Schaltkabel und Netzwerkschalter
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10.05.2023

Informationen des DKE/GUK 715.3 im Überblick

Regelmäßig publiziert das GUK 715.3 "Informationstechnische Verkabelung von Gebäudekomplexen" Mitteilungen zu den Normen, die dieses Normungsgremium betreut.

Kontakt
Thomas H. Wegmann
Zuständiges Gremium

Das DKE Gemeinschaftsunterkomitee 715.3 ist das Spiegelgremium zu ISO/IEC JTC 1 /SC 25 WG 3 „Customer premises cabling“ und zu CENELEC/TC 215 „Elektrotechnische Aspekte von Telekommunikationseinrichtungen“ und befasst sich mit der Erarbeitung von harmonisierten Normen auf dem Gebiet der informationstechnischen Verkabelung von Gebäudekomplexen.

Alle Mitteilungen in chronologischer Reihenfolge:

Glasfaser Kabel schwebend im grünen Hintergrund
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12.05.2023

Neue Verkabelungsnormen erschienen

Die Arbeiten zu drei Normen konnten jetzt zum Abschluss gebracht werden, wobei zwei Normen überarbeitet sowie eine weitere, neue Norm verabschiedet und publiziert wurden. Im einzelnen handelt es sich um

  1. DIN VDE 0800-173-100 (VDE 0800-173-100)
  2. DIN EN 50173-20 (VDE 0800-173-20)
  3. DIN EN 50697 (VDE 0800-697)


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Mann berührt Sperrschlüsselikone auf virtuellem Bildschirm
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11.06.2021

Einpaarige symmetrische Verkabelung für industrielle Anwendungen nach ISO/IEC 11801-3

Die Arbeiten an der Spezifikation des sogenannten Single Pair Ethernet (SPE)-Protokolls zur bidirektionalen Datenübertragung über eine einzige verdrillte Doppelader für verschiedene Datenraten gehen voran.

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Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen nach EN 50173 und EN 50174

Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen nach EN 50173 und EN 50174

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01.08.2019

Das Buch zum Thema – beim VDE Verlag erhältlich!

Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen nach EN 50173 und EN 50174

Die anwendungsneutrale und vorsorgliche Verkabelung gibt es bereits seit über 25 Jahren. Die Materie ist mit der Zeit immer komplexer geworden. Vor diesem Hintergrund wird es zunehmend schwierig, die umfangreichen Normenwerke zu lesen, im Zusammenspiel zu begreifen und optimal anzuwenden.

Aus dem Expertengremium GUK 715.3 heraus hat sich ein kleines Autorenteam gebildet, das einen Leitfaden zu den Normenreihen EN 50173 und EN 50174 sowie den relevanten Messtechniknormen erarbeitet hat.

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Weitere Mitteilungen des DKE/GUK 715.3

19.11.2018

Normung von optischen Übertragungsstreckenklassen

In der kürzlich veröffentlichten DIN EN 50173-1 (VDE 0800-173-1) sind keine Übertragungsstreckenklassen für Lichtwellenleiter mehr enthalten (siehe auch Verlautbarung 2016-04). Daher hat GUK 715.3 diese Regelungslücke durch den nationalen Normentwurf E DIN VDE 0800-173-100 (VDE 0800-173-100) geschlossen.

Dieser Entwurf wurde im Sommer 2018 zur Stellungnahme durch die Fachöffentlichkeit veröffentlicht. Zum Ende der Einspruchsfrist waren nur redaktionelle Korrekturwünsche eingegangen. Daher beschloss GUK 175.3 auf seiner Sitzung Ende Oktober, das technisch unveränderte Manuskript für die Deutsche Norm fertigzustellen.

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01.10.2018

Normen für Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen runderneuert

Mit der Veröffentlichung der Normenreihe DIN EN 50173 (VDE 0800-173) zum 01.10.2018 wurde die Anpassung der sechs Normen an den Stand der Technik abgeschlossen. Eine wesentliche Änderung gegenüber DIN EN 50173-1 (Ausgabe 2011) besteht in der Spezifikation der neuen Übertragungsstreckenklasse I und II sowie der zugehörigen Komponentenkategorien 8.1 und 8.2 zur Unterstützung von z. B. 25GBASE-T und 40GBASE-T über symmetrische Kupferverkabelung über 30 m. Diese Datenraten werden derzeit insbesondere für Hochgeschwindigkeitsanforderungen in Rechenzentren und ähnlichen Einsatzbereichen benötigt. Die übrigen Normen der Reihe wurden um entsprechende Angaben bez. dieser neuen Verkabelungsstreckenklassen ergänzt.

