Der demografische Wandel verändert die Gesellschaft. Die demografische Entwicklung in Deutschland und Europa hat eine zunehmende Alterung der Bevölkerung zur Folge, so dass Deutschland im Jahr 2035 eine der ältesten Bevölkerungen haben wird. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Menschen 50 Jahre und älter sein wird. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, hilfs- und/oder pflegebedürftig zu werden. Dadurch ergibt sich ein steigender Bedarf an Orientierungs-, Unterstützungs- und Hilfeleistungen.
Diese Entwicklung schafft einen steigenden Bedarf an technischen Assistenzsystemen, die einen Teil der Alltagsaktivitäten erleichtern und damit zu einer stärkeren Verschmelzung der technischen und sozialen Systeme führen. In diesem Kontext wurde der Begriff „Ambient Assisted Living“ (AAL) geprägt. AAL umfasst Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, die u. a. den sozialen Lebensraum der Menschen sichern. Sie fördern dabei die Autonomie, vermitteln oder leisten Hilfsdienstleistungen im häuslichen Umfeld und schaffen somit eine intelligente Umgebung, die sich an die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers anpasst.
Durch diese Technikunterstützung werden Menschen vor allem in Situationen von Überforderung, Ermüdung und übergroßer Komplexität entlastet und somit dazu befähigt, alters- oder behinderungsbedingte Funktionseinschränkungen weitgehend zu kompensieren.
Diese VDE-Anwendungsregel ersetzt VDE-AR-E 2757-1-1 und stellt eine wesentlich erweiterte und umfassendere Darstellung der in den AAL-Bereichen wichtigen Begriffe dar. Sie berücksichtigt die 2011 bzw. 2012 oder Anfang 2013 publizierten AAL-relevanten anderen VDE-Anwendungsregeln, DIN-Spezifikationen und VDI-Richtlinien.
Zuständig ist der Bereich „Standardisierung“ des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
Georg Vogel