Bridgit
31.03.2015 Projekt

BRIDGIT – Bridging the Gap between Research and Standardization

EU-Projekt abgeschlossen

Laufzeit:            01.01.2013 bis 31.03.2015

Auftraggeber:  Europäische Kommission, Europäische Freihandelsassoziation

Kontakt
Dr. Stefan Heusinger

Hintergrund

Einer der fünf Bereiche der Wachstumsstrategie „Europa 2020“ der Europäischen Union befasst sich mit Forschung und Entwicklung bzw. Innovation. Die Verwertung von Forschungsergebnissen ist sowohl für Unternehmen als auch für Volkswirtschaften wettbewerbsrelevant. Der komplexe Verwertungsprozess hin zu marktfähigen Produkten bedarf der Kooperation zahlreicher Akteure sowie unterstützender Maßnahmen wie bspw. der Normung und Standardisierung. Forschungsergebnisse können durch Normung und Standardisierung einer breiten Masse an Akteuren zugänglich gemacht werden. Das in Normen kodifizierte Wissen stellt einen Ausgangspunkt für neue Technologien dar und reduziert das Investitionsrisiko in innovative Produkte. Der soziale und wirtschaftliche Nutzen neuer Ideen kann somit maximiert werden. Diese Effekte sind umso größer, wenn die Erarbeitung von Normen auf europäischer Ebene erfolgt. Die Frage, inwiefern die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsinstitutionen, den Unternehmen und den Normungsorganisationen innerhalb Europas intensiviert werden kann, sollte mithilfe des Projektes „Bridging the Gap between Research and Standardization“ beantwortet werden. Der „Integrated Approach“ der CEN-CENELEC-Arbeitsgruppe STAIR (Standardization, Innovation and Research), welcher die frühzeitige Einbindung der Normung in den Innovationsprozess fordert, dient dabei als Ausgangspunkt für das Projekt.

Projektziele

Das Ziel des Projektes „Bridging the Gap between Research and Standardization“ ist es, den positiven Zusammenhang zwischen Normung und Innovation aufzuzeigen und auf europäischer Ebene weiter voranzutreiben. Dieses Projektziel soll erreicht werden, indem:

  • die derzeitige Zusammenarbeit zwischen den Normungsorganisationen und den relevanten Stellen innerhalb des Innovationsprozesses sowie Best Practice aufgezeigt werden;
  • geeignete Methoden sowohl für die Normungsorganisationen und deren Experten als auch für die relevanten Stellen innerhalb des Innovationsprozesses entwickelt werden, die die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren unterstützen und das Bewusstsein für die positiven Effekte der Normung stärken;
  • diese Methoden den CEN- und CENELEC-Mitgliedern und allen relevanten Stellen innerhalb des Innovationsprozesses über geeignete Kanäle zugänglich gemacht werden, um die positiven Effekte der Normung und Standardisierung optimal auszuschöpfen.


Die DKE nimmt unterstützende Aktivitäten in allen sieben Arbeitspaketen wahr. Im Einzelnen sind dies:

AP 1: Sammlung von Best Practices
AP 2: Entwicklung eines europäischen Best Practices für alle CEN-CENELEC-Mitglieder
AP 3: Training für CEN-CENELEC-Mitglieder
AP 4: Konzepterarbeitung „Raising Awareness in the Innovation Community“
AP 5: Forschungsstudie “Benefit of Linking Innovation and Standardization”
AP 6: Europäische Konferenz
AP 7: Projektmanagement

Projektpartner

AENOR – Asociación Española de Normalización y Certificación
AFNOR –  Association française de normalisation
ASRO –  Asociaþia de Standardizare din România
BSI –  British Standards Institution
CCMC –  CEN-CENELEC Management Centre
DIN –  Deutsches Institut für Normung e.V.
DS –  Dansk Standard
NEN –  Nederlands Normalisatie-instituut
SN –  Standards Norway
 

Die ausführlichen Ergebnisse zu dem Projekt finden Sie hier. Unter anderem wurde für Forscher ein „Research Toolkit“ und für Normungsorganisationen ein „Toolkit for CEN and CENELEC Members“ erarbeitet, die jeweils ausführliche Hilfestellung für die noch engere Verzahnung von Forschung und Normung leisten.

Rückblick Workshop "Brücken bauen zwischen Forschung und Normung" vom 26. Mail 2014 in Berlin

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DIN

Der Workshop informierte die Teilnehmer darüber, wie Normen und Standards die Verbreitung von innovativem Know-how beschleunigen und den Wissens- und Technologietransfer von der Invention zur Marktfähigkeit unterstützen.

Dr. Ulrich Romer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und Dr. Wolf Junker vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) machten deutlich, dass Normung und Standardisierung auch auf der politischen Ebene eine besondere und stetig größer werdende Rolle einnehmen, wenn es um die nachhaltige Verwertung von Forschungsergebnissen geht. In diesem Zusammenhang zeigten Referenten anhand von Best-Practice-Beispielen aus den Bereichen Risikomanagement, Logistik, Smart Grids und Energiewende den erfolgreichen Weg der Standardisierung auf. Die Veranstaltung endete im neuen Konferenzzentrum von DIN bei einem lebhaften Get-together.

Der DIN/DKE-Workshop fand aufgrund des neuen Förderprogramms Horizont 2020 der Europäischen Kommission statt. Horizont 2020 ist das neue Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Es zielt darauf ab, eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft aufzubauen. DIN und DKE treten intensiv dafür ein, dass im Rahmen von Horizont 2020 alle finanziellen Spielräume für die Förderung der Normung als effektives Instrument zur Verwertung von Forschungsergebnissen genutzt werden, zumal Normen und Standards sich neben Patenten zunehmend als Instrumente des Wissens- und Technologietransfers etablieren.

Fazit der Konferenz "Standards: Your Innovation Bridge" vom 30. Oktober 2014 in Brüssel:

  • Wie unterstützt Normung Innovation?
  • Wie kann Normung Wissen verbreiten?
  • Wie kann Normung den Marktzugang ermöglichen?
  • Wie kann Normung zum Erfolg von Horizon 2020 beitragen?

Über 370 Teilnehmer diskutierten über Normung und Standardisierung als ein effektives Verwertungsinstrument im Zusammenhang mit Innovationen. Anhand eindrucksvoller Beispiele wurde das erfolgreiche Zusammenwirken zwischen Forschung und Normung gezeigt. Neben der Konferenz stellten in einer Ausstellung 27 europäische Forschungsprojekte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Normung vor.

Die Keynote wurde von Christian Reinaudo, CEO von Agfa-Gevart, gehalten, der anhand des Beispiels bildgebender Verfahren in der Medizin Normungsbedarf aufzeigte, um Märkte zu öffnen. Die Europäische Kommission war durch Clara de la Torre vertreten, Direktor Key Enabling Technologies des DG Forschung und Innovation, die die wachsende Bedeutung der Normung in Horizon 2020 hervorhob. Die Generaldirektorin von CEN und CENELEC, Elena Santiago Cid, fasste die Konferenz schließlich mit den Worten „Wir sind davon überzeugt, dass Normung die Brücke zwischen der Forschung und dem Markt herstellen kann und dass die Normungsorganisationen äußert ambitioniert sind, diese Brücke herzustellen“ zusammen.