Der Science-to-Standards-Pitch 2024 bei der DKE in Offenbach am Main

Der Science-to-Standards-Pitch 2025 bei der DKE in Offenbach am Main

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19.11.2025 Veranstaltungsrückblick

Wer überzeugt die Jury? DKE Stipendiat*innen präsentieren beim STS-Pitch 2025

Vier Studierende präsentierten am 31.10.2025 die Abschlussarbeiten ihres Studiums bei der DKE in Offenbach. Mit dem Science-to-Standards-Programm (STS) unterstützt die Normungsorganisation DKE innovative Bachelor- und Masterarbeiten in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik in Deutschland. Voraussetzung für die Teilnahme am STS-Programm ist ein Bezug zur Elektrotechnischen Normung. Als Highlight wurde im Anschluss die beste Präsentation ausgezeichnet. And the winner is …

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Anuschka Wojciechowski
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Je 3.000 EUR Förderung und Zugang zu einem Netzwerk aus 10.000 Fachleuten in jeglicher Disziplin – davon profitierten diesem Jahr vier Teilnehmende des STS-Programms. In enger Zusammenarbeit mit ihren Professor*innen, den Hochschulen und ihren Betreuer*innen aus der DKE, die sie bereits während der Erstellung der Thesis begleitet hatten, waren ihre Arbeiten entstanden. Diese wurden nun abschließend präsentiert. Im Anschluss der Präsentationen und Möglichkeiten zum Austausch wurde am Nachmittag der Gewinner des STS-Programms 2025 bekanntgegeben.

Die Sieger des STS-Pitch 2025

Gewinner des STS-Pitch 2025 Christopher Wolters, Technische Universität (TU) München

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Eine Forschung von höchster Relevanz, die international für Anerkennung gesorgt und einen starken Normungsbezug hat, überzeugend und verständlich präsentiert wurde: Christopher Wolters von der Technische Universität (TU) München überzeugte die Jury mit seiner Forschungsarbeit zu Rechenleistung und Nachhaltigkeit sogenannter Chiplets, die den Energiehunger von KI-Rechenzentren deutlich reduzieren können. Seine Forschungsarbeit ist in engem Austausch mit der Stanford University und der University of Pennsylvania entstanden.

Im Beisein von DKE Geschäftsführer Michael Teigeler wurde der diesjährige Gewinner von einer Jury aus Fachverantwortlichen und Organisator*innen gekürt und geehrt. Wir gratulieren Christopher Wolters herzlich zu seiner herausragenden Arbeit, der gelungenen Präsentation und seinem Erfolg im STS-Programm der DKE.

Die eingereichten Abschlussarbeiten der Studierenden

Christopher Wolters, Technische Universität (TU) München

Skalierbare, energieeffiziente Optimierung der KI-Inferenz über Multi-Chiplet-Architekturen 

Exposé: Zukünftige KI-Modelle werden zunehmend auf Hardware mit vielen Chiplets ausgeführt, die durch 3D-Integration über großen Speicher verfügen. Um niedrige Latenz, geringen Energieverbrauch pro Eingabe und hohen Durchsatz zu erreichen, sind neue Verfahren erforderlich, die Speicher, Chiplet-Kommunikation und Energieverwaltung gemeinsam optimieren. In dieser Arbeit wird ein Optimierungsmodell vorgestellt, das Architektur, Zuordnung und Zeitplanung solcher Systeme energie- und kostenbewusst ko-optimiert. Das Modell erzeugt in Minuten nahezu optimale Designs für große KI-Modelle wie LLaMA-3-70B und erreicht dabei bis zu 26,5-fache Verbesserungen des Energie-Zeit-Produkts. Damit werden erstmals skalierbare Entwurfs- und Steuerungsansätze gezeigt, die die Energieeffizienz künftiger KI-Systeme auf das Niveau eines idealen Einzelchips bringen.

Betreut durch Prof. Dr. Ulf Schlichtmann, Lehrstuhl für Entwurfsautomatisierung, Technische Universität (TU) München.

