E DIN EN 60939-3 (VDE 0565-3-4):2013-02

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Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen -

Teil 3: Filter, für die Sicherheitsprüfungen vorgeschrieben sind (IEC 40/2180/CD:2012)

Kurzdarstellung

Der vorliegende Teil 3 der Normreihe 60939 (VDE 0565-3-2) behandelt passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen. Diese Spezifikation gilt für passive Filter zur Unterdrückung unerwünschter HF-Signale (z. B. Funkfrequenzgeräusche oder Funkstörungen), die durch elektromagnetische Quellen verursacht werden. Zum Anwendungsbereich dieser Spezifikation gehören sowohl Einkanal- als auch Mehrkanalfilter, die in ein Gehäuse eingebaut sind oder auf einer Leiterplatte, mit der sie eine kompakte Einheit bilden, gefertigt werden.
Aus kapazitiven Elementen aufgebaute Filter, bei denen die Induktivitäten Bestandteil des Aufbaus des Filters sind, gehören in den Anwendungsbereich dieser Spezifikation. Ebenso gehören aus induktiven Elementen aufgebaute Filter, bei denen die Kapazitäten Bestandteil des Aufbaus sind, in den Anwendungsbereich dieser Fachgrundspezifikation. Der Hersteller sollte angeben, ob sein Bauteil als Kondensator, als Drossel oder als Filter ausgelegt ist. Filter können auch andere Bauteile wie Widerstände und/oder Varistoren oder ähnliche Bauteile umfassen.
Diese Spezifikation gilt für passive Filter zur Unterdrückung elektromagnetischer Störungen, für die Sicherheitsprüfungen vorgeschrieben sind. Dies bedeutet, dass die Filter nach dieser Spezifikation in die Netzzuleitung geschaltet werden oder an anderen Stellen einer Schaltung eingesetzt werden.
Diese Spezifikation gilt für passive Filter (US: appliance filters; Gerätefilter), die an die Netzversorgung angeschlossen oder mit anderen Spannungsquellen (Gleichspannung oder Wechselspannung) verbunden werden, deren Nennspannung 1 000 V Wechselspannung bei einer Nennfrequenz bis 400 Hz oder 1 500 V Gleichspannung nicht überschreitet.
Diese Spezifikation gilt nicht für Netzleitungsfilter, Filter mit Anschlusskabel oder Steckerfilter. Diese Filter werden von einer anderen Rahmenspezifikation erfasst.
Der X-Kondensator ist ein Kondensator, genutzt für Anwendungsfälle, bei denen der Ausfall des Kondensators nicht zu einem gefährdenden elektrischen Schlag führt, aber zu einem Brand führen könnte.
X-Kondensatoren werden in zwei Unterklassen eingeteilt entsprechend den der Netzspannung überlagerten Spannungsspitzen von Impulsen, denen sie im Betrieb ausgesetzt sind. Derartige Impulse können durch Blitzschläge in Freileitungen, Schaltvorgänge in Nachbargeräten oder in dem Gerät, in das der Kondensator eingebaut ist, verursacht werden.
Der Y-Kondensator ist ein Kondensator oder eine RC-Einheit, genutzt für Anwendungsfälle, bei denen der Ausfall des Kondensators zu einem gefährdenden elektrischen Schlag führen kann. Y-Kondensatoren werden in die drei Unterklassen Y1, Y2 und Y4, eingeteilt.
Ein Y-Kondensator darf die Basisisolierung überbrücken. Ein Y-Kondensator darf die zusätzliche Isolierung überbrücken. Falls zwei in Reihe geschaltete Y2- oder Y4-Kondensatoren die Kombination aus Basisisolierung und zusätzlicher Isolierung überbrücken, müssen sie denselben Nennwert haben.
Bei Wechselspannungs-(Effektivwert-)Anwendungen können Y-Kondensatoren durch zwei in Reihe geschaltete X-Kondensatoren ersetzt werden, vorausgesetzt ihre Bemessungskapazitätswerte weichen um nicht mehr als 10 % voneinander ab und sie haben dieselbe oder eine höhere Bemessungsspannung UR. Bei Gleichspannungsanwendungen können Y-Kondensatoren durch X-Kondensatoren ersetzt werden.
Verschiedene Filtertypen werden unterschieden:
- Funk-Entstörfilter: Baugruppe aus Bauteilen und induktiven, kapazitiven und Widerstandselementen, die zur Verringerung elektromagnetischer Störungen verwendet werden, die von elektrischen oder elektronischen Betriebsmitteln oder von anderen Quellen verursacht werden.
- Netzfilter: Passives Filter, das im Wesentlichen für den Betrieb an
Netzwechselspannungen mit Frequenzen ausgelegt ist, die im Leistungsbereich vorkommen.
- Gleichspannungsfilter: Passives Filter, das im Wesentlichen für den Betrieb an einer Gleichspannungsversorgung ausgelegt ist.
- Gerätefilter: Filter, das für den werkseitigen Einbau als ein Bauteil von Endgeräten oder -ausrüstungen vorgesehen ist, die an den Endstromkreis eines Gebäudenetzes angeschlossen werden (von diesem versorgt werden).
Der Ableitstrom eines Filters für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen ist ein Strom, der zur Erde oder zu einem äußeren leitfähigen Teil in einem fehlerfreien Stromkreis fließt. Dieser Strom kann eine kapazitive Komponente besitzen, die vor allem durch den Einsatz von Kondensatoren verursacht wird.
Der nach der vorliegenden Norm berechnete Ableitstrom ist ein theoretischer Wert. Die Angabe dieses Wertes in Datenblättern ermöglicht den Kunden einen Vergleich von Filtern. Der tatsächliche Ableitstrom für jede Anwendung kann nicht angegeben werden, da er von vielen Parametern abhängt.
Zuständig ist das DKE/K 623 "Funk-Entstörmittel" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.

Beziehungen

Enthält:

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14.09.2012 Historisch
40/2180/CD:2012-09

Dieses Dokument entspricht:

Dokumentart
Entwurf
Status
Historisch
Erscheinungsdatum
01.02.2013
Bereitstellungsdatum
25.02.2013
Einspruchsfrist
25.04.2013
Sprache
Deutsch
Zuständiges Gremium
Kontakt
Referat
Daniel Failer
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

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Referatsassistenz
Marina El Sleiman
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

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