Diese Norm beschreibt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Oxidationsstabilität von Isolierflüssigkeiten bei beschleunigten Bedingungen, unabhängig von der Anwesenheit von Antioxidations-Additiven. Das Verfahren kann zur Messung der Induktionsperiode verwendet werden. Die Prüfung wird so lange durchgeführt, bis der Anteil flüchtiger Säuren einen Gehalt von 0,10 mg KOH/g deutlich übersteigt.
Die Probe der Isolierflüssigkeit wird unter Anwesenheit von festem Kupferkatalysator und einem konstanten Luftstrom bei 120 °C gehalten. Der Grad der Oxidationsstabilität wird durch Bestimmung von flüchtiger und löslicher Säure, Schlammgehalt und Dielektrischem Verlustfaktor, oder anhand der Zeit, die bis zum Erreichen eines vorgegebenen Betrages flüchtiger Säure benötigt wird (Induktionsperiode), abgeschätzt.
In Anhang B (informativ) ist ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Oxidationsstabilität von neuen, inhibierten Isolierölen durch Bestimmung der Induktionsperiode beschrieben. Dieses Verfahren ist nur für die Prüfung der Kontinuität von Lieferungen gedacht, und die Ergebnisse liefern nicht zwingend eine Aussage über die Leistungsfähigkeit im Betrieb. Die Ölprobe wird in Anwesenheit von festem Kupferkatalysator und unter einem konstanten Sauerstoffstrom bei 120 °C gealtert. Der Grad der Oxidationsstabilität wird anhand der benötigten Zeit bis zum Erreichen einer bestimmten Menge flüchtiger Säure abgeschätzt. Weitere Beurteilungskriterien, wie flüchtige und lösliche Säure, Schlammgehalt und Dielektrischer Verlustfaktor können darüber hinaus nach einer vorgegebenen Dauer bestimmt werden.
In Anhang C (informativ) ist ein Prüfverfahren zur Simulation des thermischen Oxidationsverhaltens von Esterflüssigkeiten (Headspace Vial für die Dauer von 164 h bei 150 °C) beschrieben.
Weitere Prüfverfahren, wie IEC TR 62036 auf Basis der Dynamischen Differenzkalorimetrie (en: differential scanning calorimetry; DSC), können ebenfalls als Screening Tests herangezogen werden, sind aber nicht Gegenstand dieser Norm.
Das frühere Verfahren C von IEC 61125 wurde in der neuen Ausgabe der Norm in den normativen Teil als Haupt-Verfahren aufgenommen. Die Werte für die Präzision des Haupt-Verfahrens im normativen Teil wurden bezüglich des dielektrischen Verlustfaktors aktualisiert. Das frühere Verfahren A von IEC 61125 wurde herausgenommen und das frühere Verfahren B von IEC 61125 wurde in den informativen Teil dieser Norm übernommen.
Ein neues Prüfverfahren zur Beurteilung des thermischen Oxidationsverhaltens von Esterflüssigkeiten wurde in den informativen Teil dieser Norm aufgenommen und die Norm wurde editoriell nach den aktuellen Gestaltungsregeln überarbeitet.
Zuständig ist das DKE/K 182 "Flüssigkeiten und Gase für elektrotechnische Anwendung" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.