Eine weitere wesentliche Änderung gegenüber DIN EN 50173-1:2011 ist die ersatzlose Streichung der optischen Übertragungsstreckenklassen, die gegen die deutsche Stimme mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Um die so entstandene Lücke zu schließen, hat das GUK 715.3 einen neuen Vorschlag erarbeitet, der im August 2018 als Normentwurf E DIN VDE 0800-173-100 (VDE 0800-173-100) veröffentlicht wurde. Es ist vorgesehen, den Vorschlag nach Abschluss des nationalen Einspruchsverfahrens in den internationalen und europäischen Arbeitsgruppen vorzustellen.

Für LWL-Verkabelung wurden die neuen Kategorien OM5 für Kabel mit Mehrmoden-Lichtwellenleitern und OS1a für Einmoden-LWL eingeführt. Anforderungen für Plastikfasern wurden gestrichen, da mit diesen keine anwendungsneutrale Verkabelung realisiert werden kann.

Daneben wurden diverse redaktionelle Änderungen vorgenommen, die u. a. die Angleichung der Dokumentenstruktur über alle Normen der Reihe zum Ziel hatten.

Die wesentlichen technischen Änderungen sind mit der im Oktober 2017 erstmals als Normenreihe ISO/IEC 11801 veröffentlichten internationalen Verkabelungsnormen harmonisiert, die bisher unter den Nummern ISO/IEC 11801, ISO/IEC 15018, ISO/IEC 24702 und ISO/IEC 24764 veröffentlicht waren. Trotzdem existieren kleinere technische Unterschiede zwischen den Europäischen Normen und ihren internationalen Entsprechungen.

Weiterhin sind zum 01.10.2018 die Normen DIN EN 50174-1 (VDE 0800-174-1) und DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2) neu erschienen. Eine wesentliche technische Neuerung ergibt sich aus dem zunehmenden Bedarf der Fernspeisung von Endgeräten mit Verfahren z. B. nach IEEE 802.bt mit Leistungen bis zu 90 W. Aufgrund der Kabelerwärmung, die bei derart hohen Leistungen eintritt, nimmt auch die Kabeldämpfung zu, sodass die nach DIN EN 50173-1 (VDE 0800-173-1) bestimmten Übertragungsstreckenlängen nicht mehr erreicht werden. In Abhängigkeit von der leistungsabhängigen Temperaturerhöhung im Betrieb verkürzen sich die maximalen Kabellängen. Hierzu nennt insbesondere DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2) die erforderlichen Anforderungen zur Bestimmung der maximalen Streckenlängen, die bei der Planung der Verkabelung zu berücksichtigen sind.

17.11.2017

Normen zur anwendungsneutralen Verkabelung umfassend aktualisiert

Die Arbeiten an der Revision von ISO/IEC 11801 wurden in 2017 abgeschlossen.
Die neue Reihe ISO/IEC 11801 erscheint nun wie die europäische Normenreihe EN 50173 in sechs Teilen.
Die bisherige Norm ISO/IEC 11801 wurde in Teil 1 und 2 aufgeteilt, die Normen ISO/IEC 24702, ISO/IEC 15018 und ISO/IEC 24764 als Teile in die Reihe ISO/IEC 11801 integriert und ein neuer Teil 6 über verteilte Gebäudedienste in die Reihe aufgenommen:

  • ISO/IEC 11801-1 “Information technology – General cabling for customer premises- Part 1: General requirements”
  • ISO/IEC 11801-2 “Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 2: Office premises”
  • ISO/IEC 11801-3 “Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 3: Industrial premises”
  • ISO/IEC 11801-4 ”Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 4: Single-tenant homes”
  • ISO/IEC 11801-5 “Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 5: Data centres”
  • ISO/IEC 11801-6 “Information technology – General cabling for customer premises - Part 6: Distributed building services”

Die europäische Normenreihe EN 50173 wurde u. a. zur Anpassung an die Reihe ISO/IEC 11801 ebenfalls überarbeitet und befindet sich derzeit bei CENELEC in der Schlussabstimmung. Die neue Ausgabe der zugehörigen DIN-Normen wird für ca. Mitte 2018 erwartet.

