Dieser Entwurf spezifiziert Wirkungsgradklassen für elektrische Motoren mit fester und mit variabler Drehzahl, die nach DIN EN 60034-1 (VDE 0530-1) bzw. DIN EN 60079-0 (VDE 0170-1) bemessen sind und mit Sinusspannung betrieben werden können. Hierzu zählen pulsweitemmodulations (PWM) -umrichtergespeiste Motoren (z. B. Einphasen- oder Mehrphasen-Drehstrominduktionsmotoren, permanentmagneterregte Synchron¬motoren etc.), welche:
- eine Bemessungsleistung PN zwischen 0,12 kW und 800 kW haben;
- eine Bemessungsspannung von bis zu 6 kV haben;
- entweder für Direktanlauf mit fester Drehzahl und einer Polzahl von 2, 4, 6 oder 8 oder für Umrichterspeisung mit variabler Drehzahl unabhängig von der Polzahl und der Bemessungsfrequenz (Frequenzbereich) ausgelegt sind;
- bei Bemessungsleistung für Dauerbetrieb bei einem Erwärmungsanstieg innerhalb der bemessenen Temperaturklasse geeignet sind;
- für eine Umgebungstemperatur und eine Kühlmitteltemperatur von –20 °C bis +60 °C bemessen sind.
Der Wirkungsgrad von Antriebssystemen, insbesondere Motorverluste hervorgerufen durch den Oberschwingungsgehalt der Versorgungsspannung, Verluste in Kabeln, Filtern und Frequenzumrichtern, werden in dieser Norm nicht betrachtet. Für Blockkommutierung (Elektronikmotoren etc.) bemessene Motoren sind ebenfalls nicht enthalten, da sie nicht unabhängig von ihrem Frequenzumrichter geprüft werden können.
Motoren mit Flanschen, Füßen und/oder Wellenenden, deren mechanische Abmessungen von den Festlegungen der Norm DIN EN 50347 abweichen, sind in der vorliegenden Norm eingeschlossen.
Getriebemotoren fallen unter diese Norm, auch wenn besondere Wellenenden und Flansche in diesen Motoren eingesetzt werden.
In dieser Norm werden eine Reihe von Wirkungsgradgrenzwerten basierend auf Frequenz, Anzahl der Pole und der Abgabeleistung des Motors festgelegt. Hierbei wird nicht zwischen den einzelnen Motortechnologien unterschieden, wie z. B. Drehstrom-, Wechselstrom-, Nieder-, Mittel- bzw. Hochspannungsmotoren oder Motoren mit größerer Isolierung, die speziell für Umrichterbetrieb vorgesehen sind, wenn auch nicht jede dieser Motortechnologien für höhere Wirkungsgradklassen ausgelegt ist. Durch diese Philosophie können die verschiedenen Motortechnologien im Hinblick auf ihre Energieeinsparmöglichkeiten uneingeschränkt miteinander verglichen werden.
Ausgeschlossen sind:
- Motoren mit 10 oder mehr Polen, die für Direktanlauf und eine Drehzahl bemessen sind sowie Motoren, die für zwei Drehzahlen ausgelegt sind;
- blockkommutierte (Rechteck-) Drehstrommotoren (z. B. geschaltete Reluktanzmotoren, bürstenlose Gleichstrommotoren, Elektronikmotoren, Schrittmotoren etc.), da sie nicht antriebsunabhängig geprüft werden können;
- Motoren mit mechanischen Kommutatoren (wie Gleichstrommotoren);
- Schnellläufer mit einer Bemessungshöchstgeschwindigkeit von 4 500 min-1 und mehr;
- niedertourige Motoren mit einer Bemessungshöchstgeschwindigkeit von unter 600 min-1;
- Motoren, die vollständig in eine Maschine integriert sind (z. B. Pumpen, Lüfter und Kompressoren) und praktisch nicht eigenständig geprüft werden können, selbst wenn vorübergehend auf der Antriebsseite Lager und Gehäuse verwendet werden.
- Motoren mit integrierten Frequenzumrichtern (Kompaktantriebe), wenn der Motor nicht getrennt vom Umrichter geprüft werden kann;
- Bremsmotoren, wenn die Bremse integraler Bestandteil der inneren Motorkonstruktion ist und weder entfernt noch während der Prüfung des Motorwirkungsgrads separat betrieben werden kann;
- Unterwassermotoren, die speziell dafür ausgelegt sind, dass sie komplett in Flüssigkeiten eingetaucht betrieben werden können;
- Brandgasmotoren mit einer Temperaturklasse über 400 °C.
Zuständig ist das K 311 "Drehende elektrische Maschinen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.