Dieser Teil von DIN EN 60118 behandelt im Grundsatz alle relevanten mit EMV zusammenhängenden Phänomene bei Hörgeräten. EMV-Phänomene, wie HF-Störaussendung und elektrostatische Entladungen, stellen gegenwärtig in Verbindung mit Hörgeräten keine signifikanten Probleme dar und werden deshalb nicht behandelt. Neueste Erkenntnisse deuten aber drauf hin, dass diese Phänomene in zukünftigen Versionen oder Anhängen der Norm zu berücksichtigen sind. Die Störfestigkeit von Hörgeräten gegenüber von Mobilfunksystemen abgestrahlten hochfrequenten Feldern im Frequenzbereich 0,8 GHz bis 0,96 GHz und 1,4 GHz bis 2,48 GHz ist derzeit das einzige für Hörgeräte bedeutsame EMV-Phänomen. Die Norm IEC 61000-4-3 stellt die Grundlage für an Hörgeräten durchzuführende EMV-Prüfungen dar. Die Messverfahren und Grenzwerte sind jedoch hier in diesem Teil von DIN EN 60118 beschrieben.
In diesem Teil von DIN EN 60118 werden zwei Störfestigkeitsklassen für Hörgeräte entsprechend ihrer Verwendung definiert. Die Klasse „Störfest gegenüber fremden digitalen Mobilfunkgeräten“ wurde definiert, um sicherzustellen, dass ein Hörgerät in einer Umgebung nutzbar ist, in welcher digitale Funksysteme in der Nähe des Hörgeräteträgers in Funktion sind. Die Klasse „Störfest für eigenen Gebrauch von digitalen Mobilfunkgeräten“ stellt sicher, dass ein Hörgerät nutzbar ist, wenn der Hörgeräteträger ein digitales Funksystem am eigenen, mit einem Hörgerät versorgten Ohr verwendet.
Zuständig ist das GUK 821.6 „Hörgeräte und audiometrische Messtechnik“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.