Die Anforderungen an moderne elektronische Einrichtungen kennzeichnen die Forderung nach einem Verfahren, die Schirmdämpfung von Mikrowellenbauteilen über deren gesamten Frequenzbereich zu prüfen. Für niedrige Frequenzen und Bauelemente mit regelmäßiger Form existieren praktische Prüfverfahren, die in den entsprechenden Produktnormen beschrieben werden. Für höhere Frequenzen und Bauelemente mit unregelmäßiger Form wird ein neues Verfahren benötigt. Ein solches Prüfverfahren wird in dieser Internationalen Norm beschrieben.
Diese Norm beschreibt die Messung der Schirmdämpfung mit dem Strahlungskammerverfahren, gelegentlich auch als Verfahren mit Modenmischer-Kammer (mode stirred chamber) bezeichnet, das praktisch für jedes Mikrowellenbauteil theoretisch ohne Frequenzobergrenze geeignet ist. Es ist bei niedrigen Frequenzen nur durch die Größe der Strahlungskammer begrenzt, die frequenzabhängig ist. Das Strahlungskammerverfahren ist nur ein Verfahren von vielen, um die Schirmdämpfung zu messen.
Wesentliche Änderungen gegenüber der vorherigen Ausgabe dieser Norm betreffen die Anforderungen an die Strahlungskammer und die Aufnahme eines zusätzlichen Messverfahrens, um die Messzeit abzukürzen. Zudem wurde die Beziehung zwischen Kopplungswiderstand und Schirmdämpfung vollständig überarbeitet.
Zuständig ist das DKE/UK 412.3 "Koaxialkabel und -Leitungen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.