Interview mit Björn Maiworm
DKE: Herr Maiworm, stellen Sie sich unseren Leserinnen und Lesern bitte vor. Wer sind Sie und was machen Sie?
Maiworm: Gerne. Ich arbeite bei der Berufsfeuerwehr München als Branddirektor. Von Haus aus bin ich gelernter Physiker mit Nebenfach Elektrotechnik. Da ergibt sich die Schnittmenge zur Normung, in der ich seit 2008 aktiv bin und wo ich unter anderem als Obmann für das Gremium DKE/K 213 tätig bin.
Im Gremium vertrete ich die Interessen des Deutschen Feuerwehrverbands und der Berufsfeuerwehren im Deutschen Städtetag. Und dort sitze ich zusammen mit Vertreter*innen aus der Feuerwehrwelt, von Netzbetreibern, Stadtwerken, Deutscher Bahn und Herstellern von Feuerlöschern. Eine bunt gemischte Truppe, die gemeinsam daran arbeitet, Sicherheitsanforderungen für die Brandbekämpfung elektrischer Anlagen zu erarbeiten.
DKE: Über was für elektrische Anlagen sprechen wir?
Maiworm: Über alle, in denen Strom fließt.
DKE: Über alle, in denen Strom fließt?
Maiworm: Ja, genau. In jeder elektrischen Anlage fließt Strom. Und unsere Arbeit im Gremium K/213 betrifft somit jede elektrische Anlage. Das betrifft die Aufputzleitung von elektrischen Installationen mit durchhängenden Kabeln im Keller ebenso wie den angefahrenen Ampelmast oder den überfluteten Keller bei Starkregen. Oder halt auch die PV-Anlage auf dem Dach, den zugehörigen Lithium-Ionen-Energiespeicher und eine brennende Trafostation an der Straßenecke. Aus welchem Grund die brennt? Irgendein technischer Defekt, durch Staubentwicklung oder einen Marderbiss – die Bandbreite an Gefahrenquellen ist dabei praktisch grenzenlos. Also kurzum: alle elektrischen Anlagen – von der Hausinstallation bis zur Höchstspannung.