Jenni Ellwanger, Technische Universität (TU) Darmstadt

Entwicklung eines Tagsets zur (semi-)automatischen Annotation rhetorischer ‚Moves‘ in elektrotechnischen Normen

Exposé: Wie lassen sich sprachliche Muster in technischen Normen systematisch erfassen, um sie besser für Menschen und Maschinen nutzbar zu machen? Ziel der Arbeit ist es, mithilfe der linguistischen Genre-Theorie ein funktionales Kategoriesystem zu entwickeln, das typische kommunikative Segmente in Normtexten identifiziert. Ein annotiertes Korpus internationaler Elektrotechnik-Normen dient zur empirischen Erprobung, wobei auch Grenzen der Methode sichtbar werden. Perspektivisch wird geprüft, inwiefern Large-Language-Modelle die manuelle Analyse unterstützen können. Die Arbeit verbindet Grundlagenforschung mit einem anwendungsorientierten Blick auf die Automatisierung von Norminhalten für maschinenlesbare Anwendungen.

Betreut durch Prof. Dr. Marcus Müller, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Technische Universität (TU) Darmstadt.

Seif ELKady, Frankfurt University of Applied Sciences

Correlation of Product Features between EU Compliance Systems and IEC Data Bases

Exposé: Das Projekt zielt darauf ab, die semantische Interoperabilität zwischen EU-Konformitätssystemen wie EPREL und dem IEC Common Data Dictionary (CDD) durch eine verbesserte Produktdatenstrukturierung und -zuordnung zu verbessern. Ziel ist es, harmonisierte, interoperable digitale Daten zu schaffen, um bevorstehende Initiativen wie den EU Digital Produktpass (DPP) zu unterstützen. Die Forschung untersucht die in EPREL und IEC CDD verwendeten Rahmenbedingungen, Datenstrukturen und den technischen Terminologien, die zur Beschreibung von Produkten und deren technischen Eigenschaften und Merkmalen verwendet werden, um potenzielle Integrationspunkte zu identifizieren. Anhand von Literaturrecherchen, Experteninterviews und einer vergleichenden Analyse von sechs Produkten entwickelt die Studie ein Konzept, das EPREL-Produktinformationen und -merkmale standardisierten semantischen Definitionsdatenelementen zuordnet. Die Motivation dafür ergibt sich aus den Bemühungen der DKE, die IEC-Normen an die EU-Systeme anzupassen, sowie aus dem wachsenden Bedarf an konsistenten, hochwertigen digitalen Produktdaten.

Betreut durch Prof. Dr. Torsten Kolb, Informatik- und Ingenieurswissenschaften, Frankfurt University of Applied Sciences.

Joana Weber, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Entwicklung einer Multisystembewertung zur Analyse von Systeminteraktionen und Erprobung am Fallbeispiel Laden von Elektroautos mit Überschüssen der Erneuerbaren Energien

Exposé: Dass vorgegebene Nachhaltigkeitsziele nicht ausreichen, um von fossiler auf elektrische Energie umzusteigen, zeigt sich anhand des deutschen Transportsektors, welcher 2023 zum dritten Mal in Folge seine Emissionsziele verfehlt hat. Folglich rückt die Zusammenarbeit von Sektoren in den Fokus, um Schlüsselaufgaben für die Reduktion von Emissionen zu adressieren. Bei Sektoren handelt es sich jedoch um äußert komplexe Systeme.

Das Ziel der Masterarbeit war es, eine praktische Methodik zu entwickeln, mittels der mit Schlüsselaufgaben einhergehende Sektor- bzw. Systeminteraktionen analysiert und die Umsetzbarkeit bewertet werden kann. Die im Rahmen der Arbeit entwickelte Methodik "akteurfokussierte Multisystembewertung" wurde an der Schlüsselaufgabe "Laden von Elektroautos mit mindestens 90 % aus Überschüssen der EE" erprobt. Die Methodik hat sich bewährt, um gemeinsam mit Akteuren Probleme und Lösungsansätze im Kontext der Standardisierung zu identifizieren.

Betreut durch Prof. Dr. Jörn Hoppmann, Lehrstuhl für Management, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Das war der STS-Pitch 2025

Die Beiträge der Studierenden waren allesamt herausragend und eine Bereicherung der für die elektrotechnische Normung! Unser Dank gilt allen Teilnehmenden, ihren Professor*innen und Betreuer*innen der Universitäten und Hochschulen, sowie den betreuenden Expert*innen und Kolleg*innen der DKE!


"Eine gute Entscheidung", finden ehemalige Absolvent*innen


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