DIN ISO 2889:2012-07

Zeichen Radioaktivität
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Kurzdarstellung

Die Europäischen Normen zur Überwachung gasförmiger Ableitungen auf radioaktive Belastungen verweisen bezüglich der Probenahme auf ISO 2889. Daher wird sie als DIN ISO 2889 als Ersatz für die früheren nationalen Normen der Reihe DIN 25423 ins Deutsche Normenwerk übernommen. Ihre Anwendung in Deutschland wird durch eine Vielzahl Nationaler Fußnoten unterstützt.
Weiterhin erscheinen folgende Beiblätter mit ergänzenden Informationen zu DIN ISO 2889 zeitgleich bzw. werden in Kürze erscheinen:
DIN ISO 2889 Beiblatt 1 Verteilungen von Aktivität über dem Aerosolpartikeldurchmesser
DIN ISO 2889 Beiblatt 2 Abschätzung der Änderungen der Konzentration der Aerosolpartikel infolge nicht-isokinetischer Probenentnahme
DIN ISO 2889 Beiblatt 3 Abschätzung von Abscheideverlusten in Proben¬entnahmeleitungen
DIN ISO 2889 Beiblatt 4 Sammelverfahren
Die Empfehlungen dieser Norm zielen auf die Probenahme ab, die für die vorschriftsmäßige Kontrolle von Konformität und Systemverhalten durchgeführt wird. Falls die bestehenden Luftprobenahmesysteme nicht entsprechend den Leistungsanforderungen und Empfehlungen dieser Norm entwickelt wurden, wird eine Bewertung der Arbeitsweise des Systems empfohlen. Falls dabei Unzulänglichkeiten festgestellt werden, sollte eine Optimierungsstudie vorgenommen werden um festzustellen, ob eine Nachrüstung empfehlenswert und möglich ist.
Die Norm spricht einige Themen an, welche in DIN 25423-1:1999-12, DIN 25423-2:2000-08, DIN 25423-3:1987-03 und DIN 25423 Bbl 1:1987-03 bisher nicht oder deutlich kürzer behandelt wurden, wie z. B.:
a) Qualitätssicherung/-überwachung mit ausführlicher Abhandlung im Anhang;
b) Messung des Durchflusses;
c) Unsicherheiten in einem eigenen Anhang;
d) Methoden zur Verifikation von Vermischung und Leistungsdaten, mit ausführlicher Beschreibung verschiedener Methoden;
e) Überlegungen zu Transuranen, Tritium, Kohlenstoff-14 und Ruthenium-106.
(Bild – Beispiel eines Probenahmearrays wie es in deutschen kerntechnischen Anlagen verwendet wird)
Zuständig ist das GUK 967.2 „Aktivitätsmessgeräte für den Strahlenschutz“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Gemeinschaftsgremium mit dem Normenausschuss Radiologie (NAR).

