Diese Überarbeitung von IEC 60118-13:2016 führt ergänzende Festlegungen für EMV-Anforderungen für Hörgeräte nach IEC 60601-1-2 ein. Erfahrungen der letzten Jahre im Umgang mit Hörgeräten haben gezeigt, dass digitale Mobilfunkgeräte wie drahtlose Telefone und GSM-Mobiltelefone potentielle Störquellen für Hörgeräte sind. Die Störwirkung auf Hörgeräte hängt von der vom digitalen Mobilfunkgerät abgestrahlten Leistung und der Störfestigkeit des Hörgerätes ab. Die in dieser Norm festgelegten Leistungskriterien stellen nicht sicher, dass Mobiltelefone von Hörgeräteträgern ohne jegliches Störgeräusch verwendet werden können, aber in den meisten Situationen werden dadurch brauchbare Bedingungen dafür geschaffen.
In der Praxis sucht sich ein Hörgeräteträger, der ein Mobiltelefon verwendet, eine Position am Ohr, in welcher keine oder nur eine minimale Störung des Hörgerätes verursacht wird. Für die Bestimmung der Störfestigkeit von Hörgeräten wurden verschiedene Prüfverfahren betrachtet. Wird ein digitales Mobilfunkgerät in der Nähe eines Hörgerätes betrieben, so liegt eine HF-Nahfeldeinstrahlung auf das Hörgerät vor. Voruntersuchungen zu dieser Norm haben jedoch gezeigt, dass sich eine Korrelation zwischen der gemessenen Fernfeld-Störfestigkeit und der von einem Hörgerät bei gleichzeitiger Nutzung eines digitalen Mobilfunkgeräts erfahrenen Nahfeld-Störfestigkeit feststellen lässt. Fernfeld-Störfestigkeitsmessungen haben eine hohe Vergleichpräzision und werden als ausreichend für den Nachweis und die Angabe der Störfestigkeit von Hörgeräten betrachtet. Eine Nahfeldeinstrahlung auf das Hörgerät (d. h. durch ein von einer Dipol-Antenne erzeugtes Hochfrequenzfeld) kann jedoch wertvolle Informationen für die Konstruktion und Entwicklung von Hörgeräten liefern.
Zuständig ist das DKE/GUK 821.6 "Hörgeräte und audiometrische Messtechnik" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.