Dieser Norm-Entwurf enthält die Deutsche Fassung des Entwurfs der Neuausgabe der Europäischen EMF-Fachgrundnorm EN 62311 und ist identisch mit dem Entwurf der nächsten Edition der Internationalen EMF-Fachgrundnorm IEC 62311. Er enthält Anforderungen zum Nachweis der Übereinstimmung von elektrischen und elektronischen Geräten bzw. Einrichtungen mit Anforderungen zur Begrenzung der Exposition von Personen in elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 0 Hz bis 300 GHz, soweit für diese Geräte bzw. Einrichtungen keine spezifischen Produkt- oder Produktfamiliennormen im Hinblick auf die Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern bestehen. Für Geräte bzw. Einrichtungen, die eine niedrige Strahlungsleistung aufweisen, wird ferner in diesem Norm-Entwurf darauf hingewiesen, dass die entsprechende EMF-Fachgrundnrom für Geräte kleiner Leistung, EN 62479, anzuwenden ist.
Diese Entwurf legt die in Frage kommenden Basisgrenzwerte und/oder Referenzwerte für den Schutz von Personen nicht selbst fest, da deren Festlegung einen Gegenstand des angewendeten Beurteilungsschemas bzw. -verfahrens darstellen, z. B. die Festlegung von regional gültigen Grenzwerten. Daher wird in ihm der neutrale Terminus Expositionsgrenzwerte verwendet. Die in der Norm festgelegten Bewertungsverfahren können sowohl auf die Exposition der Allgemeinbevölkerung als auch auf die berufliche Exposition angewendet werden. Neben den erforderlichen Begriffsdefinitionen und den Bewertungsverfahren für die Übereinstimmung des betrachteten Geräts mit den Anforderungen werden auch Festlegungen zum Prüfbericht und zur Produktdokumentation gegeben. Betrachtet werden sowohl einzelne Feldquellen als auch die Überlagerung von Feldern mehrerer Quellen, wobei die in der vorhergehenden Ausgabe der Norm enthaltenen Festlegungen zur Überlagerung von Feldern mehrerer Quellen nach den Verfahren von ICNIRP bzw. von IEEE in einen informativen neuen Anhang A verschoben werden, da sie nur als Information in diesem Entwurf enthalten sein sollten. Inhomogene Felder werden ebenfalls adressiert. Hinsichtlich der Anwendbarkeit der in der Norm tabellarisch aufgelisteten Bewertungsverfahren werden als geeignet erachtete Konformitätskriterien spezifiziert. Vor Beginn der Bewertung kann eine Analyse durchgeführt werden, um zu untersuchen, welche Teile (eines Geräts) elektromagnetische Felder aussenden oder ob das Gerät inhärent konform, d. h. aufgrund seiner Beschaffenheit nicht in der Lage ist, für die Bewertung relevante Felder abzustrahlen. Bewertungen sollten entsprechend einer Grund- oder Produkt- bzw. Produktfamiliennorm durchgeführt werden. Die entsprechenden Normen werden in diesem Entwurf in der Tabelle 1 genannt. Die Unsicherheit der Ergebnisse der Bewertung wird ebenfalls in diesem Norm-Entwurf behandelt und Verfahren zur Ermittlung der gesamten Unsicherheit werden beschrieben (Berechnung der erweiterten Unsicherheit unter Verwendung eines Vertrauensintervalls von 95 %).
Gegenüber der vorhergehenden Norm ist ferner vorgesehen, die bisherigen Anhänge A bis G zu streichen, da die in ihnen enthaltenen Informationen inzwischen in anderen Normen enthalten sind, wie sie in diesem Norm-Entwurf in der Tabelle 1 aufgeführt werden.
Zuständig ist das DKE/K 764 "Sicherheit in elektromagnetischen Feldern" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.