Dieser Teil von IEC 60793 legt einheitliche Anforderungen für mechanische Kennwerte fest: Faserringeln oder latente Krümmung bei unbeschichteten Lichtwellenleitern, d. h. bei einer festgelegten Länge der Faser wurde die Beschichtung abgestreift. Faserringeln wurde bei der Anwendung von passiven Justier-Schmelzspleißeinrichtungen oder aktiven Justier-Masseschmelzspleißeinrichtungen als ein wichtiger Parameter für die Herabsetzung der Spleißdämpfung ermittelt. Für die Messung des Faserringelns bei unbeschichteten Lichtwellenleitern sind zwei Methoden bekannt: - Methode A: Mikroskopie der Seitenansicht; - Methode B: Laserstrahlstreuung. Bei beiden Verfahren wird der Radius der Krümmung einer unbeschichteten Faser durch Bestimmung des Wertes der Auslenkung gemessen, die auftritt, wenn ein unbefestigtes Faserende um die Faserachse gedreht wird. Bei Verfahren A werden visuelle und digitale Videoverfahren für die Bestimmung der Auslenkung der Faser angewendet, während Verfahren B einen Zeilensensor für die Messung der maximalen Auslenkung eines Laserstrahls hinsichtlich eines Bezugslaserstrahls verwendet. Durch die Messung des Auslenkungsverhaltens der Faser, die um ihre Achse gedreht wird, und durch die Kenntnis der Geometrie der Messeinrichtung kann der Krümmungsradius der Faser nach einem einfachen Kreismodell berechnet werden. Zuständig ist das DKE/UK 421.6 "Lichtwellenleiter und Lichtwellenleiterkabel" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.