Dieser Entwurf enthält die Deutsche Fassung des Europäischen Norm-Entwurfs FprEN 55016-1-1:2015 und ist identisch mit dem Entwurf der vierten Ausgabe der der Internationalen Norm CISPR 16-1-1. Er sieht im Wesentlichen vor, einen neuen Anhang K aufzunehmen, der Festlegungen zur Kalibrierung von Messempfängern wie z. B. Funkstörmessempfänger und Spektrumanalysatoren enthält. Die Festlegungen des Entwurf liefern somit einen Beitrag zur Begrenzung der Messunsicherheit. In den Entwurf wurden im Abschnitt 3 auch die benötigten Definitionen der Begriffe Kalibrierung, Verifizierung, Einstellung (von Messgeräten), Korrektur und (metrologische) Rückverfolgbarkeit aufgenommen, wobei als Quelle das Internationale Wörterbuch der Metrologie dient. Die Kalibrierung der Messgeräte dient dazu, dass sie in die Lage versetzt werden, Messergebnisse zu erzeugen, deren Unsicherheit im erwarteten bzw. in dem durch die CISPR-Festlegungen beschriebenen Bereich liegt. Ferner sollen die Messergebnisse auf national oder international anerkannte Normen bzw. Standards rückführbar sein, was ebenfalls eine entsprechende Kalibrierung der Messgeräte voraussetzt. Die Kalibrierung dient der Bestimmung der relevanten Parameter des Messgeräts, die dann anschließend mit den vorgegebenen Werten verglichen werden, um zu zeigen, ob das Gerät seine Spezifikation einhält. Eine Mindestsatz von Parametern wird in dem Entwurf in der Tabelle J.1 bereitgestellt. Für die Kalibrierung dient das Verfahren, das vom Hersteller des Messgeräts verwendet wurde, als Grundlage. Wenn ein Verfahren, das sich vom Kalibrier- oder Verifizierungsverfahren des Herstellers unterscheidet, in Übereinstimmung mit der CISPR 16-1-1 verwendet wird, muss dessen Gültigkeit nachvollziehbar gezeigt werden, und im Kalibrierschein muss angegeben werden, dass das verwendete Verfahren vom Kalibrierverfahren, das vom Hersteller definiert wurde, abweicht. Wenn beabsichtigt ist, dass nicht die komplette Funktionalität des Messgeräts in Anspruch genommen wird, kann unter bestimmten Bedingungen auch eine partielle Kalibrierung ausreichen. Schließlich beschreibt der Anhang K auch die Fälle, die sich als Resultat der Kalibrierung ergeben können, und legt fest, wie diese Fälle zu interpretieren sind.
Weiterhin sieht dieser Entwurf vor, Festlegungen der Norm, die die Messung von diskontinuierlichen bzw. Knackstörgrößen betreffen, zu ändern.
Die CISPR 16-1-1 dient der Festlegung von Messgeräten zur Messung von hochfrequenten Störaussendungen (Funkstörgrößen). Ihre aktuelle Ausgabe plus die beiden Änderungen 1 und 2 wurden als EN 55016-1-1:2010 + A1:2010 + A2:2014 übernommen. Die deutsche Fassung wird als DIN EN 55016-1-1 (VDE 0876-16-1-1):2015-05 veröffentlicht.
Zuständig ist das DKE/UK 767.4 "Geräte und Verfahren zum Messen von elektromagnetischen Aussendungen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.