Diese Norm gilt für die Leittechnik neuer und für die Erneuerung oder Verbesserung der Leittechnik in Betrieb befindlicher Kernkraftwerke. Sie enthält Anforderungen an leittechnische Systeme und Geräte, die für die Ausführung sicherheitstechnisch wichtiger leittechnischer Funktionen in Kernkraftwerken eingesetzt werden.
Sicherheitstechnisch wichtige leittechnische Systeme können realisiert werden, indem konventionelles fest verdrahtetes Gerät, rechnerbasiertes Gerät oder eine Kombination beider Gerätetypen verwendet wird. Diese Norm enthält Anforderungen und Empfehlungen für die gesamte leittechnische Architektur, die auf einer der beiden oder beiden Technologien beruhen kann.
In dieser Norm wird auch auf die Notwendigkeit kompletter und präziser, von den Sicherheitszielen der Anlage abgeleiteter Anforderungen Wert gelegt, da dies die erforderliche Voraussetzung zur Festlegung umfassender Anforderungen an die gesamte leittechnische Architektur und folglich an die einzelnen sicherheitstechnisch wichtigen leittechnischen Systeme ist.
In dieser Norm wird das Konzept des Sicherheitslebenszyklus für die gesamte leittechnische Architektur und das Konzept des Sicherheitslebenszyklus für die einzelnen Systeme eingeführt. Damit wird der Bedeutung Rechnung getragen, die den Zusammenhängen zwischen den Sicherheitszielen des Kernkraftwerks und den Anforderungen an die Gesamtarchitektur der sicherheitstechnisch wichtigen leittechnischen Systeme, sowie zwischen der Gesamtarchitektur der leittechnischen Systeme und den Anforderungen an die einzelnen sicherheitstechnisch wichtigen leittechnischen Systeme zukommen.
Die Lebenszyklen, die in dieser Norm beschrieben und verfolgt werden, sind nicht die einzig möglichen; andere Lebenszyklen dürfen ebenso genutzt werden, vorausgesetzt, sie genügen den in dieser Norm festgelegten Zielen.
Für in Betrieb befindliche Anlagen ist nur eine Teilmenge der Anforderungen zutreffend. Diese Teilmenge ist zu Beginn jedes Projekts zu ermitteln.
Zuständig ist das UK 967.1 „Leittechnik für kerntechnische Anlagen“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.