Dieser Norm-Entwurf enthält die Deutsche Fassung des Entwurfs der Änderung 1 zur Europäischen Norm EN 61000-4-11:2004 und ist identisch mit dem Entwurf der Änderung 1 der Internationalen Norm IEC 61000-4-11:2004. Er sieht vor, einen informativen Anhang zu ergänzen, der eine Begründung für die Spezifikation des Prüfgenerators hinsichtlich der Anstiegs- und Abfallzeit der Spannung und der Einschaltstromfähigkeit enthält. In diesem Anhang wird erläutert, dass in der Praxis Abfallzeiten von 1 µs bis 5 µs bei Spannungseinbrüchen, die durch Kurzschlüsse in der Nähe des Betriebsmittels (Geräts, der Einrichtung) verursacht werden, möglich sind. Die Anstiegszeiten hängen von mehreren Faktoren ab einschließlich der Impedanz des Netzes, der Verkabelung und den parallel angeschlossenen Betriebsmitteln (Geräten, Einrichtungen) ab. Entsprechende Festlegungen sind in der Tabelle 4 der Norm enthalten, die für den Entwurf und die Kalibrierung von Generatoren gilt. Entsprechend der in einem 2010 herausgegebenen Interpretationsblatt zur IEC 61000-4-11:2004 gegebenen Interpretation enthält die Norm für die Prüfung von Geräten allerdings keine Anforderungen in Bezug auf die Anstiegs- und Abfallzeit. Für vollständige Konformitätsprüfungen unter Anwendung der Prüfverfahren nach dieser Norm sollte jedoch ein Generator zur Erzeugung von Spannungseinbrüchen, der die Zeitanforderungen von 1 µs bis 5 µs bei Prüfung mit einer 100-OHM-Widerstandslast einhält, verwendet werden.
Ferner enthät dieser Norm-Entwurf eine Begründung dafür, dass der Prüfgenerator den Einschaltstrom nicht begrenzen sollte, um den Prüfling entsprechend testen zu können und zu verhindern, dass Prüflinge, die die Störfestigkeitsprüfung bestehen, in der Praxis aufgrund von Beschädigungen, die durch einen Einschaltstrom verursacht werden, ausfallen.
Die Norm beschreibt die Prüfung der Störfestigkeit von elektrischen und elektronischen Betriebsmitteln (Geräten, Einrichtungen) gegenüber Spannungseinbrüche, Kurzzeitunterbrechungen und Spannungsschwankungen der Versorgungsspannung, wobei die letztere Prüfung im Rahmen der Anwendung dieser Norm freigestellt ist. Sie gilt für Geräte mit einem Eingangsstrom ≤ 16 A je Leiter, die zum Anschluss an ein 50-Hz-/60-Hz-Niederspannungs-Versorgungsnetz vorgesehen sind.
Zuständig ist das DKE/UK 767.1 "Niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.