Die vorliegende Norm legt die Anforderungen für die experimentelle Strukturprüfung von Rotorblättern von Windenergieanlagen und für die Interpretation und die Bewertung der erhaltenen Prüfergebnisse fest. Diese Norm richtet sich auf Prüfaspekte im Zusammenhang mit der Bewertung der Integrität des Rotorblattes durch Hersteller und unabhängige Dritte. Damit kann die Prüfung Teil eines Zertifizierungsprozesses nach IEC WT01 sein.
In dieser Norm werden folgende Prüfungen berücksichtigt:
- statische Lastprüfungen (Bruchfestigkeit);
- dynamische Prüfungen (Betriebsfestigkeit);
- statische Lastprüfungen nach dynamischen Prüfungen;
- Prüfungen zur Bestimmung weiterer Eigenschaften von Rotorblättern.
Zweck dieser Prüfungen ist es, mit einem annehmbaren Wahrscheinlichkeitsniveau zu bestätigen, dass die Gesamtheit eines Typs von Rotorblättern die Auslegungsannahmen erfüllt.
Es wird vorausgesetzt, dass die zur Festlegung der Prüfparameter notwendigen Daten verfügbar sind und auf einer Norm für Auslegungsanforderungen für Windenergieanlagen wie IEC 61400 1 oder einem ähnlichen Dokument beruhen. Die Auslegungslasten und die Werkstoffkennwerte der Rotorblätter werden als vorgegebene Grundlagen für die Festlegung und Bewertung der Prüflasten betrachtet. Die Bewertung der Auslegungslasten in Bezug auf die tatsächlichen Lasten an Windenergieanlagen liegt außerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm.
Während der Erstellung dieses Dokumentes wurden Strukturprüfungen an Rotorblättern von Horizontalachs-Windenergieanlagen durchgeführt. Die Rotorblätter wurden vorwiegend aus faserverstärkten Kunststoffen und Holz/Epoxidharz-Verbundwerkstoffen hergestellt. Die meisten grundlegenden Vorgehensweisen sind jedoch für jede Konfiguration von Windenergieanlagen, jede Größe und jeden Werkstoff anwendbar.
Zuständig ist das K 383 „Windenergieanlagen“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.