Die derzeitigen ESHG-Modell-/-Dateninformationen beruhen auf XML, werden von der KNX Assoziation verwaltet und verfügen über die entsprechende Versionierung. Projekt-/Produktdaten, die mit bestehenden ESHG-Management-Clients exportiert werden, stehen im Einklang mit diesem XML-Schema.
Wenngleich XML selbst ein bekanntes, weit verbreitetes Format ist, hat es im Hinblick auf das Teilen von Modell-/Projektdateninformationen mit externen Clients, die diese Daten verwenden, doch einige Nachteile. ESHG-Management-Clients verwenden das XML-Schema in erster Linie, um die entsprechenden Datenstrukturen zum Speichern/Exportieren von Projekt- und Produktdaten zu definieren. Dementsprechend wird das XML-Schema jedes Mal aktualisiert, wenn eine neue Version des Management-Clients veröffentlicht wird, wenn neue Projekt- und/oder Produkteigenschaften auch eine Änderung der Datenstrukturen erfordern. Dabei ist jedes Mal eine Synchronisierung mit den externen Clients erforderlich, um die neuen Versionen des XML-Schemas bekanntzugeben.
Ziel und Motivation ist es, ein ESHG-Informationsmodell und ein zugehöriges Datenaustauschformat zu definieren:
• Das Modell bringt nur die aktuellen – von externen Clients angeforderten – Informationen zum Ausdruck.
• Das Modell lässt sich einfach aktualisieren.
• Die exportierten Daten verwenden ein weit verbreitetes Datenaustauschformat, das auch für Menschen lesbar sein sollte, sind also textbasiert.
Dieses Modell- und Datenaustauschformat ist stabiler als die ständige Weiterentwicklung von ESHG-Management-Clients.
• Das ESHG-Informationsmodell wird als Ontologie in einem oder mehreren Formaten wie z. B. Turtle-Dateien zur Verfügung stehen.
• Die von den ESHG-Management-Clients exportierten Daten werden als verknüpfte Daten wie z. B. JSON-LD-Dateien zur Verfügung stehen.
Die ESHG-IoT-Protokoll-Suite muss semantische Informationen für die Laufzeit und für die Konfiguration unterstützen.
Diese Informationen müssen den Systemkomponenten auf einem datengestützten Weg übermittelt werden, von der ESHG-Management-Client-Software und möglichen anderen Quellen. Sie müssen also auf den vom Nutzer des ESHG-Management-Clients bereitgestellten Informationen aufbauen, damit sie nicht bei der Client-Konfiguration Dritter erneut eingegeben werden müssen.
Die semantischen Informationen müssen dem ESHG-Standard entsprechen und öffentlich verfügbar sein. Technisch betrachtet werden diese Informationen als verknüpfte Daten zur Verfügung stehen, ausgedrückt als Tripel.
Die Verwendung von Semantik ermöglicht die Formalisierung, Beschränkung und Überprüfung der Verwendung von ESHG-Subjekten zur Beschreibung von Entitäten, Relationen und Tags (Entitäten verfügen über ein Relationsprädikat zu anderen Entitäten – im Grunde eine gerichtete Kante in einem Graphen).
Diese einfache (Tripel-)Struktur ermöglicht eine prägnante und elegante Zusammensetzung großer, miteinander verbundener Strukturen von Untersystemen von Einrichtungen (Gebäuden).
Der vorliegende Entwurf definiert das ESHG-Informationsmodell und ein zugehöriges Datenaustauschformat für das offene Kommunikationssystem für elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude (ESHG).