Fortschritte in der Technologie dezentraler Systeme haben zur Einführung von zentralisierten programmierbaren digitalen Systemen für die Strahlungsüberwachung in kerntechnischen Einrichtungen geführt.
Diese Norm gilt für zentralisierte Systeme, die eine direkte Rolle bei der Erreichung und bei der Wahrung des Strahlenschutzes in kerntechnischen Anlagen spielen. Diese Systeme führen Funktionen aus, wie:
- Strahlenschutz bei der Entladung von Kernbrennstoff;
- Verriegelung von Steuerungsfunktionen, um die versehentliche Freisetzung von radioaktiven Stoffen zu verhindern oder abzuschwächen;
- Strahlungs- und Umgebungsüberwachungsfunktionen, um die Überwachung und Abhilfemaßnahmen bei Störfällen zu unterstützen;
- Bereitstellung von Informationen zur Prozesssteuerung oder für Sicherheitssysteme für den Gebrauch in Steuerungs- oder Verriegelungsfunktionen.
Die Norm definiert Kommunikationskriterien, um dezentralisierte Geräte zur Strahlungsüberwachung in der Anlage zu vernetzen, integriert Datenverarbeitung, Speicherung, Optimierung und Korrelierung von Datenfluss und Anzeigen und stellt Kriterien für die Schnittstelle zwischen Monitoren unterschiedlicher Sicherheitsklassen bereit.
Die Norm identifiziert die relevanten Anforderungen an die Integration der vorstehend genannten Funktionen in ein zentralisiertes System. Anforderungen an allgemeine und die Auslegung betreffende Eigenschaften, an die elektrische Leistungsfähigkeit und Prüfung, an die mechanische Leistungsfähigkeit und Prüfung, an die Leistungsfähigkeit der Software und Prüfung, an die Leistungsfähigkeit bezüglich Umge-bungsbedingungen, Prüfungen und Dokumentation sind durch den Verweis auf IEC 62705 berücksichtigt.
Die Norm beschreibt die Integration von Funktionen und Geräten, wie sie in den folgenden Normen beschrieben sind, in ein zentralisiertes System: IEC 60761-1, IEC 60761-2, IEC 60761-3, IEC 60761-4, IEC 60761-5, IEC 60768, IEC 60861, IEC 60910, IEC 60951-1, IEC 60951-2, IEC 60951-3, IEC 60951-4, IEC 60951-5, IEC 61031, IEC 61250, IEC 62302 und IEC 62303.
Die Anforderungen an Komponenten auf Systemebene (Zentralrechner, Subsystem-Rechner, Bedienkonsolen und Verbindungen) werden diskutiert. Für Detektor-, Verarbeitungs- und Alarmanordnungen enthält die Norm nur die Anforderungen, die die Verbindung zum Zentralrechner betreffen.
Die Norm gilt nicht direkt für die Auslegung und Prüfung von Nachweis- und Messanordnungen, sofern dies nicht notwendig ist, um die Schnittstelle mit dem Zentralrechner festzulegen. Anforderungen an diese Anordnungen sind in anderen Normen enthalten.
Sie gilt auch nicht für vollständig zentralisierte Systeme zur Strahlungsüberwachung mittels direkt verbundener Analog-/Relais-Technik.
