DKE: Was sind die drei größten Herausforderungen in Ihrer täglichen IEC-Arbeit, mit denen Sie nicht gerechnet hatten?
Metzger: Natürlich hatte ich bei meinem Stellenantritt am 1. Februar 2020 nicht damit gerechnet, dass sich Covid-19 zu einer derart einschneidenden und lang andauernden globalen Pandemie entwickeln würde.
Was mich aber IEC-spezifisch wohl am meisten gefordert hat, war die bestehende Managementstruktur, welche ich im IEC-Sekretariat vorfand. Diese zu straffen und gleichzeitig mehr Delegationspotenzial zu schaffen, wurde für mich sehr schnell eine prioritäre Baustelle. Diese Umstrukturierung, die wir im Oktober 2020 erfolgreich abschließen konnten, war für mich eine Grundvoraussetzung, um die Organisation überhaupt führbar zu machen. Ich glaube sagen zu dürfen, dass wir dadurch unsere Effizienz steigern und die Kommunikation und Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen stark verbessern konnten und immer noch können.
In diesem Zusammenhang war ich auch überrascht, wie viele Prozesse, insbesondere jene der Ressourcenbewirtschaftung, noch nicht oder zu wenig digitalisiert sind. Die IEC in die digitale Zukunft zu führen, ist für mich eine zentrale Zielsetzung. Wir sind dabei, im IEC-Sekretariat ein Unternehmensressourcenplanungssystem aufzubauen, mit welchem wir eine ganze Anzahl von Prozessen automatisieren werden, sozusagen ein digitales Rückgrat. Dieser Vorgang hat zu einer wichtigen Selbstbeobachtung geführt, die es uns erlaubt hat, uns kritisch mit unseren Arbeitsabläufen auseinanderzusetzen, um diese zu vereinfachen.
Schließlich hatte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass wir beim Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern noch erhebliches Potenzial haben. Während der Überarbeitung unserer Governance wurde mir klar, wie wichtig dieser Prozess für eine stärkere Identifizierung der Mitglieder mit der IEC und dadurch für den weiteren Erfolg der Kommission ist. Jedes Mitglied ist ein essenzieller Teil der IEC – ohne Mitglieder gäbe es keine IEC.