Diese Internationale Norm gilt für Temperatursicherungen, die für den Einbau in elektrische Geräte, elektronische Ausrüstungen und deren Bauteile, üblicherweise für den Gebrauch in Innenräumen, vorgesehen sind, um Schutz gegen überhöhte Temperaturen bei anormalem Betrieb sicherzustellen.
Temperatursicherungen, definiert als nicht rückstellbare Einrichtungen, die nur einmal ansprechen und nicht wiederverwendet werden können, werden in vielfältiger Weise zum thermischen Schutz in Geräten eingesetzt, in denen im Fehlerfall (bei anormalem Betrieb) gefährliche Temperaturen auftreten können. Da Temperatursicherungen einiges mit G-Sicherungseinsätzen gemeinsam haben und man mit ihnen eine vergleichbare Schutzfunktion erreicht, will diese Norm einige Grundanforderungen an Temperatursicherungen festlegen.
Diese Norm darf auf Temperatursicherungen in ihrer einfachsten Form (z. B. Schmelzstreifen oder -drähte) angewendet werden, vorausgesetzt, dass geschmolzener Werkstoff, der während des Ansprechens austritt, den sicheren Gebrauch des Gerätes nicht nachteilig beeinflussen kann; dies gilt besonders und unabhängig von ihrer jeweiligen Position für üblicherweise in der Hand gehaltene oder ortsveränderliche Betriebsmittel. Anhang H dieser Norm gilt für vergossene Temperatursicherungen, wobei die Temperatursicherungen bereits nach dieser Norm zugelassen sind, aber in einem metallischen oder nichtmetallischen Gehäuse vergossen und mit Anschlüssen/Drahtanschlüssen versehen sind.
Diese Norm gilt für Temperatursicherungen mit Bemessungsspannungen bis AC/DC 690 V und Bemessungsströmen bis 63 A. Zweck dieser Norm ist es einheitliche Anforderungen an Temperatursicherungen festzulegen, Prüfverfahren zu definieren und nützliche Informationen für die Verwendung von Temperatursicherungen in Geräten zu geben.
Diese Norm gilt nicht für Temperatursicherungen, die unter extremen Bedingungen wie in korrosiver oder explosiver Umgebung verwendet werden. Diese Norm gilt nicht für Temperatursicherungen, die in Wechselstromkreisen mit einer Frequenz kleiner als 45 Hz oder größer als 62 Hz angewendet werden.
Ausreichender Schutz gegen überhöhte Temperaturen in einer Einrichtung hängt nicht nur von den Eigenschaften, sondern auch bedeutend vom Einbau der Temperatursicherung in die Einrichtung ab. Deshalb müssen zusätzlich zu guter technischer Erfahrung die Anforderungen der Anwendungshinweise in Anhang A berücksichtigt werden.
Temperatursicherungen müssen elektrisch und mechanisch so beschaffen und ausgeführt sein, dass sie allen Handhabungsbedingungen, die beim üblichen Einbau und Gebrauch auftreten, standhalten können, wenn sie unter Einhaltung der Anforderungen nach dieser Norm verwendet werden.
Wenn eine Temperatursicherung ihren Schaltzustand ändert, darf weder ein Lichtbogen oder eine Flamme stehen bleiben, noch darf Material austreten, das die Umgebung beeinträchtigen oder auf andere Weise das Risiko eines elektrischen Schlages oder eines Brandes herbeiführen kann. Zusätzlich darf keine Emission von Substanzen (z. B. Gase, Flüssigkeiten, Staub, Nebel, Dampf) erfolgen, die eine Gefährdung verursachen könnte.
Bei Temperatursicherungen, bei denen Schmelzstreifen oder -drähte verwendet werden, sollte darauf geachtet werden, dass kein geschmolzenes Material Kurzschlüsse verursacht oder Kriech- und Luftstrecken überbrückt und dadurch das Isolationssystem der Einrichtung beeinträchtigt.
Nachdem die Temperatursicherung angesprochen hat, darf sie nicht so beschädigt sein, dass bei Temperaturen, die die maximale Grenztemperatur nicht überschreiten, die Sicherheit der Einrichtung hinsichtlich des Berührungsschutzes und der elektrischen Durchschlagfestigkeit beeinträchtigt wird. Nach dem Ansprechen der Temperatursicherung darf kein Zurückschalten erfolgen.
Die vorliegende Ausgabe stellt eine grundlegende technische Überarbeitung dar und enthält die nachfolgenden wesentlichen Änderungen zur vorherigen Ausgabe:
a) Anforderungen an vergossene Temperatursicherungen;
b) Erneuerung der Anforderungen und Definitionen für Th-Prüfung;
c) Änderung der Anfangstemperatur für die Prüfung des Abschaltstroms;
d) Verdeutlichung der Anforderungen an die Aufschriften (Verpackungsetikett);
e) Minimale Prüfzahl der Kriechwegbildung 175 anstatt 120.
Die Grundlage für diese Norm ist die Harmonisierung der US-amerikanischen nationalen Norm UL 1020, fünfte Ausgabe (2003 zurückgezogen), und IEC 60691:1993, zusammen mit deren Änderung 1:1995 und Änderung 2:2000.
Die folgenden abweichenden Praktiken von geringerer Dauerhaftigkeit gibt es im unten angegebenen Land:
- In den USA ist die Angabe von Anhang C erforderlich;
- In den USA ist Anhang E erforderlich, falls anwendbar;
- In den USA ist die Angabe von Anhang F erforderlich.