Diese Norm gilt für Hochspannungs-Gleichstrom-Systeme (HGÜ). Sie spezifiziert die Grundsätze der Verfahren zur Ermittlung der festgelegten Stehspannung, der Kriechwege und der Luftabstände für Geräte und Installationen dieser Systeme.
Diese Norm beschreibt die Grundlagen der Isolations-Koordination für HGÜ-Systeme mit Stromzwischenkreis-Konverter (LCC) und Spannungszwischenkreis-Konverter (VSC). Die wesentlichen Grundsätze dieser Norm sind auch für andere, besondere Konverter-Anordnungen der LCC-Technik, wie zum Beispiel kondensatorgeführte Stromrichter (CCC) oder auch gesteuerte Reihenkondensator-Stromrichter (CSCC) usw. einzusetzen.
Diese Norm gilt nur für HGÜ-Anwendungen in Hochspannungs-Wechselstromnetzen und nicht für industrielle Umrichtereinrichtungen. Die Grundsätze und Richtlinien werden nur für die Zwecke der Isolationskoordination angegeben. In dieser Norm werden keine Anforderungen an die Sicherheit von Personen behandelt.
Diese Norm betrifft die Isolationskoordination der Betriebsmittel, die zwischen der AC-Sammelschiene des Stromrichters (einschließlich AC-Oberschwingungsfilter, Stromrichtertransformator, Leistungsschalter) und der Gleichstrom-Leitungsseite angeschlossen sind. Soweit die Leitungs- und Kabelanschlüsse einen Einfluss auf die Isolationskoordination der Betriebsmittel der Stromrichterstation haben, sind sie mit enthalten.
Die Anwendung von Leistungselektronik in einer Reihen- und/oder Parallelanordnung gemeinsam mit den für den Umrichtvorgang eingesetzten charakteristischen Steuerungs- und Schutzstrategien hat Auswirkungen, die im Vergleich zu Stationen in Wechselstromnetzen (AC-Netzen) eine besondere Betrachtung des Überspannungsschutzes der Ausrüstungen in Stromrichterstationen erforderlich machen.
Es werden die Grundprinzipien und Entwurfsziele der Isolationskoordination von Stromrichterstationen beschrieben, soweit sie sich von der üblichen Praxis in AC-Netzen unterscheiden.