SDG 12

SDG 12

| UN
08.09.2021 Fachinformation

SDG 12 – Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsweisen

Wie lässt sich das Sustainable Development Goal 12 der Vereinten Nationen erreichen?

Die DKE leistet direkt und indirekt, mit Normen und Standards, Fachleuten und Fachgremien, Positionspapieren, Roadmaps sowie Veranstaltungen und Seminaren einen wichtigen Beitrag, dieses Ziel zu erreichen.

Kontakt
Dr. Tim Brückmann

Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

Worum geht es beim SDG 12 und welche Herausforderungen bestehen?

Wir leben in einer Welt mit endlichen Ressourcen. Ungeachtet dessen hat sich der weltweite Verbrauch von Materialien in den letzten Jahren vervielfacht. Das Zeitalter der billigen und reichlich vorhandenen Ressourcen neigt sich einerseits dem Ende entgegen, andererseits füllen sich Mülldeponien immer schneller. Damit kommt das lange praktizierte Wirtschaftsmodell „Produzieren, Nutzen und Wegwerfen“ an seine Grenzen und ist auf lange Sicht nicht nachhaltig.

Um sicherzustellen, dass wir und auch die nachfolgenden Generationen weiterhin gut leben können, muss ein Umdenken stattfinden und sich unser Konsum sowie unsere Produktionstechniken verändern.

Wie kann die Normung zur Umsetzung des SDG 12 beitragen?

Das Ziel der nachhaltigen Produktion erfordert eine Modernisierung unseres linearen Wirtschaftssystems hin zu einer Kreislaufwirtschaft (Circular Economy), die Ressourcen nutzt, anstatt sie zu verbrauchen. Die Normung und Standardisierung hilft, Vertrauen zu neuen, nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen aufzubauen und und sorgt somit für deren Akzeptanz bei Akteuren der Wertschöpfungskette und Verbraucher*innen.

Ein Nachhaltigkeitsversprechen, das auf der Anwendung einer Norm basiert, wird nach einheitlichen Kriterien und Bewertungsverfahren getroffen und ist so für jeden nachvollziehbar. Normen schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit und befähigen Verbraucher*innen dadurch nachhaltige Kaufentscheidung zu treffen.

Ebenfalls wird innovativen Geschäftsmodellen der Weg geebnet und der Markteintritt erleichtert. Faire und für alle einheitliche Marktbedingungen werden durch Normen und Standards gewährleistet und Greenwashing wird vorgebeugt.

Wie geht die DKE auf nationaler Ebene diese Herausforderungen an?

Die Arbeiten der Normungsexpertinnen und Normungsexperten bei VDE DKE tragen dazu bei, die Materialeffizienz von Produkten zu erhöhen und zu bewerten. In diesem Zusammenhang ist auch die umweltbewusste Gestaltung, um die Menge des Elektroschrotts zu reduzieren und Produkte kreislauffähig zu gestalten, ein zentraler Aspekt.

Die Weitergabe von Informationen entlang der Wertschöpfungskette ist für die Kreislaufführung von Produkten unerlässlich, so dass sich die Fachleute in den Normungsgremien an interoperablen Lösungen für diese Thematik suchen. Ein weiterer Schwerpunkt der nationalen Arbeiten ist mit Normen die Handhabung von Elektroschrott am Ende der Lebensdauer zu verbessern.

Normung als Grundlage für technologischen Fortschritt und nachhaltige Entwicklung

Fachleute unterstützen nationale Normungsgremien mit Kompetenz und Engagement

Baum wächst auf Computerplatine

DKE/K 191 – Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Produkten in der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik

Das Gremium spiegelt die internationale Normungsarbeit von IEC/TC 111.

Ein wesentliches Ziel ist die Förderung nachhaltiger Entwicklungen im Bereich der elektrotechnischen Normung.

Baum wächst auf Computerplatine

Das Gremium spiegelt die internationale Normungsarbeit von IEC/TC 111.

Ein wesentliches Ziel ist die Förderung nachhaltiger Entwicklungen im Bereich der elektrotechnischen Normung.


Viele Ergebnisse aus der Normungsarbeit stehen frei zur Verfügung:

Wir vertreten unsere Position bei normungsrelevanten Entwicklungen

Veranstaltungen und Seminare für mehr Wissen und ein starkes Netzwerk

Web-Seminar: Obsoleszenzmanagement

Deutsche Ingenieurskunst zeigt sich häufig in großen, teuren Maschinen und Anlagen, zum Beispiel für Chemieparks, Kraftwerke, Züge, Flugzeuge und in vielen weiteren Anwendungsbereichen. Und obwohl diese Maschinen und Anlagen über Jahrzehnte eingesetzt werden, sind sie gleichzeitig hochmodern.

Aber wie kann das überhaupt sein, wenn doch alle davon reden, dass wir heute in einer „VUCA-Welt“ (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) leben?

Was ist die Circular Economy und welches Ziel verfolgt sie?

Die Kreislaufwirtschaft-Grafik zeigt den Einfluss von Produktion, Recycling, Vermarktung und Konsumenten.

Konzept der Kreislaufwirtschaft

| DKE

In Kreisläufen zu denken und nicht mehr von einem linearen Wirtschaftsmodell auszugehen, ist ein Ansatz, der in den letzten Jahren in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Beim derzeitigen linearwirtschaftlichen Modell werden Produkte hergestellt, genutzt und anschließend entsorgt. Beim Konzept der Circular Economy werden hingegen alle  Produkte, Komponenten und Materialien als Teil eines regenerativen und nachhaltigen Systems betrachtet.

Dahinter steht eine Neubewertung des Ressourcenmanagements und der Wahrnehmung von Abfall über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Das Ziel ist es durch neue Geschäftsmodelle Produkte und Ressourcen so effizient und lange wie möglich zu nutzen.

Materialeffizienz ist ein wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft – angefangen bei der Gestaltung eines Produkts über die Nutzung, Reparatur, Wiederverwendung, Wiederaufbereitung bis hin zur Umwandlung in Teile für neue Produkte und dem Recycling von Materialien am Ende der Produktlebensdauer.

Den höchsten Stellenwert haben Strategien, die mit einer längeren Produktlebensdauer und einem minimalen Verbrauch natürlicher Ressourcen verbunden sind. Materialeffizienzaspekte müssen bereits bei der Konstruktion des Produktes berücksichtigt werden, daher kommt der Designphase eine besondere Bedeutung zu.

Um die Linearwirtschaft komplett abzulösen, muss die Circular Economy allerdings noch viele Hürden zu nehmen. Entsprechende Geschäftsmodelle, eine Rücknahmelogistik und günstige gesellschaftliche sowie regulatorische Rahmenbedingungen sind Voraussetzungen, ohne die eine funktionierende Circular Economy nicht zu etablieren ist.

Für die Entwicklung hin zur einer Circular Economy spielen Normen und Standards eine zentrale Rolle und helfen zirkuläre Produkte effizient, kostengünstig, zuverlässig und vor allem sicher zu gestalten. Sie unterstützen und entlasten die gesetzliche Regelsetzung, beispielsweise bei der Sammlung, Logistik und Behandlung von Elektroaltgeräten und fördern Innovationen im gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Herstellung bis zur Entsorgung.