Diese Internationale Norm dient dem Zweck, notwendige Anforderungen und Prüfverfahren für Geräte zur Verfügung zu stellen, die durch Fachkräfte in PV-Systemen zu installieren sind, um die Gefahr der Entzündung eines elektrischen Brandes zu verringern.
Ein PV-System enthält eine Gruppe verteilter Gleichstromquellen (PV-Module). In Wechselstromsystemen gibt es wegen der Schwingung des Stroms eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein serieller Lichtbogen durch das kurzzeitige Auftreten von 0 A gelöscht und anschließend nicht erneut entzündet wird, wenn der Strom wieder ansteigt. Für Gleichstromsysteme gilt dies nicht, weshalb längere Zeitdauern für Lichtbögen zu erwarten sind. Im Vergleich zu einer zentralisierten Stromversorgung, bei der im Falle eines Fehlers die Schaltung an der Verbindung zur Versorgung getrennt wird, gibt es in einem PV-System wegen der verteilten Stromversorgungen keine bevorzugte Stelle für die Trennung der Verbindung. Für die Löschung von seriellen Lichtbögen ist die Stelle innerhalb der Schaltung gleich, solange der Strom unterbrochen wird. Dies kann innerhalb des Wechselrichters, auf der Anlagen-, Teilanlagen-, Strang- oder Modulebene geschehen. Daher werden in dieser Norm verschiedene Prüfaufbauten angegeben, um alle erwarteten Systemtopologien abzudecken.
In PV-Systemen ist nach den IEV-Installationsnormen der Schutz gegen Erdschluss erforderlich. Außerdem sind Kabel mit einzelnen Adern mit doppelter oder verstärkter Isolation erforderlich (mit Ausnahme von Kleinspannungssystemen). Daher ist die Gefahr von parallelen Lichtbögen ziemlich gering, da in den meisten Fällen zuerst ein Erdschluss auftritt. Daher gibt diese Norm keine Anforderungen für die Erfassung paralleler Lichtbögen an. Einrichtungen nach dieser Norm dürfen in der Lage sein, parallele Lichtbögen zu erfassen, Übereinstimmung darf jedoch nicht mit dieser Norm geprüft werden. Die größere Gefahr von Lichtbögen in PV-Systemen geht von seriellen Lichtbögen aus. Daher stellt diese Norm Anforderungen und Prüfungen für Einrichtungen zur Verfügung, die sicherstellen, dass die meisten seriellen Lichtbögen in einem PV-System erfasst werden.
Viele Fehlerlichtbogendetektoren verwenden die HF-Signalausstrahlung des Lichtbogens. Diese Geräte können durch externe Störungen ansprechen. Einige davon stammen aus anderen Einrichtungen in der PV-Anlage, z. B. dem Wechselrichter. Daher muss die Interoperabilität geprüft werden. Andere externe Einflüsse wie z. B. Funksignale, Funken von Straßenbahnen und andere können ebenfalls Fehlansprechen verursachen. Dies ist ein Aspekt des Betriebsverhaltens und wird in dieser Norm nicht behandelt.
Zuständig ist das DKE/K 373 "Photovoltaische Solarenergie-Systeme" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.