Dieser Teil von IEC 61400 legt die Mindestanforderungen an die Spezifikation, die Auslegung und die Verifizierung von Getrieben in Windturbinen fest. Er stellt keine vollständige Auslegungsvorschrift oder Bedienungsanleitung dar und dient nicht der Sicherstellung des Betriebsverhaltens des montierten Antriebssystems. Die vorliegende Norm soll von erfahrenen Getriebekonstrukteuren angewendet werden, die in der Lage sind, anhand von Kenntnissen über das Betriebsverhalten ähnlicher Konstruktionen und über die Auswirkungen solcher Aspekte wie Schmierung, Durchbiegung, Fertigungstoleranzen, Metallurgie, Restspannung und Systemdynamik angemessene Werte für die einzelnen Faktoren auszuwählen. Sie ist nicht für allgemeines ingenieurtechnisches Personal vorgesehen. Die Anforderungen dieser Norm dürfen geändert werden, wenn entsprechend nachgewiesen werden kann, dass die Sicherheit und die Zuverlässigkeit des Systems nicht beeinträchtigt werden. Die Einhaltung dieser Norm entbindet keine Person, Organisation oder Firma von der Verantwortung der Befolgung anderer geltender Regelungen. Diese Anwendungsnorm gilt für geschlossene, die Drehzahl erhöhende Getriebe für Antriebsstränge von Horizontalachs-Windturbinen mit einer Leistungsbemessung von mehr als 500 kW. Die vorliegende Norm liefert Hintergrundinformationen über die Belastungen, die sich durch die Anwendungen in der Windturbine ergeben, und einen Leitfaden zur Analyse der Belastungen im Zusammenhang mit der Auslegung der Elemente von Getriebe und Getriebekasten. Zu den in dieser Norm behandelten Getriebeelementen gehören geradverzahnte, schrägverzahnte oder doppelschrägverzahnte Stirnräder und deren Kombinationen in einer parallelen Anordnung oder einer Planetenanordnung im Hauptantriebspfad. Diese Norm gilt nicht für Zapfwellengetriebe. Die Norm beruht auf Getriebekonstruktionen mit Wälzlagern. Die Verwendung von Gleitlagern ist nach dieser Norm zulässig, deren Anwendung und Bemessung werden jedoch nicht behandelt. Außerdem ist ein Leitfaden für technische Aspekte von Wellen, Welle-Nabe-Verbindungen und Getriebekästen bis hin zur Entwicklung einer voll integrierten Konstruktion, die den Bedingungen der strengen Betriebsumgebung standhält, enthalten. Die Schmierung von Getrieben wird im Zusammenhang mit Nachweisprüfungen in der Prototypen- und Serienfertigung behandelt. Abschließend wird ein Leitfaden für Betrieb und Wartung angegeben.
Zuständig ist das K 383 „Windenergieanlagen“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.