Dieser Teil der IEC 60793 stellt Werte für die Zugfestigkeit von Lichtwellenleiter-Faserproben bereit. Mit diesem Verfahren werden individuelle Längen nicht zu Kabeln verarbeiteter und nicht gebündelter Glasfasern geprüft. Faserabschnitte werden durch kontrolliert ansteigende Beanspruchung oder Dehnung, die sich gleichmäßig über die gesamte Länge und den Querschnitt der Faser verteilt, bis zum Bruch belastet. Die Beanspruchung oder Dehnung wird mit einer konstanten Nenngeschwindigkeit erhöht, bis Bruchstellen auftreten. Die Verteilung der Zugfestigkeitswerte einer gegebenen Faser hängt
stark von der Probelänge, Belastungsgeschwindigkeit und den Umgebungsbedingungen ab.
Die Prüfung kann für Nachweise verwendet werden, bei denen statistische Angaben über die Faserfestigkeit verlangt werden. Die Prüfergebnisse werden in Form einer statistischen Verteilung im Rahmen der Qualitätskontrolle dargestellt. Üblicherweise wird die Prüfung nach einer Temperatur- und Feuchtigkeitsvorbehandlung der Probe durchgeführt. In einigen Fällen kann es jedoch genügen, die Werte bei Raumtemperatur- und üblichen Feuchtigkeitsbedingungen zu messen. Dieses Verfahren gilt für Lichtwellenleiter der Kategorien A1, A2, A3 sowie der Klassen B und C. Ziel dieser Norm ist es, einheitliche
Anforderungen für die mechanische Eigenschaft der Zugfestigkeit einzuführen.