Normalerweise besteht die jährliche Strahlenbelastung vieler Arbeitnehmer aus der Summe mehrerer niedriger Dosen nahe dem minimalen Registrierwert. Deshalb muss das Dosimeter eindeutig charakterisiert werden, nicht nur für die Messung von relativ hohen Dosen, sondern auch für geringe Dosiswerte um sicherzustellen, dass die Jahresdosis mit einer akzeptablen Unsicherheit erfasst wird.
Das Hauptziel dieses Teils der Reihe DIN EN ISO 21909 besteht darin, sicherzustellen, dass ein Dosimeter für den Einsatz an den meisten Arbeitsplätzen eine ausreichende Zuverlässigkeit besitzt.
Charakteristika für die Neutronenreferenzstrahlung und Methoden für die ordnungsgemäße Kalibrierung der Dosimeter sind in ISO 8529 (alle Teile), ISO 12789-1 bzw. ISO 29661 beschrieben.
Für Prüfungen der Leistungsfähigkeit, die auf die Beschreibung der Stabilität der dosimetrischen Leistungsdaten von Dosimetriesystemen unter realistischen Anwendungsbedingungen der Dosimeter (Einfluss von Empfindlichkeitsrückgang, Alterung, anderer als Neutronenstrahlung, raue klimatische Bedingungen, Lichteinfall, mechanische Beschädigung und Abdichtung) ausgerichtet sind, wird die Verwendung lediglich einer Neutronenquelle (z. B. Am-Be-241 oder Cf-252) als ausreichend erachtet.
In der Reihe ISO 21909 sind die folgenden Teile mit dem gemeinsamen übergeordneten Titel Passive Dosimetriesysteme für Neutronenstrahlung vorgesehen:
– Teil 1: Leistungs- und Prüfanforderungen für die Personendosimetrie (siehe Norm-Entwurf E DIN EN ISO 21909-1 (VDE 0492-3-909-1):2017-05);
– Teil 2: Verfahren und Kriterien für die Qualifizierung von Personendosimetriesystemen an Arbeitsplätzen
Wenn ein Dosimetriesystem die Kriterien nach ISO 21909-1 erfüllt, ist keine weitere Qualifizierung oder Korrektur des Dosimeters am Arbeitsplatz erforderlich.
ISO 21909-2 liefert Methoden und Kriterien für die Qualifizierung von Personendosimetriesystemen an Arbeitsplätzen insbesondere für diejenigen Systeme, die die Kriterien bezüglich der Energie- und Winkelabhängigkeit nach ISO 21909-1 nicht erfüllen, aber in der Lage sind, an ausgewählten Arbeitsplätzen eine konsistente und zuverlässige Dosimetrie sicherzustellen. In diesem Fall ist eine spezifische Studie über den Arbeitsplatz, an dem die Dosimetriesysteme verwendet werden, erforderlich, um nachzuweisen, dass die Dosimetriesysteme für den verwendeten Arbeitsplatz geeignet sind, und, falls erforderlich, um die geeigneten Korrektionen festzulegen, die anzuwenden sind.
Zusätzlich kann dieses Dokument auch dazu verwendet werden, ein unbefriedigendes Verhalten des Dosimetriesystems bezüglich Temperatur oder Luftfeuchte zu kompensieren.
Zuständig ist das DKE/GK 852 "Strahlenschutzdosimeter" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.