Für die Übertragung von mehr als 10 GBit/s Ethernet legen ISO/IEC 11801-1 bzw. EN 50173-1 neue Übertragungsklassen I und II sowie neue Komponentenanforderungen der Kategorie 8.1 ,8.2 und OM5 sowie fest.

Fernspeisung über symmetrische Kupferkabel

Die Stromversorgung von Endgeräten über symmetrische Datenkabel, insbesondere in der Ausprägung des sogenannten Power over Ethernet nach IEEE 802.3, gewinnt zunehmend an Popularität. Da mit zunehmender Stromstärke die übertragungstechnischen Eigenschaften der Datenverkabelung beeinträchtigt werden können, sind beim Einsatz dieser Technologie gewisse Randbedingungen zu beachten. Diese werden in der Technischen Spezifikation ISO/IEC TS 29125 „Information technology - Telecommunications cabling requirements for remote powering of terminal equipment” beschrieben und künftig auch in den Normen zur Installation von IT-Verkabelung angesprochen.

Ende-zu-Ende-Verbindungsstrecken

Mit ISO/IEC TR 1180-9902 „Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 9902: End-to-end link configurations” wurde ein Technischer Bericht veröffentlicht, der die Konfiguration von und die Leistungsanforderungen an sogenannten Ende-zu-Ende-Verbindungsstrecken beschreibt. Derartige Lösungen werden zusätzlich zur Verkabelung nach ISO/IEC 11801-3 in industriellen Anwendungen eingesetzt.

Einsatz von 2,5GBASE-T und 5GBASE-T auf Bestandsverkabelung

Mit ISO/IEC TR 1180-9904 „Information technology – Generic cabling for customer premises - Part 9904: Assessment and mitigation of installed balanced cabling channels to support 2,5GBASE-T and 5GBASE-T” wurde ein Technischer Bericht veröffentlicht, der die Eignung von bestehender Verkabelung für Ethernet mit den Datenraten 2,5Gbit/s und 5 Gbit/s behandelt.

19.05.2015

EU-Bauproduktenverordnung für Kabel und Leitungen

Die Umsetzung der europäischen Bauproduktenverordnung (BauPVo) EU 305/2011 geht für Kabel und Leitungen in die entscheidende Phase. Alle Kabel und Leitungen, die in der EU „dauerhaft in Bauwerke“ eingebaut werden, unterliegen dieser neuen gesetzlichen Anforderung. Nachdem nunmehr alle erforderlichen europäischen Normen (siehe u. a. EN 50575) verabschiedet sind, darf man davon ausgehen, dass diese etwa Mitte 2015 bis Ende 2015 im europäischen Amtsblatt veröffentlicht werden.

Ab dann dürfen und voraussichtlich ein Jahr später müssen diese Kabel bzw. deren Verpackung CE gekennzeichnet werden und mit einer sogenannten Leistungserklärung für die zugesagten Brandeigenschaften begleitet werden.

Zu diesem Themenkomplex hat der Fachverband Kabel und isolierte Drähte im ZVEI ein Positionspapier veröffentlicht.

 

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19.04.2014

Verkabelung für 40 Gbit/s

Unter der künftigen Normenreihe ISO/IEC 11801 wurde ein Technischer Bericht “Guidance for balanced cabling in support of at least 40Gbit/s data transmission” verabschiedet, der in Kürze publiziert wird.

Er beschreibt verschiedene Übertragungsstrecken mit einer Maximallänge von mindestens 30 m unter Verwendung von vierpaarigen symmetrischen Kupferdatenkabeln und zwei Steckverbindern.

Der Technische Bericht dient einerseits als Leitfaden für die Arbeitsgruppe IEEE 802.3bq (40 GBASE-T) und andererseits als Planungsgrundlage für 40 GBit/s Verbindungen im Rechenzentrum (End of Row, Middle of Row, siehe E DIN EN 50600-2-4 (VDE 0801-600-2-4:2014)).

Es ist beabsichtigt, die Festlegungen zu der darin enthaltenen Übertragungsstrecken Klasse II in einer Deutschen Norm zu veröffentlichen.

