Dieser Teil der IEC 60728 behandelt den transparenten Rückweg in Kabelnetzen, der in einem Frequenzbereich zwischen 5 MHz und 85 MHz, oder Teilbereichen davon, betrieben wird. Die obere Frequenzgrenze des Rückwegs wird auf 65 MHz reduziert, wenn in Kabelnetzen UKW-Tonrundfunk übertragen wird. Höhere Frequenzen können in Netzen auf Glasfaser-Basis verwendet werden.
ANMERKUNG Auch der Frequenzbereich von 0 MHz bis 5 MHz kann für Rückweg-Übertragungen verwendet werden, z. B. für das Netzwerkmanagementsystem (NMS) oder andere Steuer-, Überwachungs- und Signalisierungszwecke. Anwendungen unter 5 MHz sind von dieser Norm nicht erfasst.
Ein aktiver Rückweg überträgt üblicherweise nur Rückwegsignale. Mit einem passiven Rückweg können sowohl Rückweg- als auch Verteilsignale übertragen werden.
Diese Norm legt die grundlegenden Messverfahren für die im Rückweg der Kabelnetze üblicherweise übertragenen Signale fest. Mit diesen Messverfahren ist es möglich, die Leistung dieser Signale und ihre Leistungsgrenzen einzuschätzen.
Alle Anforderungen beziehen sich auf die Leistungsgrenzen, die zwischen den Bezugspunkten (Bild 1) des Rückweg-Systems gemessen werden.
Ein Bezugspunkt ist die Netzabschlusseinheit (NTU) nahe der Wohnungsnetz-Schnittstelle (HNI) oder der Teilnehmeranschlussdose (TAD). Dies ist der letzte Punkt, an dem alle Vorwärtsweg- und Rückwegsignale auf ein und demselben Kabel vorhanden sind. Wenn es keine Netzabschlusseinheit gibt, dann wird die Wohnungsnetz-Schnittstelle HNI oder die Teilnehmeranschlussdose als Bezugspunkt gewählt.
Der andere Bezugspunkt ist der Eingang des Rückwegsignal-Empfängers (bzw. Sender/Empfänger) in der Kabelmodem-Zentraleinheit CMTS. An diesem Punkt endet der transparente Signalweg, und nach diesem Punkt wird das Signal untransparent weiterverarbeitet. Der Rückwegsignal-Empfänger kann sich an der Kopfstelle, aber auch im Netzknoten einer koaxialen Zelle oder an jedem anderen Punkt des Netzes (an dem die CMTS steht) befinden.
Zuständig ist das DKE/K 735 „Kabelnetze und Antennen für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.