e-tech: Erzählen Sie uns von Ihrer Arbeit im Zusammenhang mit dem Zugang zu Energie.
Wacera Wambugu: Meine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf Fragen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Elektrizität und betrachtet sie aus verschiedenen Perspektiven. Zunächst betrachte ich netzgekoppelte Systeme und die Kriterien, nach denen Haushalte sich für den Kauf von Geräten entscheiden. Wenn ein Haus neu an das Stromnetz angeschlossen wird, dann sind die ersten Geräte, die angeschafft werden, Lampen. Aber was kommt danach?
Ich betrachte auch die Frage der Zuverlässigkeit der Stromversorgung mit dem Fokus auf Einrichtungen des Gesundheitswesens. Der Anschluss ans Stromnetz allein genügt nicht, wenn der Zugang zu Elektrizität nur sporadisch gegeben ist. Das ist ein ganz wichtiges Thema, besonders jetzt in der COVID-19-Pandemie. Welche Auswirkungen hat es auf Patienten, wenn Diesel als Backup genutzt wird, damit medizinisches Gerät während eines Stromausfalls weiter in Betrieb bleibt?
Und schließlich betrachte ich elektrotechnische Qualitätsstandards aus der Sicht des Endnutzers. Wir gehen davon aus, dass Konsumenten Produkte basierend auf deren Zertifizierung bzw. Gütesiegel kaufen. Tatsächlich haben wir jedoch herausgefunden, dass Verbraucher nicht unbedingt auf das Gütesiegel achten, sondern Geräte eher auf Empfehlungen von Freunden kaufen bzw. danach, was auf dem Markt zu finden ist. Dieser Bereich ist deutlich weniger koordiniert als viele gerne glauben würden und erfordert eine soziologische Betrachtung.