E DIN EN 60691 (VDE 0821):2013-04

Standards
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Temperatursicherungen -

Anforderungen und Anwendungshinweise (IEC 32C/466/CD:2012)

Kurzdarstellung

Diese Internationale Norm gilt für Temperatursicherungen, die für den Einbau in elektrische Geräte, elektronische Ausrüstungen und deren Bauteile, üblicherweise für den Gebrauch in Innenräumen, vorgesehen sind, um Schutz gegen überhöhte Temperaturen bei anormalem Betrieb sicherzustellen.
Temperatursicherungen, definiert als nicht rückstellbare Einrichtungen, die nur einmal ansprechen und nicht wiederverwendet werden können, werden in vielfältiger Weise zum thermischen Schutz in Geräten eingesetzt, in denen im Fehlerfall (bei anormalem Betrieb) gefährliche Temperaturen auftreten können. Da Temperatursicherungen einiges mit G-Sicherungseinsätzen gemeinsam haben und man mit ihnen eine vergleichbare Schutzfunktion erreicht, will diese Norm einige Grundanforderungen an Temperatursicherungen festlegen.
Diese Norm darf auf Temperatursicherungen angewendet werden, die nicht in Innenräumen verwendet werden, vorausgesetzt, dass die klimatischen und anderen Gegebenheiten in der unmittelbaren Umgebung der Temperatursicherungen mit denen dieser Norm vergleichbar sind. Diese Norm darf auf Temperatursicherungen in ihrer einfachsten Form (z. B. Schmelzstreifen oder drähte) angewendet werden, vorausgesetzt, dass geschmolzener Werkstoff, der während des Ansprechens austritt, den sicheren Gebrauch des Gerätes nicht nachteilig beeinflussen kann; dies gilt besonders und unabhängig von ihrer jeweiligen Position für üblicherweise in der Hand gehaltene oder ortsveränderliche Betriebsmittel.
Diese Norm gilt für Temperatursicherungen für Bemessungsspannungen bis AC/DC 690 V und Bemessungsströme bis 63 A. Ziele dieser Norm sind die einheitliche Anforderungen an Temperatursicherungen festzulegen, die Prüfverfahren zu definieren und nützliche Informationen für die Verwendung von Temperatursicherungen in Geräten zu geben. Diese Norm gilt nicht für Temperatursicherungen, die unter extremen Bedingungen wie in korrosiver oder explosiver Umgebung verwendet werden. Diese Norm gilt nicht für Temperatursicherungen, die in Wechselstromkreisen mit einer Frequenz kleiner als 45 Hz oder größer als 62 Hz angewendet werden.
Ausreichender Schutz gegen überhöhte Temperaturen in einer Einrichtung hängt nicht nur von den Eigenschaften, sondern auch bedeutend vom Einbau der Temperatursicherung in die Einrichtung ab. Deshalb müssen zusätzlich zu guter technischer Erfahrung die Anforderungen der Anwendungshinweise berücksichtigt werden. Temperatursicherungen müssen elektrisch und mechanisch so beschaffen und ausgeführt sein, dass sie allen Handhabungsbedingungen, die beim üblichen Einbau und Gebrauch auftreten, standhalten können, wenn sie innerhalb der Grenzen dieser Norm verwendet werden. Wenn eine Temperatursicherung ihren Schaltzustand ändert, darf weder ein Lichtbogen oder eine Flamme stehen bleiben, noch darf Material austreten, das die Umgebung beeinträchtigen oder auf andere Weise das Risiko eines elektrischen Schlages oder eines Brandes herbeiführen kann.
Nachdem die Temperatursicherung angesprochen hat, darf sie nicht so beschädigt sein, dass bei Temperaturen, die die maximale Grenztemperatur Tm nicht überschreiten, die Sicherheit der Einrichtung hinsichtlich des Berührungsschutzes und der elektrischen Durchschlagfestigkeit beeinträchtigt wird. Die Einbauanweisungen des Herstellers sind zu beachten, besonders wenn Temperatursicherungen mit einer Beschichtung versehen sind oder in imprägnierten Wicklungen verwendet werden.
Temperatursicherungen müssen so ausgewählt werden, dass alle geltenden elektrischen Anforderungen an den Isolationswiderstand, die Durchschlagfestigkeit, die Kriech- und Luftstrecken unter üblichen Bedingungen wie auch im Fehlerfall entsprechend den Festlegungen in den einzelnen Gerätenormen eingehalten werden. Temperatursicherungen müssen so ausgewählt werden, dass ihre elektrische und thermische Isolation im eingebauten Zustand nicht durch thermisches Überschwingen vermindert wird, das im Fehlerfall in der Einrichtung entstehen kann.
