Diese Norm enthält die Deutsche Fassung der Europäischen Norm EN 61643-21:2001 + A1:2009 + A2:2013, die die Internationale Norm IEC 61643-21:2000 + Corrigendum 2001 und ihre Änderungen 1 (2008) und 2 (2012) mit gemeinsamen europäischen Abänderungen übernimmt. Die Festlegungen dienen dem Nachweis, dass die notwendigen Anforderungen an Überspannungsschutzgeräte, die zum Schutz in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken eingesetzt werden, von diesen eingehalten werden. Dabei werden zwei grundsätzliche Schaltungsarten von Überspannungsschutzgeräten berücksichtigt: solche nur mit spannungs¬begrenzender Komponente und solche mit spannungs- und strombegrenzender Komponente in einem Gehäuse. Die an Überspannungsschutzgeräte gestellten Anforderungen betreffen allgemeine Anforderungen an die Identifizerung und Produktdokumentation sowie die Kennzeichnung von Überspannungsschutzgeräten sowie elektrische, mechanische und umgebungsbezogene Anforderungen. Die elektrischen Anforderungen dienen der Sicherstellung, dass die Spannungs- und Strombegrenzungseigenschaften sowie die Signal¬übertragungseigenschaften des Überspannungsschutzgeräts ihren Zweck erfüllen.
Hinsichtlich der Spannungsbegrenzung werden Anforderungen an die höchste Dauerspannung, den Isolations¬widerstand, die Spannungsbegrenzung bei Impulsbeeinflussung, die Impuls-Rücksetzung, die Wechselstrom¬festigkeit, die Stoßstromfestigkeit, den Überlastungs-Fehlerzustand und die Koordinierung kaskadierter Schaltungen gestellt.
Hinsichtlich der Strombegrenzung werden Anforderungen an den Nennstrom, den Serienwiderstand, die Reaktionszeit, die Strom-Rücksetzzeit, die maximale Ausschaltspannung, die Wechselstromfestigkeit und die Stoßstromfestigkeit gestellt. Ferner wird eine Arbeitsprüfung spezifiziert.
Hinsichtlich der Signalübertragungseigenschaften werden Anforderungen an die Kapazität, die Einfügungs- und Rückflussdämpfung, die Symmetrie, die Bitfehlerrate und die Nahnebensprechdämpfung gestellt.
Die mechanischen Anforderungen dienen dazu sicherzustellen, dass das Überspannungsschutzgerät eine ausreichende mechanische Festigkeit der Installation aufweist, nicht durch das Eindringen von Fremdkörpern oder Wasser oder durch Feuer geschädigt wird und ausreichend feuerbeständig ist. Ferner werden Anfor¬derungen hinsichtlich des Schutzes gegen direktes Berühren spezifiziert.
Die umgebungsbezogenen Anforderungen dienen der Sicherstellung, dass das Überspannungsschutzgerät nicht durch die Umgebungsbedingungen (Temperatur, Feuchte) geschädigt wird.
Zur Prüfung, ob das Überspannungsschutzgeräte die Anforderungen erfüllt, werden in dieser Norm ent¬sprechende Prüfverfahren spezifiziert.
Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe dieser Norm wurden eine Reihe von einzelnen Festlegungen der geändert und zu ergänzt, darunter die festgelegten Bereiche der Prüftemperatur und Umgebungsfeuchtigkeit. Ferner wurde an entsprechenden Stellen des Normtextes aufgenommen, dass Wechselstrom-Überspannungs¬schutzgeräte mit Wechselstrom, Gleichstrom-Überspannungsschutzgeräte mit Gleichstrom und Wechselstrom-/ Gleichstrom-Überspannungsschutzgeräte mit Gleichstrom geprüft werden müssen. Ferner wurden zwei An¬hänge mit Informationen zu grundlegenden Anordnungen für die Messung des Spannungsschutzpegels und zum Thema Zerstörfestigkeit bei Telekommunikationssystemen hinzugefügt.
Zuständig ist das UK 767.6 „Schutz von Einrichtungen der Informationstechnik gegen Überspannungen und niederfrequente Felder“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. Das UK 441.1 „Überspannungsableiter bis 1 000 V“ wurde in die nationale Behandlung dieser Norm einbezogen.