Diese Norm beschreibt die Richtlinien zum Verfahren der Isolations-Koordination von Stromrichterstationen mit Stromzwischenkreis-Konverter (LCC) für Hochspannungs-Gleichstrom-Projekte (HGÜ), mit dem Ziel eine Anleitung zur Bestimmung der festgelegten Stehspannungen für die Geräte zu geben.
Der Inhalt dieses Dokumentes folgt genau dem Flussdiagram des Isolationskoordinations Prozesses und gibt detaillierte Informationen über das Konzept, dass dem den Vorgang zur Isolationskoordination zu Grunde liegt und zur Bildung festgelegter Stehspannungen führt.
Dieses Dokument hebt die Notwendigkeit hervor von Anfang an alle Quellen, alle Arten und Typen von Spannungsbelastungen zu berücksichtigen. Am Ende des Prozesses, wenn die Auswahl der festgelegten Stehspannung erfolgt, wird das Prinzip angewendet, dass eine bestimmte im Betrieb auftretende Spannungsbeanspruchung durch eine festgelegte Stehspannung abgedeckt wird.
Dieser Leitfaden befasst sich hinsichtlich des Schutzes durch Überspannungsableiter ausschließlich mit Metalloxid-Ableitern ohne Funkenstrecken, die in modernen HGÜ-Stromrichterstationen eingesetzt werden. Die grundsätzlichen Kennwerte der Überspannungsableiter, die Anforderungen an diese Überspannungsableiter und das Verfahren zur Bewertung der höchsten Überspannungen, denen sie im Betrieb ausgesetzt werden dürfen, werden vorgestellt. Typische Schaltungen für den Überspannungsschutz und Beanspruchungen der Ableiter werden gemeinsam mit den Verfahren beschrieben, die bei der Bestimmung dieser Beanspruchungen anzuwenden sind.
Die Isolationskoordination von Spannungszwischenkreis-Stromrichtern (VSC) (en: voltage sourced converter) wird in diesem Schriftstück nicht behandelt.
Die Anwendung von Leistungselektronik in einer Reihen- und/oder Parallelanordnung gemeinsam mit den für den Umrichtvorgang eingesetzten charakteristischen Steuerungs- und Schutzstrategien hat Auswirkungen, die im Vergleich zu Stationen in Wechselstromnetzen (AC-Netzen) eine besondere Betrachtung des Überspannungsschutzes der Ausrüstungen in Stromrichterstationen erforderlich machen. In diesem Leitfaden werden die Verfahren zur Bewertung der Beanspruchungen durch Über¬spannungen beschrieben, denen die Ausrüstungen der Stromrichterstation durch kombinierte Gleich¬spannungen, Wechselspannungen mit Netz- und Oberschwingungsfrequenz sowie Stoßspannungen ausgesetzt sind. Ebenso werden die Verfahren zur Bestimmung der Schutzpegel von Reihen- und/oder Parallelanordnungen der Überspannungsableiter vorgestellt, die zur Sicherstellung des optimalen Schutzes angewendet werden.
In diesem Schriftstück wird die Isolationskoordination hinsichtlich der netzgeführten Stromrichter (LCC) (en: line commutated converter) diskutiert.