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19.04.2013

Mitteilung zum Technischen Bericht ISO/IEC TR 11801-99-1

Vor dem Hintergrund des stetig steigenden Bandbreitenbedarfs in Rechenzentren hat IEEE 802.3 mit 40 GBASE-T die Entwicklung der nächsten Ethernet Generation über 4-paarige symmetrische Kupferverka­belungen beschlossen. 40 GBASE-T soll u. a. bestehende Längenrestriktionen von Twinax-Kabeln ausräumen und die Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz steigern.

Unter der Bezeichnung IEEE 802.3bq erarbeitet die eingesetzte Arbeitsgruppe Anforderungen für folgende 40 GBit/s Übertragungs­strecken:

  • Übertragungsstrecken zwischen z. B. Server und Switch von bis zu mindestens 30 m mit zwei Steckverbindungen in der Übertragungsstrecke (z. B. EoR (End of Row), MoR (Middle of Row))
  • Punkt-zu-Punktverbindungen von 5 m bis 10 m Länge (z. B. ToR (Top of Rack))

Das internationale Verkabelungskomittee ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 erarbeitet derzeit den Technischen Bericht ISO/IEC TR 11801-99-1 „Guidance for balanced cabling in support of at least 40 GBit/s data transmission“.

Der aktuelle Entwurf für TR 11801-99-1 betrachtet die bestehenden Kategorien 6A und 7A. Nur für Kategorie 7A-Komponenten gibt es Überlegungen, diese für 40 Gbit/s zu qualifizieren. TR 11801-99-1 zeigt, dass 40 Gbit/s-Übertragung über mindestens 30 m nur mit geschirmten Verkabelungslösungen und einer Bandbreite von mindestens 1 000 MHz funktionieren wird.

Darüber hinaus werden zwei neue Übertragungsstreckenklassen festgelegt:

  • Übertragungsstrecken der Klasse I mit Kategorie-8.1-Komponenten
    (geschirmte Kabel und Steckverbinder basierend auf Kategorie 6A-Komponenten und spezifiziert bis 1,6 GHz)
  • Übertragungsstrecken der Klasse II mit Kategorie-8.2-Komponenten
    (Kabel und Steckverbinder der Kategorie 7A extrapoliert bis 1,6 GHz)

Dabei ist zu beachten:

  • Übertragungsstrecken mit Kategorie-8.1-Komponenten sind nur rückwärtskompatibel zu Kategorie 6A (500 MHz) und niedriger, d. h. nicht kompatibel zu den Kategorien 7 und 7A!
  • Übertragungsstrecken mit Kategorie-8.2-Komponenten sind voll rückwärtskompatibel, also auch zu den Kategorien 7 und 7A (1 000 MHz).
  • Bei Verwendung von Kategorie-8.2-Komponenten wird in den 40G-Transceivern weniger Kompensationsaufwand benötigt als bei Verkabelung mit Kategorie 8.1-Komponenten, was zu energieeffizienteren Transceivern führt.
  • Kategorie 8.2 Komponenten bieten Reserven für weitere Datensteigerungen durch ihre Überlegenheit bei NEXT, PSNEXT, ACR-F und PSACR-F.
  • Die amerikanischen Standardisierungsaktivitäten bei TIA spezifizieren eine auf TIA Kategorie 6A basierende Kategorie 8, die näherungsweise der Kategorie 8.1 entspricht.
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19.09.2012

Neues Normvorhaben gestartet: 40 Gbit/s über symmetrische Kupferverkabelung

IEEE 802.3 beschloss am 19.07.2012 mit großer Mehrheit die Gründung einer Studiengruppe (engl: Study Group) zur technischen und wirtschaftlichen Evaluierung von neuen Übertragungssystemen (NGBASE-T) auf Basis von symmetrischer Kupfertechnik. Nachdem bisher Schnittstellen bis 10 Gbit/s über symmetrische Kupferverkabelungen genormt sind, möchte IEEE 802.3 eine Übertragungsrate von 40 Gbit/s für dieses Übertragungsmedium vorbereiten. Hintergrund ist der Bedarf von technischen und wirtschaftlichen Alternativen zu bisher bekannten Verkabelungstechnologien in Rechenzentren.

