Dieser Teil von IEC 62391 gilt für elektrische Doppelschichtkondensatoren die hauptsächlich in Gleichstromkreisen elektrischer und elektronischer Geräte verwendet werden. Dieses Dokument enthält genormte Begriffe, Kontrollverfahren und Prüfverfahren zur Anwendung in Rahmen- und entsprechenden Spezifikationen für Bauelemente der Elektronik für die Qualitätsbewertung oder andere Zwecke.
Im Kapitel Begriffe werden wesentliche Begriffe für die Anwendung des Dokuments erläutert und definiert. Dabei ist die Bauart eine Gruppe von Bauelementen mit gleichen Konstruktionsmerkmalen und gleichem Aufbau, die aufgrund ähnlicher Herstellungstechniken für die Bauartanerkennungsprüfung und die Qualitätsbewertungskontrolle zusammengefasst werden können. Die Bauform ist eine Untergruppe einer Bauart, im Allgemeinen beruhend auf bestimmten Maßen; eine Bauform kann mehrere Ausführungsformen umfassen, die sich im Allgemeinen durch mechanische Einzelheiten unterscheiden. Der Gleichspannungskondensator ist ein Kondensator, der im Wesentlichen für die Verwendung bei Gleichspannung vorgesehen ist. Die Nennkapazität ist der Kapazitätswert, für den der Kondensator ausgelegt ist und der üblicherweise auf ihm angegeben ist. Die Bemessungsspannung ist die höchste Gleichspannung oder Scheitelwert der Impulsspannung, die bzw. der bei Temperaturen zwischen der unteren Kategorietemperatur und der Bemessungstemperatur dauernd oder wiederholt am Kondensator anliegen darf.
Im Kapitel Prüf- und Messanforderungen werden die Prüfbedingungen erläutert. Wenn nicht anders festgelegt, sind alle Prüfungen bei Normalklima für Prüfungen nach IEC 60068-1:2013 durchzuführen.
Die Messungen sind bei einer Temperatur von 20 ± 2° C. auszuführen. Alle Messungen sind durchzuführen, nachdem das Wärmegleichgewicht erreicht ist. Der Kondensator ist bis zur Bemessungsspannung aufzuladen und mittels einer Gleichstromquelle für 30 min zu halten. Der Kondensator ist über eine geeignete Entladeeinrichtung zu entladen. Bei der Temperaturbehandlung muss der Kondensator bei der festgelegten Temperatur so lange gelagert werden, bis der gesamte Kondensator diese Temperatur erreicht hat (Wärmegleichgewicht).
Die allgemeinen Prüfungen umfassen u. a. Sichtprüfung und Prüfung der Maße, Kapazität und Innenwiderstand, Reststrom, Erhaltungsspannung, Mechanische Widerstandsfähigkeit der Anschlüsse, Lötwärmebeständigkeit und Lötbarkeit, rascher Temperaturwechsel, Schwingen, Lösemittelbeständigkeit des Bauelementes und der Kennzeichnung, die passive Entflammbarkeit und die Druckentlastung.
Der normative Anhang A beschreibt die Klassifizierung von Kondensatoren nach ihrem Kapazitäts- und Innenwiderstandswert in Abhängigkeit von der Anwendung. Die Messungen der Kapazität und des Innenwiderstandes nach dem Konstantstrom-Entladeverfahren bzw. dem Gleichstrom-Widerstandsverfahren erfordern längere Messzeiten, die von den Bemessungswerten des Erzeugnisses abhängen, vorausgesetzt die Messbedingungen sind mit dem Genauigkeitsgrad dieser Messverfahren genormt.
Der informative Anhang B enthält Messverfahren für die Kapazität und einen niedrigen Widerstand nach dem Wechselstromverfahren mit niedriger Frequenz (Referenzverfahren); der informative
Anhang C beschreibt die Wärmegleichgewichtszeit von Kondensatoren (Wärmegleichgewichts-Einstelldauer) von Kondensatoren als Bezugsgröße bei der Bestimmung der Durchwärmungsdauer für die Vorbehandlung. Im informativen Anhang D wird das allgemeine Konzept des Lade- und Entladewirkungsgrades und des Messstromes erläutert. Der informative Anhang E enthält das Verfahren zur Einstellung des Messstromes für einen Kondensator mit unbekanntem Nenninnenwiderstand.
Zuständig ist das DKE/K 611 "Kondensatoren" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.