Diese Norm enthält die Deutsche Fassung der Europäischen Norm EN 55016-2-1:2009 + A1:2011 + A2:2013 und ist identisch mit der Internationalen Norm CISPR 16-2-2:2008 und ihren Änderungen 1:2010 und 2:2013. Sie enthält Anforderungen an das Messverfahren für die hochfrequente leitungsgeführte Störaussendung (Störspannungen und Störströme) von Geräten und Einrichtungen insbesondere im Frequenzbereich 9 kHz bis 30 MHz. Die Messung erfolgt an den entsprechenden Anschlüssen wie z. B. Stromversorgungs- und Telekommunikationsanschlüssen des Geräts bzw. der Einrichtung. In der vorliegenden Norm werden die erforderlichen Definitionen gegeben und die Arten der zu messenden Störgrößen werden dargestellt. Dann werden der Anschluss und die Anordnung der Messeinrichtung, die allgemeinen Messanforderungen und -bedingungen, der Messaufbau usw. beschrieben und Festlegungen zur Interpretation der Messergebnisse werden gegeben. Messungen können auf dem Freifeldmessplatz oder alternativ in geschirmten Räumen stattfinden. Ferner werden Anforderungen an automatische Messungen spezifiziert. In der Norm werden auch Betrachtungen zur Reduzierung der Messzeit angestellt und hierfür Anleitungen gegeben.
Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe wurden Festlegungen zum Messverfahren aus der Internationalen Norm CISPR 22 übernommen. Hierbei wurden Definitionen der Begriffe "gesamte asymmetrische Impedanz" und "asymmetrische Netznachbildung" eingeführt und die bisherigen Festlegungen zur Anordnung des Prüflings ersetzt. In diesem Zusammenhang wurden auch Festlegungen zum Betrieb von Multifunktionsgeräten, zur Bestimmung der Konfiguration mit der höchsten Störaussendung und zur Aufzeichnung der Messergebnisse aufgenommen. Des Weiteren wurden der Anhang G, der einen Leitfaden für Messungen an Telekommunikationsanschlüssen enthält, Anhang H mit Angaben zu den besonderen Eigenschaften von leitungsgeführten Störgrößen an Telekommunikationsanschlüssen und Anhang I, der Beispiele für asymmetrische Netznachbildungen enthält, ergänzt. Die drei Anhänge entstammen ebenfalls der CISPR 22.
Den EMV-Produktgremien wird empfohlen, die entsprechenden Festlegungen der Normenreihe CISPR 16 bzw. EN 55016 zu Messgeräten, -verfahren und zur Messunsicherheit bei ihren Festlegungen Messung von hochfrequenten Störaussendungen (Funkstörungen) zu beachten.
Zuständig ist das DKE/UK 767.4 "Geräte und Verfahren zum Messen von elektromagnetischen Aussendungen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.