Kupfer oder Aluminium wird als Stabilisierungsmaterial in Multifilament-Nb3Sn-Supraleitern verwendet und wirkt als elektrischer Shuntwiderstand, wenn die Supraleitung unterbrochen wird. Es trägt außerdem zur Wiederherstellung der Supraleitung bei, indem es die im Supraleiter erzeugte Wärme nach außen an das Kühlmittel ableitet. Der spezifische Widerstand des in einem Verbundsupraleiter eingesetzten Kupfers im Tieftemperaturbereich ist eine wichtige Größe, welche die Stabilität des Supraleiters beeinflusst. Das Restwiderstandsverhältnis ist definiert als das Verhältnis des Widerstandes des Supraleiters bei Raumtemperatur zu dem Widerstand unmittelbar oberhalb des Übergangs zur Supraleitung.
In dieser Internationalen Norm wird das Verfahren zur Bestimmung des Restwiderstandsverhältnisses von Nb3Sn-Verbundsupraleitern beschrieben. Zur Messung des Widerstands unmittelbar oberhalb des Übergangs zur Supraleitung wird das Verfahren, bei dem der Spannungsverlauf gemessen wird, angewendet. Weitere Verfahren werden in Anhang A beschrieben.
Dieser Teil der IEC 61788 behandelt ein Messverfahren zur Bestimmung des Restwiderstandsverhältnisses (RRR) von Nb3Sn-Verbundsupraleitern. Dieses Verfahren ist vorgesehen zur Anwendung bei Supraleiterproben, die eine monolithische Struktur mit rechteckigem oder rundem Querschnitt haben, ein Restwiderstandsverhältnis kleiner als 350 und eine Querschnittsfläche kleiner als 3 mm2 besitzen und die eine Reaktionswärmebehandlung erhalten haben. Idealerweise wird davon ausgegangen, dass die Proben möglichst gerade sind; das ist jedoch nicht immer der Fall, so dass Vorsicht geboten ist, wenn eine Probe in ihrem Anlieferungszustand gemessen wird. Alle Messungen werden ohne äußeres Magnetfeld durchgeführt.
Das im Hauptteil dieser Norm beschriebene Verfahren ist das „Referenz“-Verfahren und mögliche weitere Messverfahren sind in Anhang A beschrieben
Zuständig ist das K 184 „Supraleiter“ der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.