Diese Norm enthält die deutsche Fassung der Europäischen Norm EN 61000-2-2:2002 + A1:2017 + A2:2019 und ist identisch mit der Internationalen Norm IEC 61000-2-2 (Ausgabe 2002-03) und ihren Änderungen 1 (Ausgabe Juni 2017) und 2 (Ausgabe Mai 2018). Sie enthält Festlegungen für Verträglichkeitspegel für niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen und für Signale von Netz-Kommunikationssystemen in öffentlichen Niederspannungs-Stromversorgungsnetzen. Verträglichkeitspegel mit ihrer Eigenschaft als vereinbarte Werte können für die EMV-Koordinierung von Störaussendungs- und Störfestigkeitsanforderungen für Geräte und als Planungspegel für Stromversorgungsnetze verwendet werden. Ihre Funktion und der Zusammenhang zwischen ihnen sowie den Grenzwerten der Störaussendung, den Grenzwerten der Störfestigkeit und den von den Elektrizitätsunternehmen für Netzplanungszwecke verwendeten Planungspegel werden im Anhang A dieser Norm erläutert.
In der Norm werden folgende Phänomene betrachtet: Spannungsschwankungen und Flicker; Oberschwingungen bis zur 40. Oberschwingungsordnung, Zwischenharmonische, Spannungsverzerrungen bei Frequenzen oberhalb der 40. Oberschwingungsordnung, Spannungseinbrüche und Kurzzeitunterbrechungen der Versorgungsspannung, Spannungsunsymmetrie, transiente Überspannungen, zeitweilige Schwankungen der Netzfrequenz, Gleichanteile und Störgrößen aus der Signalübertragung auf elektrischen Niederspannungsleitungen, wobei nicht für alle Phänomene Verträglichkeitspegel spezifiziert werden können.
Weitere Betrachtungen zu einigen der vorstehend genannten Phänomene werden im Anhang B dieser Norm angestellt.
Durch die nun noch inkorporierte Änderung 2 werden die noch ausstehenden Verträglichkeitspegel für ungewollte symmetrische Spannungsverzerrungen im Bereich von 30 kHz bis 150 kHz ergänzt. Eine Begründung für die Festlegung dieser Verträglichkeitspegel und welche Wirkungen bei der Festlegung berücksichtigt wurden, wird im ebenfalls neuen Anhang D gegeben.
Ferner werden die im Bild 1 der Norm in graphischer Form gegebenen Werte für die relativen Spannungsschwankungen für eine Kurzzeitflickerstärke von 1,0 im ebenfalls neuen Anhang E in tabellarische Werte umgesetzt.
Verträglichkeitspegel für niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen im Frequenzbereich zwischen der Frequenz der 40. Oberschwingungsordnung (2 kHz bei 50-Hz-Netzen bzw. 2,4 kHz bei 60-Hz-Netzen) und 30 kHz waren bereits in der Änderung 1:2017 zur IEC 61000-2-2 veröffentlicht worden, die als EN 61000-2-2:2002/A2:2018 übernommen und deren deutsche Fassung als DIN EN 61000-2-2 (VDE 0839-2-2):2019-05 veröffentlicht worden war.
Zuständig ist das DKE/UK 767.1 "Niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE