Volltreffer an einer Wand mit einigen Darts
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08.03.2024

Normung und Strategie

Die Digitalisierung schreitet voran, neue technologische Innovationen entstehen, die Welt wächst zusammen. Dem tragen wir Rechnung, indem wir stets Strategien auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene entwickeln und solchen beiwohnen, die dabei helfen, bestehende Hürden zu meistern sowie neue Ziele und Maßnahmen in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und der Normung erfolgreich umzusetzen.

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DKE Deutsche Kommission

Strategien für und mit der Normung

Strategien zur Weiterentwicklung der Normung

Für eine zukunftsfähige Normung und Standardisierung ist es wichtig, dass die Normung mit der Zeit geht. Hierfür sind Projekte und Kooperationen essentiell. Wir arbeiten daher stets sowohl mit nationalen Organisationen wie dem DIN als auch mit internationalen Organisationen wie IEC eng zusammen, um die Normung mit strategischen Maßnahmen und Partnerschaften voranzutreiben und zu verbessern.

Die Normung als strategisches Mittel

Neben dem Nutzen von Normen und Standards, als "Anerkannte Regeln der Technik" Rechtssicherheit zu bieten, stellen sie auch für viele politische Ziele ein geeignetes strategisches Instrument dar. Da die Normung auf der Beteiligung sämtlicher interessierter Kreise und deren Konsens basiert und sie dabei hilft, Sicherheit und Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu verbessern und Handelsbarrieren abzubauen, ist sie auch für politische Fragestellungen und Zielvorhaben von hoher Bedeutung. Sie ist Teil politischer Projekte und Kooperationen, um hier ihren Beitrag leisten zu können.

Grundlage aller strategischen Maßnahmen

Alle Maßnahmen, die rund um die Normung getroffen und umgesetzt werden, leiten sich von der Deutschen Normungsstrategie ab, die wesentliche Ziele der Normung festlegt und somit als Leitlinie für jegliche Normungsvorhaben dient.

Logo Deutsche Normungsstrategie

Deutsche Normungsstrategie: Mit Normung Zukunft gestalten!

Normung und Standardisierung in Deutschland dienen Wirtschaft und Gesellschaft zur Stärkung, Gestaltung und Erschließung regionaler und globaler Märkte. Die Deutsche Normungsstrategie ist Grundlage aller an der Normung in Deutschland beteiligten Kreise und legt wesentliche Ziele fest.

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Strategien auf nationaler Ebene

Um Herausforderungen wie die Digitalisierung zu meistern und die Normung angesichts aktueller Entwicklungen und Veränderungen zukunftsfähig und effizienter zu machen, sind entsprechende Kooperationen zwischen fachlichen Expert*innen sämtlicher Bereiche und Branchen essentiell.

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Digitalisierung der Normung

Die digitale Transformation ist neben der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auch in der Normung ein zukunftstreibender Faktor: Die digitale Norm ist wesentlicher Bestandteil ihrer Zukunftsstrategie.

Mit der Initiative Digitale Standards – der Netzwerkgruppe für die digitale Transformation in der DKE – tragen wir maßgeblich dazu bei, den Weg für die digitale Norm zu ebnen.

DKE Digitalstrategie
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QI-Digital: Der Weg zu einer digitalen Qualitätsinfrastruktur

Metrologie, Normung/Standardisierung, Akkreditierung, Konformitätsbewertung und Marktüberwachung sind die fünf Pfeiler der Qualitätsinfrastruktur (QI) Deutschlands, die weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Sie ist die wesentliche Grundvoraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen und den Erfolg von „Made in Germany“. Nun gilt es, diese zu digitalisieren. Ziel ist es, die Spitzenposition Deutschlands bezüglich Qualität und Sicherheit europaweit auch in der Digitalisierung auszubauen und zu verankern.

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Strategien auf europäischer Ebene

Das seit Jahrzehnten bestehende Ziel Europas ist es, den europäischen Binnenmarkt auszubauen und den freien Handel zu stärken. Der Abbau von Handelshemmnissen ist an dieser Stelle von großer Bedeutung. Hierfür ist es notwendig, dass Produkte, die in Europa gehandelt werden sollen, die gleichen grundlegenden Anforderungen erfüllen, damit sie schnell und sicher auf den Markt gebracht werden können.

