Bonetti weist darauf hin, dass die COVID-19-Pandemie die digitale Transformation des Stromnetzes beschleunigt und die Akzeptanz hinsichtlich der Verwendung digitaler Technologien in jedem mit dem Stromnetz zusammenhängenden Bereich verbessert hat. „Die Verwendung Digitaler Zwillinge ermöglicht die Durchführung von Prüfungen zu jeder Zeit und an jedem Ort, ohne geographische Schranken, und ermöglicht Fachleuten, an wesentlichen Prüfungen teilzunehmen, ohne vor Ort sein zu müssen. Zudem ist die Computersimulationsprüfung ein sehr gutes und sicheres Instrument für die Schulung neuen Personals. Sie wird Vor-Ort-Prüfungen zwar nicht komplett ersetzen, aber sie kann physische Prüfungen deutlich reduzieren, was Energieversorgungsunternehmen dabei hilft, Kosten zu senken und zu einer verbesserten Qualität des Schutzsystems beizutragen“, erläutert er.
Laut einem seiner Forschungsberichte beinhaltet der Digitale Zwilling eines Relais Schutzfunktionen, Algorithmen und Schnittstellen, die durch Computersimulationsprüfung validiert werden können, was einer Prüfung des physischen Relais selbst entsprechen würde. Das würde Ingenieuren nicht nur dabei helfen, die Ausgestaltung und Leistung einer einzelnen Anlage in einer Station zu verifizieren, sondern würde ihnen auch ermöglichen, das komplette Schutzsystem zu überprüfen ohne physisch in der Station sein zu müssen.