Dieses Dokument beschreibt das Modell der Datenschnittstelle, die
Kommunikation auf der Anwendungsebene, die Managementfunktionen und die Sicherheitsmechanismen für den Datenaustausch von Smart-Grid-Geräten. Die folgenden fünf Bereiche gehören zum firmenneutralen Smart-Grid-Protokoll (OSGP, en: Open Smart Grid Protocol).
Der Datenaustausch mit Smart-Grid-Geräten ermöglicht es den
Versorgungsunternehmen, Nutzungsinformationen der Kunden wie
Rechnungsdaten und Lastprofile zu erfassen, die Netznutzung zu überwachen und zu lenken, eine Tarifplanung bereitzustellen, Diebstahl und Manipulation zu erkennen und Abschaltungen vorzunehmen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Die OSGP-Datenschnittstelle nutzt ein darstellungsorientiertes Modell (Tabellen und Prozeduren), die einen geringen Overhead erfordern.
Das OSGP-Anwendungsprotokoll ist so ausgelegt, dass der Kommunikationsstack über schmalbandige Trägerfrequenzkanäle auf Stromversorgungsleitungen nach EN 14908-1:2014 übertragen wird. Ein wesentliches Merkmal des Protokolls für die Kommunikation über Stromversorgungsleitungen ist ein Weiterleitungsmechanismus, der der Anwendungsschicht die Kontrolle und Verantwortung für die Weiterleitung von Paketen zwischen Geräten unabhängig vom Routing-Protokoll oder von Einschränkungen durch tieferliegende Schichten überträgt. Aus diesem Grund kann das OSGP an andere Kommunikationsstacks und -medien angepasst werden, diese Anpassung gehört jedoch nicht zum Anwendungsbereich dieser Spezifikation.
Zu OSGP-Managementmerkmalen gehören das Erkennen von Geräten und der Routing-Topologie in einem Protokoll, das als automatisiertes
Topologiemanagement bezeichnet wird, die Inbetriebnahme von Geräten für die gesicherte Kommunikation, die Überwachung der Gerätekonnektivität und die Aktualisierung von Firmware.
Die OSGP-Sicherheit umfasst Authentifizierung, Verschlüsselung und
Schlüsselverwaltung.