Um das zu erreichen, werden grundlegende Anforderungen in europäischen und harmonisierten Normen spezifiziert und durch das Prinzip der Harmonisierung einheitlich gestaltet.

Bearbeitungsstand von Normen unter europäischen Richtlinien

Harmonisierte Normen

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Harmonisierte Normen – Europäischer Rechtsrahmen

Harmonisierte Normen stellen durch besondere Merkmale eine gesonderte Form europäischer Normen dar. Das wesentliche Ziel harmonisierter Normen ist es, den europäischen Binnenmarkt auszubauen und den freien Handel zu stärken, indem Handelsbarrieren abgebaut werden.

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Strategien auf internationaler Ebene

Um strategische Ziele wie beispielsweise eine breite Aufmerksamkeit, Anwendung und Akzeptanz von Normen und Standards zu erreichen, ist die Arbeit auf internationaler Ebene maßgeblich. Die internationale Normung dient einem einheitlichen Normenwerk und -verständnis, was die Normungsarbeit erheblich vereinfacht sowie auch deren Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft verstärkt. Unsere Aufgabe liegt daher auch darin, die internationale Normung zu fördern und gemeinsam mit internationalen Normungsorganisationen Lösungen zu erarbeiten. Die Frankfurt Agenda ist ein Teil hiervon.

Frankfurt Agenda

Ein Ergebnis der IEC-Generalversammlung 2016

Grundlegende Aspekte sowie die Ergebnisse der Diskussionen aus dem Reinvention Laboratory wurden als „Frankfurt Agenda“ zusammengefasst und an die IEC weitergegeben. Unter dem Motto „Connecting Communities – Reinvent Standardization“ entstanden, leistet die Frankfurt Agenda einen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft der Normung.

Weiterführende Details zur Frankfurt Agenda

1. Erweiterung unserer Organisationsstruktur

Die IEC sollte offene Plattformen für die Netzwerkbildung interessierter Gruppen schaffen und die Zusammenarbeit mit anderen Standardisierungsorganisationen und Konsortien organisieren, um in der Normung von zukünftigen bereichsübergreifenden Themen eine führende Rolle spielen zu können.

Die IEC sollte offene Plattformen für die Netzwerkbildung interessierter Gruppen schaffen und die Zusammenarbeit mit anderen Standardisierungsorganisationen und Konsortien organisieren, um in der Normung von zukünftigen bereichsübergreifenden Themen eine führende Rolle spielen zu können.

Durch die fortschreitende Digitalisierung wird unsere Welt stets stärker vernetzt und verbunden. Dies führt zu einer größeren Konvergenz der Technologien in vielen unterschiedlichen Gebieten und Anwendungsbereichen. Technologien, die ursprünglich nicht in unserem Industriebereich lagen, werden für unsere Stakeholder immer wichtiger. Dies bedeutet auch, dass wir mit unseren Normungsaktivitäten verstärkt bereichs- und sektorübergreifend tätig werden müssen. Wir müssen mit neuen Gruppen von Stakeholdern kooperieren, mit denen wir noch nie zuvor zusammengearbeitet haben. Die IEC ist gegenwärtig weithin als eine internationale Normungsplattform anerkannt, die nahezu alle Stakeholder einbezieht. Nichtsdestotrotz müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass für viele der Internettechnologien, die wir in der Zukunft erwarten, Standardisierungsaktivitäten häufig innerhalb Industrieforen und -konsortien durchgeführt werden. Damit wir weiterhin das Zuhause für unsere Industrie bleiben, müssen wir Wege finden, die Bedürfnisse unserer Stakeholder in diesen Organisationen widerzuspiegeln.

Darüber hinaus verfolgen viele der IEC/TC noch immer einen produktbezogenen Ansatz. Der Fokus der Hersteller liegt – sowohl heute als auch in der Zukunft – eher auf Systemen als auf Produkten und sie benötigen ein kohärentes Normenportfolio. Unterschiedliche Plattformen werden nicht nur unweigerlich zu einer Fragmentierung von Normen/Spezifikationen führen, sondern auch zu der großen Schwierigkeit, die durch die Systeme kreierte Komplexität zu verwalten. Um die Marktanforderungen erfüllen zu können, müssen produktorientierte IEC-Silos niedergerissen und alle IEC-Experten in neue Strukturen eingebunden werden, die einen Systemansatz unterstützen.

