Die Kooperation der Netzbetreiber gewinnt zunehmend an Bedeutung. Für die Erhaltung der Systemsicherheit und Vermeidung lokaler Netzsicherheitsprobleme ist eine gemeinsame Koordination und Zusammenarbeit aller agierenden Akteure im Energiesystem über alle Netzebenen hinaus erforderlich.
Die vorliegende VDE-Anwendungsregel berücksichtigt die Vorgaben der Europäischen Network Codes und System Operation Guidelines für die Schnittstelle Übertragungsnetzbetreiber/Verteilnetzbetreiber überführt diese in nationale Regeln.
Die Festlegungen in dieser VDE-Anwendungsregel sind die Grundlage für einen störungsfreien Betrieb der Übertragungs- und Verteilnetze und die Beherrschung von Störungen. Die definierten technischen und physikalischen Merkmale bilden den Rahmen für ein nachhaltiges Zusammenspiel der Netzbetreiber zur Sicherstellung der Versorgungsqualität. Die vorliegenden Regeln helfen den Netzbetreibern bei der diskriminierungsfreien Datenbereitstellung, der maximalen Aufnahme von Strom aus Erzeugungsanlagen nach EEG, der Sicherstellung der Funktion des Strommarktes und der Erhaltung einer hohen Versorgungsqualität.
Im Hinblick auf die Umsetzung der Vorgaben aus den Europäischen Network Codes und Guidelines wurden insbesondere die Anforderungen der Verordnung (EU) 2016/1388 der Kommission vom 17. August 2016 zur Festlegung eines Netzkodex für den Lastanschluss (NC DC) an den Schnittstellen zwischen Übertragungsnetzbetreiber und Verteilnetzbetreiber überführt und konkretisiert.
Darüber hinaus beschreibt die VDE-Anwendungsregel Maßnahmen und Konzepte zur Erhaltung der Systemsicherheit.
Für diese VDE-Anwendungsregel ist die vom Lenkungskreis Hoch-/Höchstspannung gegründete Projektgruppe "Schnittstellen ÜNB/VNB" des Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) zuständig. Der Projektgruppe gehören Vertreter der Übertragungsnetzbetreiber, Verteilnetzbetreiber und der Wissenschaft an.