Dieser Teil von IEC 62271 legt Anforderungen für gasisolierte metallgekapselte Schaltanlagen fest, deren Isolation zumindest teilweise durch ein Isoliergas oder Isoliergasgemisch hergestellt wird, bei dem es sich nicht um Luft bei Atmosphärendruck handelt, für Wechselstrom bei Bemessungsspannungen über 52 kV für Innenraum- und Freiluftaufstellung und für Betriebsfrequenzen bis einschließlich 60 Hz.
Für die Anwendung dieses Dokuments werden die Begriffe „GIS“ und „Schaltanlage“ für „gasisolierte metallgekapselte Schaltanlage“ verwendet.
Gasisolierte metallgekapselte Schaltanlagen nach diesem Dokument bestehen aus einzelnen Bauteilen, die für die direkte gegenseitige Verbindung vorgesehen sind und nur so zusammenwirken können.
Dieses Dokument vervollständigt und ändert, soweit erforderlich, die jeweiligen einschlägigen Normen, die für die einzelnen Bauteile gelten, aus denen sich die GIS zusammensetzt.
Gegenüber DIN EN 62271-203 (VDE 0671-203):2012-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) das Dokument wurde an IEC 62271-1:2017 angepasst;
b) wo erforderlich, wurden alternative Gase zu SF6 implementiert;
c) die Begriffe wurden aktualisiert und nicht verwendete Begriffe wurden gestrichen;
d) 6.16 „Gas- und Vakuumdichtheit“ wurde aktualisiert;
e) 6.16.3 „Geschlossene Drucksysteme“: Es wurden zwei Gasklassen eingeführt:
1) GWP ≤ 1 000
2) GWP > 1 000
und die Dichtheitsanforderungen für Typprüfungen für Gase mit GWP > 1 000 wurden von 0,5 % auf 0,1 % je Jahr und Gasschottraum reduziert;
f) 6.108 „Schnittstellen“: es wurden typische größte Drücke im Betrieb für mit GIS verbundene Schnittstellen definiert;
g) 7.2 bis 7.8 wurden neu strukturiert;
h) 7.107 „Korrosionsprüfung an Erdungsverbindungen“ wurde aktualisiert;
i) 7.108 „Korrosionsprüfungen an Dichtungssystemen von Kapselungen und Hilfseinrichtungen“ wurde aktualisiert;
j) Anhang F „Betriebsverfügbarkeit“ wurde geändert und auf die Empfehlungen von CIGRE-WG B3.51 abgestimmt.