Auf ihrer Generalversammlung in Frankfurt wurde die IEC daher ermutigt, die zentrale Stelle für eine bereichsübergreifende Moderationsplattform zu werden, die all ihre internen und externen Experten mit Fachleuten von Foren, Konsortien und Forschungsinstituten zusammenbringt und auch außerhalb der Organisationsgrenzen der IEC in Standardisierungsorganisationen, Foren und Konsortien Normungsaktivitäten für unsere Stakeholder organisiert.

Offenkundig ist die zeitgerechte Markteinführung eine Kernforderung der Industrie, weshalb die anzuwendenden Normen bereits früh möglichst zur Verfügung gestellt werden müssen. Daher muss sich die IEC stets der neuesten Technologietrends bewusst sein und diese frühzeitig, systematisch identifizieren.

2. Weiterentwicklung unserer Werkzeuge und Prozesse

Als Zuhause der Industrie sollte die IEC zukunftsorientierte digitale Normungsprozesse und -werkzeuge zur Verfügung stellen.

Als Zuhause der Industrie sollte die IEC zukunftsorientierte digitale Normungsprozesse und -werkzeuge zur Verfügung stellen.

Wie wir bereits bei mehreren Gelegenheiten während der 80. IEC Generalversammlung vernommen haben, muss die Normung schneller werden beziehungsweise sogar in Echtzeit passieren. „Ein digitales Jahr sind nur 100 Tage“ lautete eine der Aussagen. Die Normung darf nicht nur ein Mitläufer, sondern muss der Innovationstreiber sein.

Analog zur Beschleunigung von Produktzyklen muss auch die Normung schneller werden. Da die Weiterentwicklung von Produkten ein kontinuierlicher Prozess ist, muss sich auch die Normung dahingehend weiterentwickeln, dass sie Echtzeitprozesse beinhaltet. Somit muss die Normung zu einem einzigen kontinuierlichen Prozess werden, anstatt weiterhin aus einer Vielzahl auf einander folgender einzelner Prozesse zu bestehen.

Zu diesem Zweck sollte die IEC offene Plattformen für die zeitnahe Erarbeitung digitaler Produkte wie Normen, Ergebnisberichte oder Tagesordnungen bereitstellen. Alle bestehenden Werkzeuge und Verfahren der IEC sollten in Frage gestellt und Folgendes von der IEC eingeführt werden:

  • • neue Werkzeuge für kollaboratives Onlinearbeiten und
  • • neue Kommunikationsformate wie Social Media.

Die rechtzeitige Markteinführung neuer Normen, die wirklich die Kundenerwartungen erfüllen, kann nur erzielt werden, wenn die normativen Anforderungen bereits während des Erarbeitungsprozesses der einzelnen Normen getestet werden.

Die IEC sollte daher parallel zur Erarbeitung von Normen eng mit externen Testplattformen (in Testzentren) als effiziente und zuverlässige Feedbackschleife zusammenarbeiten.

3. Innovation unseres Portfolios

Die IEC und ihre gesamte Community sollten sich weiterentwickeln, um der führende Anbieter von digitalen Normen und Dienstleistungen zu werden.

Die IEC und ihre gesamte Community sollten sich weiterentwickeln, um der führende Anbieter von digitalen Normen und Dienstleistungen zu werden.

Wir benötigen Strategien, um Normen zu digitalen Normen und Dienstleistungen zu wandeln. Noch heute schreiben wir Normen auf die gleiche Weise wie im Jahr 1906. Die einzigen Änderungen waren, dass Papier durch Textverarbeitungsprogramme und PDF sowie Schreibmaschinen durch Laptops ersetzt wurden. Gleichzeitig können wir in unserem alltäglichen privaten als auch beruflichen Umfeld beobachten, wie traditionelle Arbeitsweisen von einem Tag auf den anderen durch neue, disruptive Geschäftsmodelle ersetzt werden können. Der Erfolg neuer Geschäftsmodelle basiert hauptsächlich auf den folgenden zwei Kerneigenschaften:

  • eine konsistente digitale Transformation, die komplett neue Herangehensweisen ermöglicht und
  • die konsistente Entwicklung digitaler Dienstleistungen aus der Sicht des Kunden.

