Im Rahmen des letzten Vortrags zum Themenblock „Aus- und Weiterbildung“ gab Stefan Heß, Experte des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Einblicke in die Qualifizierung zur Infrastrukturfachkraft für Glasfasertechnik. Er begann mit einem Rückblick auf die Entwicklung der Elektrotechnik hin zu einer sicheren Energietechnik und zog Parallelen zur aktuellen Transformation im Glasfaserausbau.
Der Glasfaserausbau bildet die Grundlage für die digitale Transformation und sichert die Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend vernetzten Welt. Fachkräfte, die in diesem Bereich tätig sind, leisten einen wichtigen Beitrag zur Schließung der digitalen Versorgungslücken und zum Aufbau einer modernen Kommunikationsinfrastruktur.
Für einen nachhaltigen Ausbau der Glasfasernetze sind neben der Normung von Materialien und Produkten auch einheitliche Standards in der Ausbildung unverzichtbar. Ziel ist es, Fachkräfte auszubilden, die den Aufbau und Betrieb dieser Netze zukunftssicher gestalten können.
Stefan Heß stellte die Initiative Gremienverbund Breitband (IGVB) vor, der DKE und ZVEH angehören und die eine einheitliche Basis für die Qualifikation von Personal im Glasfaserausbau schaffen soll. Die Vision der IGVB umfasst:
- Curricula und Lernziele für die Ausbildung.
- Lernpfade zur modularen und praxisnahen Qualifizierung.
- Ausgangsqualifikationen für Fachkräfte.
Unter der Normenreihe VDE 0800 wurde zudem ein einheitliches Regelwerk geschaffen, das die Qualität und Standards im Glasfaserausbau definiert. Nach erfolgreicher Qualifizierung in Kursen, die sich an diesen Leitlinien orientieren, erhalten Fachkräfte die Bezeichnung Infrastrukturfachkraft für Glasfasertechnik.
Die Infrastrukturfachkraft für Glasfasertechnik ist speziell für den Aufbau, die Installation, den Betrieb und die Wartung von Glasfaserinfrastrukturen ausgebildet. Mit der steigenden Nachfrage nach Breitbandnetzen nimmt die Bedeutung dieser Qualifikation sowohl in Deutschland als auch europaweit zu.
Stefan Heß betonte, dass der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in den kommenden Jahren erheblich wachsen wird, denn der Glasfaserausbau ist ein zentraler Baustein der digitalen Infrastruktur und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Regionen. Die Schaffung einheitlicher Ausbildungsstandards und Qualifikationen wie die zur Infrastrukturfachkraft für Glasfasertechnik sichert die Qualität und Nachhaltigkeit dieses zukunftsweisenden Projekts.