ISO/IEC JTC1/SC25 WG 3 hat parallel mit der Erstellung eines Technischen Berichts begonnen, welcher die Arbeiten in IEEE 802.3 hinsichtlich der benötigten Verkabelung unterstützt. Das GUK 715.3 wirkt maßgeblich an diesen Arbeiten mit.

Neuer Vorsitzender von ISO/IEC JTC1/SC25 WG 3

Die Leitung der ISO/IEC JTC1/SC25 WG 3 liegt auch weiterhin in deutscher Hand: Mit Prof. Dr. Albrecht Oehler, Universität Reutlingen, hat Anfang des Jahres ein international anerkannter Fachmann für anwendungsneutrale Kommunikationsverkabelung den Vorsitz der Arbeitsgruppe von Dr. Walter von Pattay, ZVEI, übernommen. Er wird dabei von Thomas H. Wegmann, DKE Frankfurt, in der Sekretariatsführung unterstützt.

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Darstellung von Standardisierungsicons, welche von einem Finger angetippt werden
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19.06.2011

Das Gremium leitete Veröffentlichungen wichtiger Normen ein

Im Mittelpunkt der Standardisierungsaufgaben des Gremiums stand in 2011 die Einleitung der Neuausgaben der Normenreihe DIN EN 50173 sowie der Normen DIN EN 50174-1 und -2.

Zudem wurde das Beiblatt CENELEC TR 50173-99-2 „Information technology – Implementation of BCT applications using cabling in accordance with EN 50173-4“ in deutscher Sprache veröffentlicht.

Mehr dazu und weitere Aktivitäten
Internationale Landesflaggen
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25.03.2010

Internationale und europäische Verkabelungsnormen zu Klasse EA und FA sowie Kategorie 6A und 7A

Die internationalen bzw. europäischen Normungsgremien erarbeiten seit längerem die Normen für die neuen Übertragungsstreckenklassen EA und FA sowie die zugehörigen Mindestanforderungen an die zugehörigen Komponenten der Kategorie 6A und 7A.

Eine Übersicht stellt die inhaltlichen Zusammenhänge und Bearbeitungsstände dar.

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Normungsaktivitäten aus den Jahren vor 2010

28.07.2008

1. 10 Gbit-Ethernet über bestehende Verkabelungen

Die publizierten Technische Berichte ISO/IEC TR 24750 bzw. CLC/TR 50173-99-1 (siehe DIN EN 50173-1 Beiblatt 1) enthalten Angaben zur Qualifizierung bestehender Verkabelungen bezüglich 10 GBit-Ethernet-Fähigkeit. Sie enthalten des weiteren Aussagen darüber, welche Verkabelungsklassen die Übertragung ohne zusätzliche Bedingungen bzw. Einschränkungen erfüllen.

2. Information zum Stand der neuen Übertragungsstreckenklassen EA und FA

Im April 2008 wurde die Änderung 1 zu ISO/IEC 11801:2002 „Information technology - Generic cabling for customer premises“ veröffentlicht. Sie spezifiziert die Mindestanforderungen an Übertragungsstrecken (en.: channel) der neuen Klassen EA (500 MHz) und FA (1 000 MHz). Die Anforderungen an die Komponenten, die für Übertragungsstrecken der Beispielausführungen (Übertragungsstrecken von 100 m) benötigt werden, sind noch in Arbeit, d. h. Komponentenwerte für Kategorie 6A und 7A sowie Werte für die Installationsstrecke sind noch in Diskussion. Damit sind Abnahmemessungen installierter Verkabelungen für die neuen Klassen EA und FA nur an der gesamten Übertragungsstrecke (bestehend aus Installationsstrecke plus Geräteanschluss- und Geräteverbindungsschnüren) möglich.

Der US-Amerikanische Standard für Übertragungsstrecken, Installationsstrecken (en.: permanent link) und Komponenten für Kategorie 6A ist veröffentlicht. Seine Grenzwerte weichen in einigen Parametern, z. B. dem NEXT, von den internationalen zu schwächeren Werten ab. Bei Messungen der Übertragungsstrecke sind diese Unterschiede entsprechend zu berücksichtigen.

Der Nachweis, dass die in dem US Standard spezifizierten Komponentenwerte ausreichen, um die Übertragungsstreckenwerte von ISO/IEC 11801:2002/A1:2008 zu erreichen, konnte bis dato nicht in einer Form erbracht werden, die das internationale Gremium überzeugt hätte.

Die Änderung zur Europäischen Norm EN 50173-1, die beide Klassen EA und FA spezifiziert, übernimmt die international veröffentlichten Werte unverändert; der betreffende Normentwurf liegt inzwischen ebenfalls vor und wird in den nächsten Wochen als DIN-Normentwurf veröffentlicht.

3. Potentialausgleich und Schirmung

Hier sind zwei Aspekte zu berücksichtigen. Für den Anwender ist einerseits die übertragungstechnische Systemsicherheit sehr relevant. Um die Übertragung nicht unnötig zu verlangsamen, dürfen nur möglichst wenige Pakete verloren gehen. Dies wird mit einem guten Potentialausgleichskonzept innerhalb des Gebäudes – das gilt beim Einsatz sowohl ungeschirmter als auch geschirmter informationstechnischer Verkabelung – und zusätzlich mit der Schirmung der informationstechnischen Verkabelung erreicht (s. Schirmung).

Andererseits müssen Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden (s. Potentialausgleich).

Schirmung:

Aus Gründen der EMV sind Schirme folgendermaßen zu behandeln:

  • Der Schirm muss beidseitig aufgelegt werden und durchgängig sein, um einen Faradayschen Käfig zu erhalten.
  • Damit Störströme abfließen können, ist der Anschluss des Schirmes an den Gebäudepotentialausgleich angebracht, aber nicht zwingend.

Potentialausgleich:

Der Personenschutz verlangt:

Einseitiger Anschluss an den Gebäudepotentialausgleich ist Pflicht!

Die Sicherheitsnorm DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2006-10, Seite 17 Absatz 2, besagt:

Kabelschirme müssen an beiden Enden mit dem Schirm der Anschlusstechnik verbunden werden.

Rundumkontaktierung (d. h. 360°) ist am wirksamsten (Anmerkung: dies erfolgt für die Schirmung). Kabelschirme müssen mindestens an einem Ende mit der Systembezugspotentialebene (SRPP) leitend verbunden werden (Anmerkung: dies erfolgt für den Personenschutz).

Weder die unter der Federführung von DKE/K 712 erarbeiteten DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2) noch DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310) schreiben eine Erdung von Anschlussdosen vor, auch dann nicht, wenn diese metallische oder leitfähige Gehäusekörper haben.

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19.07.2007

1. 10 Gbit-Ethernet über bestehende Verkabelungen

Der sich im Druck befindende Technische Bericht ISO/IEC TR 24750 (bzw. CLC/TR 50173-99-1) enthält Angaben zur Qualifizierung bestehender Verkabelungen bezüglich 10 GBit-Ethernet-Fähigkeit. Er enthält des Weiteren Aussagen darüber, welche Verkabelungsklassen die Übertragung ohne zusätzliche Bedingungen bzw. Einschränkungen erfüllen.

2. Information zum Stand der neuen Übertragungsstreckenklassen EA und FA

Die neu hinzukommenden Klassen EA (500 MHz) und FA (1000 MHz) sind in Bearbeitung. Sie werden im Rahmen einer Änderung A1 von ISO/IEC 11801:2002, spezifiziert. Diese Klassen werden in die Europäische Normenreihe EN 50173-X übernommen.

Derzeit sind Vorschläge für die Übertragungsstrecken (en.: channel) und die daraus abgeleiteten Anforderungen an die Installationsstrecke (en.: permanent link) sowie an die Komponenten (Kabel und Stecker) in Bearbeitung. Die Anforderungen an Kabel und Stecker werden in der internationalen ISO/IEC- bzw. europäischen EN-Norm schärfer ausfallen, als bei der entsprechenden nationalen amerikanischen Norm TIA/EIA.

3. Potentialausgleich und Schirmung

Hier sind zwei Aspekte zu berücksichtigen. Für den Anwender ist einerseits die übertragungstechnische Systemsicherheit sehr relevant. Um die Übertragung nicht unnötig zu verlangsamen, dürfen nur möglichst wenige Pakete verloren gehen. Dies wird mit einem guten Potentialausgleichskonzept innerhalb des Gebäudes – das gilt beim Einsatz sowohl ungeschirmter als auch geschirmter informationstechnischer Verkabelung – und zusätzlich mit der Schirmung der informationstechnischen Verkabelung erreicht (s. Schirmung).

Andererseits müssen Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden (s. Potentialausgleich).

Schirmung
Aus Gründen der EMV sind Schirme folgendermaßen zu behandeln:

  • Der Schirm muss beidseitig aufgelegt werden und durchgängig sein, um einen Faradayschen Käfig zu erhalten.
  • Damit Störströme abfließen können, ist der Anschluss des Schirmes an den Gebäudepotentialausgleich angebracht, aber nicht zwingend.

Potentialausgleich
Der Personenschutz verlangt:

  • Einseitiger Anschluss an den Gebäudepotentialausgleich ist Pflicht!
    Die Sicherheitsnorm DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2006-10, Seite 17 Absatz 2, besagt: Kabelschirme müssen an beiden Enden mit dem Schirm der Anschlusstechnik verbunden werden. Rundumkontaktierung (d. h. 360°) ist am wirksamsten (Anmerkung: dies erfolgt für die Schirmung). Kabelschirme müssen mindestens an einem Ende mit der Systembezugs-potentialebene (SRPP) leitend verbunden werden (Anmerkung: dies erfolgt für den Personenschutz).

4. Rückwärtskompatibilität von Kupfer-Verkabelungen

Vor dem Hintergrund des gewünschten Investitionsschutzes für Kupfer-Verkabelungsanlagen geben die einschlägigen europäischen und internationalen Normenwerke (Reihe EN 50173 und ISO/IEC 11801) eine Rückwärtskompatibilität für die definierten Kategorien und Klassen vor.

Rückwärtskompatibilität bedeutet hierbei, dass eine höhere Kategorie bzw. Klasse die Anforderungen der niedrigeren Kategorie bzw. Klasse vollumfänglich abdeckt.

Es gibt Eigenschaften, welche nur bedingt festgelegt werden. So wird beispielsweise bei ungeschirmten Systemen die Symmetriedämpfung, bei geschirmten Systemen die Kopplungsdämpfung (en.: coupling attenuation) vorgeschrieben. Durch diese entsprechenden alternativen Forderungen wird die Rückwärtskompatibilität gesichert.

Beispiel 1: Geschirmte Kategorie-7-Komponenten sind in allen Punkten besser oder mindestens gleich gut wie ungeschirmte Kategorie-6-Komponenten. Dies beruht darauf, dass einerseits Kategorie-7-Komponenten besser oder mindestens gleich gut wie Kategorie-6-Komponenten sind und andererseits geschirmte Komponenten besser oder mindestens gleich gut wie ungeschirmte Komponenten sind.

Beispiel 2: Eine Verkabelung nach Klasse F (600 MHz) mit Kategorie-7-Komponenten erfüllt auch alle Anforderungen der niedrigeren Klasse E (250 MHz) mit Kategorie-6-Komponenten und unterstützt damit auch die hierfür erlaubten Netzanwendungen.

In diesem Zusammenhang dürfen konsequenterweise auch Komponenten unterschiedlicher Kategorien "gemischt" werden.
Das "schwächste Glied in der Kette" bestimmt dann beim Komponentenansatz die korrespondierende Verkabelungsklasse.

Beispiel 3: Der Einsatz von Kabeln der Kategorie 7 und Steckverbinder der Kategorie 6 ergibt eine Verkabelung der Klasse E.
Hierdurch erhält der Anwender höchstmögliche Flexibilität und kann bereits vorhandene Komponenten, zum Beispiel Rangierkabel, möglichst lange einsetzen.

5. Stecker-Buchse Kompatibilität EN 60603-7

In verschiedenen Normen sind für die informationstechnischen Anschlüsse die Steckgesichter genormt. So legt DIN EN 50173-1:2003-06 für eine Verkabelung mit symmetrischen Kupferleitungen im Bürobereich als einen möglichen Stecker das Steckgesicht nach DIN EN 60603-7 fest. Dieses Steckgesicht gehört zu einem 8-poligen-Steckverbindersystem, welches umgangssprachlich als RJ45 bezeichnet wird. Alle technischen Daten und Anforderungen beziehen sich darauf, dass ein in einer Produktnorm beschriebener Stecker auch in die zugehörige Buchse gesteckt wird. Dieses wird in den Normungsgremien als eine fachgerechte Installation vorausgesetzt.
Es gibt durchaus auch Buchsen mit Konstruktionen, die es zulassen, dass artverwandte Stecker eingesteckt werden können, z. B. ein 6-poliger RJ12-Stecker in eine 8-polige RJ45-Buchse oder ein RJ45-Stecker mit weniger als 8 bestückten Kontakten in eine RJ45-Buchse. Hierzu ist es absolut notwendig, im Vorfeld auf die Herstellerangaben zu achten, da Beschädigungen von Kontakten, insbesondere bei Buchsen mit filigranen Kontaktkonstruktionen für 10 Gigabit/s-Anwendungen, nicht auszuschließen sind.

15.10.2001

Hinweise zu ISO/IEC 11801 bzw. EN 50173 bezüglich Kabeln und Steckverbindern

Während seiner Sitzung am 11. und 12. Oktober 2001 in München hat das Gremium beschlossen, bezüglich der folgenden zwei Punkte Klarheit zu schaffen, die im Hinblick auf die derzeit laufende Überarbeitung von ISO/IEC 11801 bzw. EN 50173 von Interesse sind:

Kategorie 7 Steckverbinder

Anlässlich des letzten Treffens der internationalen Arbeitsgruppe ISO/IEC JTC1 /SC 25/WG 3, welche für die Norm ISO/IEC 11801 IT-cabling for customer premises (informationstechnische Verkabelung für Bürogebäude) / Europäisches Pendant EN 50173 zuständig ist, wurde unter anderem folgender Beschluss zum Thema Steckverbinder getroffen:
Für den künftigen Steckverbinder der Kategorie 7 wurde generell der IEC 60603-7-7 (Vorschlag der Fa. Nexans) festgelegt. Dieser Steckverbinder soll mechanisch und elektrisch rückwärtskompatibel zu den Kat. 5 und Kat. 6 Steckern sein, welche auch unter „RJ-45“ bekannt sind.

Falls diese Rückwärtskompatibilität vom Anwender nicht gefordert ist oder falls andere Anwendungen, wie z. B. für HEM (Home Entertainment Mutimedia aus ISO/IEC 15018), im Vordergrund stehen, darf auch der Steckverbinder IEC 61076-3-104 (Vorschlag der Fa. Siemon) normkonform eingesetzt werden (geregelt durch eine normative Fußnote). Dieser Steckverbinder wurde vom GUK 715.3 bereits im Mai 1999 als einzige Alternative zu einem RJ-45-rückwärtskompatiblen Stecker gewählt. Auch die internationale Arbeitsgruppe ISO/IEC JTC 1 SC 25/WG 3 traf im Juni 1999 in Berlin die selbe Entscheidung.

Das GUK 715.3 beschloss auf seiner Sitzung in München darüber hinaus, dass dieser Steckverbinder im Rahmen der Verkabelungsnormen (z. B. als Anhang zur ISO/IEC 11801) selbst zu spezifizieren sei, falls das zuständige Steckverbinderkomitee IEC/SC 48B diesbezüglich weiterhin keine Fortschritte macht.

Kabel der Kategorie 5 und „Cat. 5e“:

Die Anforderungen an Kabel der künftigen Kategorie 5 in ISO/IEC 11801 und EN 50173 wurden dort schärfer spezifiziert als es die derzeitigen Anforderungen an Kabel der „Kategorie 5e“ der amerikanischen Norm ANSI/TIA/EIA 568 B und der bisherige Kabelvorschlag des IEC/SC 46C, der auch die Bezeichnung „5e“ verwendet, vorschreiben. Damit ist es weiterhin erforderlich, sich zu vergewissern, welche Spezifikation, Normbezeichnung und Ausgabe, einem bestimmten Produkt zugrunde liegt. Das "e" alleine ist weder eindeutig noch Garant dafür, dass die höheren Anforderungen der ISO/IEC 11801 bzw. EN 50173 eingehalten werden.

Redaktioneller Hinweis:

Die im Text aufgeführten Normen und Standards können Sie beim VDE VERLAG erwerben.

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Relevante News und Hinweise zu Normen


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