Mit dieser Norm ist beabsichtigt, ein allgemeines Prüfverfahren bereitzustellen, um die Wirksamkeit der grundlegenden Schutzmaßnahmen für elektrische Geräte nach einer Reparatur nachzuweisen und somit die Sicherheit von Personen zu gewährleisten, die reparierte Geräte verwenden.
Diese Norm kann zur Unterstützung des Nachweises der Übereinstimmung mit der europäischen Richtlinie 2009/104/EG über Mindestvorschriften für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer bei der Arbeit herangezogen werden.
Im Allgemeinen liegen die Prüfverfahren für die Überprüfung von Produkten nach einer Reparatur in der Verantwortung der zugehörigen produkttechnischen Komitees. Dieses Dokument kann von technischen Produktkomitees berücksichtigt werden, wenn sie nach der Reparatur von Produkten, die in ihren Anwendungsbereich fallen, geänderte oder zusätzliche Prüfungen zur Verifizierung berücksichtigen müssen.
Diese Europäische Norm legt Anforderungen für die Festlegung eines einheitlichen Verfahrens zur Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen für stromverbrauchende elektrische Betriebsmittel oder Geräte nach deren Reparatur fest.
Dieses Verfahren gilt für Betriebsmittel oder Geräte, die über einen Stecker vom TYP A steckbar oder die fest angeschlossen sind an Endstromkreise mit einer Bemessungsspannung von mehr als 25 V AC und 60 V DC bis 1000 V AC und 1500 V DC und Strömen bis zu 63 A.
Diese Norm gilt nicht für:
- Typprüfungen, Routineprüfungen und Abnahmeprüfungen für Produktsicherheitsanforderungen und Produktfunktionsanforderungen.
ANMERKUNG Produktsicherheitsanforderungen und Produktfunktionsanforderungen sind in den entsprechenden Produktnormen festgelegt.
In dieser Norm wird davon ausgegangen, dass das betrachtete elektrische Betriebsmittel seiner zugehörigen Produktnorm entspricht, dass es auf dem Markt eingeführt wurde, verwendet wurde, versagt hat, und dann repariert wurde.
Es soll überprüft werden, dass Reparaturarbeiten die grundlegenden Schutzmaßnahmen nicht gefährdet haben, z. B. um die Durchgängigkeit des Schutzleiters, die Widerstandsfähigkeit der Isolation zu überprüfen oder um sicherzustellen, dass kein Metallteil lose ist oder unbeabsichtigt in das Gerät eingesetzt wird.
Diese Norm gilt nicht für:
- Geräte und Betriebsmittel, die Bestandteil der festen elektrischen Installationen sind.
Für diese Geräte werden Prüfungen zur Überprüfung nach der Reparatur durch IEC 60364-6 abgedeckt.
- Audio- / Video-, Informations- und Kommunikationstechnikausrüstung;
- unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV);
- Ladestationen für die Elektromobilität;
- Netzteile
- programmierbare Logik-Controller (SPS);
- Antriebe;
- Geräte für EX-Zonen oder für Bergbauanwendungen im Allgemeinen;
- Produkte, die bereits durch Normen abgedeckt sind und sich auf ähnliche Themen beziehen, z.B.
- medizinische Geräte, die unter IEC 60601-1 fallen. Für diese Geräte werden Prüfungen zur Überprüfung nach der Reparatur von IEC 62353 abgedeckt.
- Lichtbogenschweißgeräte nach IEC 60974-1. Für diese Geräte werden Prüfungen zur Überprüfung nach der Reparatur von IEC 60974-4 abgedeckt.
Zuständig ist das DKE/UK 964.1 "Messgeräte zum Prüfen und Überwachen von Schutzmaßnahmen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.