Die Anpassung an Kundenbedürfnisse wird durch eine einfache Anforderung an die Normung deutlich, die während der Frankfurter IEC-Generalversammlung 2016 im Reinvention Laboratory ausgesprochen wurde: „Ich möchte eine Norm herunterladen.“ Das Ziel ist es daher, Normeninhalte direkt anwendbar zu machen – z. B. in Entwicklungswerkzeugen oder Prüfständen.

Die IEC muss sich bei der Entwicklung einer Norm auf Kundenbedürfnisse konzentrieren. Daher muss die IEC effiziente und zeitgemäße digitale Produkte und Dienstleistungen mit einem hohen praktischen Wert entwickeln, die für unsere Normenanwender einfacher zu finden, lesen und anzuwenden sind.

Um dies zu erreichen, muss die IEC einen Weg finden, datenbankorientierte und Code-basierte Normen zu entwickeln. Weiterhin muss die IEC Open-Source- und Open-Community-Ansätze einbringen, um nicht nur menschenlesbare, sondern auch „Fast-to-use“-Normen bereitzustellen, in Form von Referenzsoftware oder formal beschriebenen und maschinenlesbaren Normen.

4. Entwicklung unserer Geschäftsmodelle

Die IEC sollte eng mit ihren Nationalen Komitees zusammenarbeiten, um gemeinsam neue Geschäftsmodelle für die profitable Vermarktung von digitalen Normen und Dienstleistungen zu entwickeln.

Die IEC sollte eng mit ihren Nationalen Komitees zusammenarbeiten, um gemeinsam neue Geschäftsmodelle für die profitable Vermarktung von digitalen Normen und Dienstleistungen zu entwickeln.

Unterschiedliche Nutzer haben auch unterschiedliche Anforderungen an Normen. Flexible und modulare Normeninhalte können entsprechend den aktuellen Kundenbedürfnissen digital in unterschiedlichen Normenprodukten geliefert werden. Zahlreiche Beispiele wie maschinenlesbare Normen und „Requirements Engineering“, Dienstleistungen wie Referenzsoftware für sofortige Tests bereits während der Entwicklung (ähnlich zum Open-Source-Ansatz) oder eine Leitlinie durch die Normungswelt wurden im Reinvention Laboratory vorgestellt.

Diese Ideen können auch als „Normen als Dienstleistung“ bezeichnet werden, analog „Software als Dienstleistung“. Sie liefern einen Einblick in die zukünftige Entwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen, die im Gegenzug neue Geschäftsmodelle erfordern – genauso, wie wir es derzeit in zahlreichen Fällen der digitalen Transformation erleben.

Daher sollte die IEC zusammen mit ihren Nationalen Komitees neue, profitable Geschäftsmodelle erarbeiten, um die Weiterentwicklung der Normung fortzuführen und zur Finanzierung der Erstellung von im Konsens festgelegten Normen beizutragen.

5. Stärkung unserer Konformitätsbewertungsdienstleistungen

Die IEC sollte in enger Zusammenarbeit mit internationalen und regionalen Regulierern wie der WTO, UNECE, der EU-Kommission und weiteren, ihre Plattform für weltweit anerkannte Konformitätsbewertungssysteme ausbauen.

Die IEC sollte in enger Zusammenarbeit mit internationalen und regionalen Regulierern wie der WTO, UNECE, der EU-Kommission und weiteren, ihre Plattform für weltweit anerkannte Konformitätsbewertungssysteme ausbauen.

Die IEC beheimatet sowohl die elektrotechnische Normung als auch die Konformitätsbewertung. Dies sind zwei miteinander verbundene Säulen, die den Forderungen der Industrie gerecht werden. Die IEC betreibt bereits vier anerkannte Konformitätsbewertungssysteme, die international anerkannte Zertifikate für Produkte, Personal und Dienstleistungen anbieten, die auf internationalen Normen (hauptsächlich IEC-Normen) basieren.

Auf der IEC Generalversammlung in Frankfurt waren sich alle einig, dass die IEC ihre Plattform für weltweit anerkannte Konformitätsbewertungssysteme ausweitet.

Zur Erreichung dieses Ziels sollte die IEC-Gemeinschaft folgende Maßnahmen ergreifen:

1) Kooperation mit Regulierern

Am effizientesten können Hersteller die Einhaltung von Gesetzen/Vorschriften nachweisen, indem sie Konformitätsbewertungsverfahren nutzen, die auf internationalen Normen basieren, die von nationalen Regulierern anerkannt sind. Das Ziel ist: „Eine Norm, eine Prüfung, überall anerkannt“. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Regulierer ermutigt werden, ihre nationalen Gesetze/Vorschriften soweit wie möglich sowohl auf IEC-Normen als auch auf den IEC-Konformitätsbewertungssystemen basieren zu lassen. Daher sollte die IEC ihre Zusammenarbeit mit internationalen und regionalen Regulierern wie der WTO, UNECE und der EU-Kommission vertiefen. Des Weiteren sollten sich die Nationalen Komitees an ihre nationalen Regulierer wenden, um diesen Dialog zu unterstützen.

2) Internationale Zusammenarbeit

2.1 Da Konformitätsbewertungssysteme der IEC auf IEC-Normen basieren, sollten alle nur möglichen Bemühungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass IEC-Normen auch für Konformitätsbewertungssysteme geeignet sind. Derzeit gibt es viele Konformitätsbewertungsdokumente, die IEC-Normen ergänzen. Daher sollte die IEC zwischen ihren zwei Säulen der Normung und der Konformitätsbewertung enge Verbindungen und entsprechende Verfahren für eine engere Zusammenarbeit etablieren, um die Konformitätsbewertungsdokumente auf ein Minimum zu reduzieren.

2.2 Die zeitgerechte Produkteinführung ist eines der Kernthemen für die Industrie.
Effiziente und ressourcensparende Prüfverfahren können durch einheitliche (grundlegende) Prüfungen unterstützt werden. Dies würde verhindern, dass mehrere Prüfungen für den gleichen Sachverhalt nach verschiedenen IEC-Normen durchgeführt werden müssen. Die IEC sollte ihre Technischen Komitees ermutigen, einen Werkzeugkasten für grundlegende Prüfungen zu schaffen, die dann direkt in den IEC-Normen angewendet werden können.

2.3 Derzeit werden IEC-Normen manuell in Prüfverfahren übertragen. Um die Zeit zur Produkteinführung zu reduzieren, sollte die IEC (zusätzlich zu menschenlesbaren Normen) maschinenlesbare Normen anbieten, die direkt in die Prüfausrüstung integriert werden können. Ein erster vielversprechender Ansatz hierfür wurde mit dem „Digitalen Zwilling“ im Reinvention Laboratory vorgestellt.

6. Erhaltung unserer Grundwerte

Die Digitalisierung wird die traditionellen Werte der Normung nicht in Frage stellen. Die Erstellung internationaler Sicherheitsnormen ist eine Kernaufgabe der IEC und wird es auch zukünftig bleiben.

Die Digitalisierung wird die traditionellen Werte der Normung nicht in Frage stellen. Die Erstellung internationaler Sicherheitsnormen ist eine Kernaufgabe der IEC und wird es auch zukünftig bleiben.

Eine vollständige Digitalisierung ist unentbehrlich, wenn die IEC weiterhin bestehen und die Erwartungen ihrer Stakeholder erfüllen soll.

Dennoch sollte die IEC nicht ihre Geschichte und ihre Kernaufgabe vergessen, die ihren weltweiten Ruf und die Akzeptanz unter ihren Stakeholdern, insbesondere den Regulierern, sichern. Sicherheitsnormen waren einer der Grundsteine der IEC und werden es auch in Zukunft bleiben.

Sicherheitsnormen können nicht im „Schnellverfahren“ erarbeitet werden, sondern müssen auf der Einbindung aller betroffenen Kreise basieren. Zu diesem Zweck müssen das Nationale Delegationsprinzip eingehalten und die Sicherheitsnormen im vollständigen Konsens erarbeitet und angenommen werden.


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