Wenn Temperatursicherungen in der Art von Schmelzdrähten oder -streifen verwendet werden, müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass das Durchhängen dieser Teile oder mögliche Tropfen geschmolzenen Metalls sich nicht schädlich auswirken können. Falls derartige Schmelzdrähte unter Schrauben, Nieten oder Anschlüssen geklemmt oder gepresst sind, muss sichergestellt sein, dass mechanische Kriecherscheinungen nicht zu unsicheren elektrischen Kontakten führen.
Elektrische Verbindungen müssen über den gesamten Temperaturbereich, dem sie in dem Gerät ausgesetzt sein können, funktionsfähig sein. Verbinder und Anschlüsse dürfen sich nicht durch mechanische Schwingungen, Stöße, wechselnde thermische Belastungen oder Ähnliches lösen. Die mechanische Festigkeit der Anschlüsse darf im Falle einer Lötverbindung nicht allein vom Lot abhängen, sondern es muss eine mechanische Verankerung, z. B. durch Umbiegen des Drahtes in einem Loch des Anschlusses erfolgen.
Befestigungselemente von Temperatursicherungen müssen mechanisch entsprechend fest und steif sein. Klammern, Klemmen oder Schrauben, die zum Einbau der Temperatursicherung verwendet werden, müssen den unter üblichen Betriebsbedingungen des Gerätes zu erwartenden Druck- und Zugkräften, Drehmomenten, mechanischen Schwingungen und zyklischen Temperaturwechseln widerstehen können. Die eingebaute Temperatursicherung muss gegen schädliche Auswirkungen, die durch mögliches Auslaufen von Flüssigkeit aus dem Gerät hervorgerufen werden, z. B. durch Abdeckungen ausreichend geschützt werden.
Gegenüber DIN EN 60691 (VDE 0821):2010-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Alle Abschnitte wurden unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts der vorherigen Ausgabe entsprechend den aktuellen Anforderungen an Form und Gestaltung überarbeitet;
b) Erweiterung des Anwendungsbereichs um vergossene Temperatursicherungen;
c) Hinzufügung einer weiteren Prüflingsgruppe (K) und Erhöhung der Gesamtanzahl der geforderten Prüflinge auf 48 sowie entsprechende Änderung der Tabelle 1 - Prüfplan;
d) Überarbeitung von Abschnitt 7 (Aufschriften), Abschnitt 9 (Konstruktionsanforderungen), Abschnitt 10 (Elektrische Anforderungen) und Abschnitt 11 (Temperaturprüfungen);
e) Hinzufügung des normativen Anhangs J - Anforderungen an vergossene Temperatursicherungen.
Zuständig ist das DKE/K 663 "Gerätesicherungen (G-Sicherungen)" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN EN 60691 (VDE 0821):2010-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Alle Abschnitte wurden unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts der vorherigen Ausgabe entsprechend den aktuellen Anforderungen an Form und Gestaltung überarbeitet;
b) Erweiterung des Anwendungsbereichs um vergossene Temperatursicherungen;
c) Hinzufügung einer weiteren Prüflingsgruppe (K) und Erhöhung der Gesamtanzahl der geforderten Prüflinge auf 48 sowie entsprechende Änderung der Tabelle 1 -Prüfplan;
d) Überarbeitung von Abschnitt 7 (Aufschriften), Abschnitt 9 (Konstruktionsanforderungen), Abschnitt 10 (Elektrische Anforderungen) und Abschnitt 11 (Temperaturprüfungen);
e) Hinzufügung des normativen Anhangs J - Anforderungen an vergossene Temperatursicherungen.

Beziehungen

Ersatz für:

Standards
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01.09.2010 Historisch
DIN EN 60691 (VDE 0821):2010-09
Temperatursicherungen - Anforderungen und Anwendungshinweise (IEC 60691:2002 + A1:2006 + A2:2010); Deutsche Fassung EN 60691:2003 + A1:2007 + A2:2010

Enthält:

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21.09.2012 Historisch
32C/466/CD:2012-09

Dieses Dokument entspricht:

Dokumentart
Entwurf
Status
Historisch
Erscheinungsdatum
01.04.2013
Bereitstellungsdatum
15.04.2013
Einspruchsfrist
15.06.2013
Sprache
Deutsch
Zuständiges Gremium
Kontakt
Referat
Daniel Failer
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

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Referatsassistenz
Marina El Sleiman
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

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