Radon ist ein natürliches radioaktives Gas, das beim Zerfall von 226Ra, 223Ra und 224Ra entsteht, welche ihrerseits Folgeprodukte von 238U, 235U und 232Th sind, die in der Erdkruste vorkommen. Durch Zerfall der Radonisotope entstehen drei Zerfallsreihen, die jeweils mit einem stabilen Bleiisotop enden.
Radonisotope und die entsprechenden kurzlebigen Radonfolgeprodukte sind von besonderer Bedeutung, da sie den größten Beitrag zur Strahlenexposition der Bevölkerung durch natürliche Radioaktivität liefern. An manchen Arbeitsplätzen, z. B. in Untertage-Bergwerken, Kurbädern und Wasserwerken, unterliegen die Beschäftigten erheblichen Strahlenexpositionen durch Radonfolgeprodukte. Diese Radionuklide sind in verschiedener Art in der Luft enthalten: die Radonisotope in gasförmiger Form, die Folgeprodukte als sehr kleine Teilchen.
Zweck dieses Teils der Reihe DIN IEC 61577 ist es, die besonderen Anforderungen an die Prüfung von Geräten zu beschreiben, die die Aktivitätskonzentration und/oder die potenzielle Alpha-Energie-Konzentration von luftgetragenen Radon-Folgeprodukten im Freien, in Wohnungen und an Arbeitsplätzen inklusive Untertage-Bergwerken messen sollen.
Die 2012 als DIN IEC 61577-3 (VDE 0493-1-10-3) erschienene Deutsche Norm soll ohne sachinhaltliche Änderungen als Europäische Norm EN 61577-3 übernommen und dann als DIN EN 61577-3 (VDE 0493-1-10-3) neu herausgegeben werden.
Zuständig ist das GUK 967.2 „Aktivitätsmessgeräte für den Strahlenschutz“ der DKE, Gemeinschaftsgremium mit dem Normenausschuss Radiologie (NAR).