder ein von ihm beauftragter Dienstleister), für die im DPP enthaltenen Informationen verantwortlich ist. Der DPP sollte einen plattformübergreifenden Datenaustausch und die Verarbeitung von Produktinformationen durch mehrere Interessengruppen ermöglichen und die Konformität der Produkte gewährleisten.

Zugänglichkeit von Informationen: Der DPP muss so umgesetzt werden, dass er Informationen enthält, die mit digitalen Darstellungen physischer Produkte verknüpft sind. Die Verfügbarkeit digitaler Daten muss den Informationsanforderungen verschiedener Produktaspekte entsprechen. Um einen Datensatz mit qualitativ vergleichbaren Informationen zu definieren, müssen die verfügbaren Normen zur Produktleistung und die Mindestanforderungen an Informationen analysiert werden.

Identifizierung und Datenträger: Der Zugang zum DPP erfolgt über Datenträger, die auf dem Produkt (und gegebenenfalls auf dessen Verpackung) angebracht sind. Damit ein DPP-Rahmen funktionieren kann, müssen daher mehrere wichtige Aspekte harmonisiert werden. Einer dieser Aspekte ist die Beständigkeit des Datenträgers und damit auch die darauf gespeicherten Informationen, z. B. die URL mit der DPP-Adresse. Darüber hinaus ist eine eindeutige Zuordnung eines DPP zu einem Produkt erforderlich. Um die Technologieneutralität zu gewährleisten, müssen bestehende Normen für eindeutige Identifikatoren und Datenträger ermittelt und hinsichtlich ihres Stands der Technik analysiert werden.

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VDE

Virtual Breakfast about the Digital Product Passport

Am 24. Oktober von 8:30 bis 9:00 Uhr findet der dritte Teil des europäischen Webinars zur Standardisierung des Digitalen Produktpasses (DPP) zur Frühstückszeit statt.

Ziel der Online-Veranstaltung ist es, die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Normungsaktivitäten zum Digitalen Produktpass der EU zu informieren, wie er in der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) gefordert wird.

Sie sind herzlich eingeladen!

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Digitaler Produktpass
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Digitaler Produktpass: Digitalisierung und Circular Economy durch standardisierte Daten

Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. In der Welt der industriellen Produktion wurde dies bereits frühzeitig erkannt, sodass zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben wurden, auch auf normativer Ebene. Eine Ausprägung ist der Digitale Produktpass, mit dem über digitale und standardisierte Informationen der nächste Schritt gemacht wird und der langfristig die industrielle Circular Economy unterstützt.

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