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN 25423-1:1999-12, DIN 25423-2:2000-08, DIN 25423-3:1987-03 und DIN 25423 Beiblatt 1:1987-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Abschnitt 3: Es werden deutlich mehr Begriffe definiert (90 statt bisher 30 in DIN 25423-1:1999-12);
b) Abschnitt 4: Dieser Abschnitt mit der Erläuterung von 56 Formelzeichen bzw. Abkürzungen kam neu hinzu;
c) Abschnitt 5: Sehr kurze Übersicht über Einflussfaktoren mit Verweis auf die Anhänge G (Transurane), I (Eingreifschwellenwert) und L (Einflussgrößen). Diese Angaben waren zuvor den einzelnen Themenbereichen zugeordnet und nicht (wie speziell im neuen Anhang L) separat zusammengestellt.
d) Abschnitt 6: Grundsätzliche Angaben über die Bedingungen am Probenentnahmeort. Entspricht im Wesentlichen 4.1 bis 4.3 von DIN 25423-2:2000-08;
e) Abschnitt 7: Eindeutig gegliederte Beschreibung der „Hardware“:
7.1 Allgemeines zur Messung;
7.2 und 7.3 Probenentnahmeeinrichtungen für Aerosolpartikel;
7.4 Probenentnahmeeinrichtungen für Gase und Dämpfe;
7.5 Sammler für Partikel;
7.6 Sammler für Gase und Dämpfe;
7.7 Optimierung von Einrichtungen;
7.8 Übersicht über Kriterien, Empfehlungen.
DIN 25423-2:2000-08 behandelte fast ausschließlich nur die Anordnung sowie Art und Bauform von Probenentnahmesonden und Transportleitungen.
f) Abschnitt 8: Qualitätssicherung oder -überwachung, gibt einen Überblick, zur ausführlichen Abhandlung siehe Anhang J. Dieses Thema wurde in DIN 25423 praktisch nicht behandelt.
g) Anhang A: Messung des Durchflusses, in DIN 25423 nicht vorhanden (abgesehen von Abschnitt 6 in Teil 1 mit allgemeinen Hinweisen zur Überwachung des Luftdurchsatzes);
h) Anhang B: Verluste von Aerosolpartikeln beim Transport, wurde ausführlich im Beiblatt zu DIN 25423 behandelt, das sich praktisch nur mit diesem Thema beschäftigte, abgesehen von Angaben zu Aerosolpartikelverlusten in DIN 25423-2 und den Hinweisen auf Verluste in 4.1.4.1 bis 4.1.4.6 von DIN 25423-1;
i) Anhang C: Überlegungen zu radioaktivem Iod, waren in DIN 25423 nicht so ausführlich und nicht separat zusammengestellt wie hier (sondern den einzelnen Abschnitten, wie Partikelverluste, Strömungsverhältnisse usw., zugeordnet);
j) Anhang D: Schwebstofffilter zur Abscheidung von Aerosolpartikeln, wurde zuvor in DIN 25423-3 in Abschnitt 4 bei den Methoden der Abscheidung von Aerosolpartikeln ausführlich beschrieben;
k) Anhang E: Unsicherheiten, als eigener übersichtlicher Abschnitt neu aufgenommen;
l) Anhang F: Methoden zur Verifikation von Vermischung und Leistungsdaten, mit der ausführlichen Beschreibung verschiedener Methoden wurde neu aufgenommen;
m) Anhang G: Überlegungen zu Transuranen, wurde neu aufgenommen;
n) Anhang H: Überlegungen zu Tritium, wurde neu aufgenommen;
o) Anhang I: Eingreifschwellenwert, wurde neu aufgenommen;
p) Anhang J: Qualitätssicherung, wurde neu aufgenommen. DIN 25423-2 beschreibt auf einer halben Seite lediglich die Notwendigkeit und Häufigkeit von Überprüfungen der gesamten Probenentnahmeeinrichtung.
q) Anhang K: Überlegungen zu Kohlenstoff-14, wurde neu aufgenommen;
r) Anhang M: Probenentnahmesonden und -rechen – keine gebogenen Probenentnahmesonden wegen Verlusten bei großen Partikeln (Arbeit von McFarland und Rodgers 1993). Keine Empfehlung von Proenentnahme mit mehreren Probenentnahmesonden (Probenentnahmerechen) mehr, weil der Mittelwert von einer Einzelpunktmessung im Zentrum als repräsentative Probe erfasst wird. Empfehlung von Probenentnahmesonden mit Hüllrohr.
s) Anhang N: Überlegungen zu Ruthenium-106, wurde neu aufgenommen.
t) DIN 25423-1 enthält in den Abschnitten 5 bis 7 Anforderungen an Luftförderung und Volumenüberwachung sowie Regelung des Volumenstroms, was in der ISO-Publikation nicht mehr enthalten ist.

Beziehungen

Ersatz für:

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01.12.1999 Historisch
DIN 25423-1:1999-12
Probeentnahme bei der Radioaktivitätsüberwachung der Luft - Teil 1: Allgemeine Anforderungen
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01.08.2000 Historisch
DIN 25423-2:2000-08
Probeentnahme bei der Radioaktivitätsüberwachung der Luft - Teil 2: Spezielle Anforderungen an die Probeentnahme aus Kanälen und Kaminen - Prüfungen
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01.03.1987 Historisch
DIN 25423 Beiblatt 1:1987-03
Probenahme bei der Radioaktivitätsüberwachung der Luft; Hinweise zur Berechnung von Partikelverlusten in Probenahmeleitungen und Hinweise zur Ermittlung des Fehlers infolge anisokinetischer Probenahme
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01.03.1987 Historisch
DIN 25423-3:1987-03
Probenahme bei der Radioaktivitätsüberwachung der Luft; Probenahmeverfahren

Entwurf war:

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01.02.2008 Historisch
E DIN ISO 2889:2008-02
Probenahme von luftgetragenen radioaktiven Materialien aus Kaminen und Kanälen kerntechnischer Anlagen (ISO/DIS 2889:2007)
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01.10.1999 Historisch
E DIN 25423 Beiblatt 1:1999-10
Probeentnahme bei der Radioaktivitätsüberwachung der Luft - Hinweise zur Berechnung von Abscheideverlusten von Aerosolpartikeln und gasförmigen Iodverbindungen und zur Berechnung der Änderungen der Aerosolpartikelkonzentration

Dieses Dokument entspricht:

Dokumentart
Norm
Status
Aktuell
Erscheinungsdatum
01.07.2012
Sprache
Deutsch
Zuständiges Gremium
Kontakt
Referat
Dipl.-Ing. Georg Vogel
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

xv58x.A5xv2QAuv.t53 Tel. +49 69 6308-341

Referatsassistenz
Melanie Romahn
Merianstr. 28
63069 Offenbach am Main

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