Die Internationale Normenreihe IEC 62321 stellt Prüfverfahren zur Verfügung, die es der elektrotechnischen Industrie ermöglichen, die Konzentration bestimmter bedenklicher Stoffe in elektrotechnischen Produkten auf einer weltweit einheitlichen Grundlage zu bestimmen.
Dieser Teil 3-1 beschreibt die Screening-Analyse der fünf Stoffe Blei (Pb), Quecksilber (Hg), Cadmium (Cd), Gesamtchrom (Cr) und Gesamtbrom (Br) in für elektrotechnische Produkte verwendeten Materialien mit dem Analyseverfahren der Röntgenfluoreszenzspektrometrie (RFA).
Diese Analyse ist auf Polymere, Metalle und keramische Materialien anwendbar. Das Prüfverfahren kann auf Rohstoffe, einzelne aus Produkten entnommene Materialien und „homogenisierte“ Gemische aus mehr als einem Material angewendet werden. Das Screening einer Probe erfolgt mit einem beliebigen Typ eines RFA-Spektrometers, vorausgesetzt, es verfügt über die in diesem Verfahren festgelegten Leistungskenngrößen.
Unter gewöhnlichen Bedingungen liefert die RFA-Spektrometrie Informationen über die Gesamtmenge jedes in der Prüfprobe vorliegenden Elements; sie identifiziert jedoch keine Verbindungen und liefert auch keine Erkenntnisse über die Wertigkeit (Valenzstufe) der Elemente. Deshalb ist bei der Screeninganalyse von Chrom und Brom besondere Aufmerksamkeit notwendig, da das Ergebnis nur den vorliegenden Gesamtgehalt an Chrom und Brom widerspiegelt. Das Vorliegen von Cr(VI) oder bromierter Flammschutzmittel PBB oder PBDE muss mit einem Verifizierungsprüfverfahren bestätigt werden.
Zuständig ist das DKE/K 191 "Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Produkten in der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.